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Die Ludwig-Verschwörung

Die Ludwig-Verschwörung

Titel: Die Ludwig-Verschwörung
Autoren: Oliver Pötzsch
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Verschwörungstheorie neben den Hornig-Brüdern und dem Maler Hermann Kaulbach (siehe jeweils dort) als Zeuge der Mordnacht. Sein vermeintliches Tagebuch (siehe dort) lieferte die Grundidee für diesen Kriminalroman.
    Shelton, Thomas (vermutlich 1600   –   1650): englischer Stenograf und Erfinder einer im 17. und 18. Jahrhundert gebräuchlichen Kurzschrift. Das Standardwerk ist die ›Tachygraphy‹. Auch Samuel Pepys (siehe dort) verwendete in seinen Tagebüchern Sheltons Kurzschriftsystem.
    Sisi, Kaiserin von Österreich-Ungarn (1837   –   1898): Cousine Ludwigs, die ihm freundschaftlich verbunden war und mit der er sich gelegentlich auf der Roseninsel (siehe dort) traf. Dass Sisi in die missglückte Flucht (siehe dort) des Königs verwickelt war, gilt mittlerweile selbst unter Verschwörungstheoretikern als unwahrscheinlich. In der Todesnacht befand sie sich allerdings auf Schloss Possenhofen am Starnberger See.
    Spuren: Laut dem Notizheft des Leibfischers Jakob Lidl (siehe dort) wurden mit einem an eine Stange genagelten Holzpantoffel Fußspuren am Tatort gefälscht.
    Tagebuch: Der ehemalige Oberkonservator der Bayerischen Staatsgemäldesammlung Siegfried Wichmann hat 1987 laut eigener Auskunft das Tagebuch des königlichen Leibarztes Dr.   Max Schleiß von Loewenfeld ersteigert. Daraus gehe eindeutig hervor, dass Ludwig II. erschossen wurde. Zeugen seien, neben dem Leibarzt selbst, der Maler Hermann Kaulbach (siehe dort), der ein Totenporträt anfertigte, und die beiden Brüder Hornig (siehe dort) gewesen. Das Tagebuch ist mit blauem Samt und Elfenbeinschnitzereien verziert, die wichtigsten Dokumente befänden sich »aus Sicherheitsgründen« in Archiven der USA und Kanada.
    Tmeicos Ettal: manchmal auch »Meicost Ettal« geschrieben, Anagramm des dem Sonnenkönig zugeschriebenen Leitspruchs »L’etat c’est moi«. Geheimcode Ludwigs für den Bau von Schloss Linderhof (siehe dort).
    Uhr: Ludwigs Taschenuhr blieb um 18 Uhr 54 stehen, Guddens Uhr erst um 20 Uhr 10. Ein Umstand, der seit Jahrzehnten zu Spekulationen einlädt.
    Vigenère-Code: Entwickelt von dem französischen Diplomaten Blaise de Vigenère (1523   –   1596), wurde erst 300 Jahre später von dem britischen Mathematiker Charles Babbage geknackt. Ein Ver- und Entschlüsselungsprogramm befindet sich unter http://einklich.net/etc/vigenere.htm .
    Wachspuppe: Ludwig II. machte bei der öffentlichen Leichenschau einen derartig künstlichen Eindruck, dass viele Münchner eine Wachspuppe im Sarg vermuteten. Seitdem hält sich das Gerücht, der König sei damals nicht gestorben, sondern nur – der Regierungsgeschäfte müde – auf eine Insel ausgewandert. Das wächserne Gesicht rührte allerdings wohl eher von der Einbalsamierung her.
    Wagner, Richard (1813   –   1883): Komponist, der von Ludwig II. wie ein Gott verehrt wurde und dessen Opernmotive sich überall in Schloss Neuschwanstein (siehe dort) finden.
    Windbüchse: Luftgewehr, das unter anderem von der preußischen Geheimpolizei verwendet wurde. Gilt als mögliche Mordwaffe. Ein Exemplar der Marke Girandoni befindet sich im Münchner Jagd- und Fischereimuseum.
    Wittelsbacher Hausarchiv: Alle Unterlagen zum »Fall Ludwig« liegen im Familienarchiv der Wittelsbacher und sind bis heute für die breite Öffentlichkeit gesperrt.
    XY-ungelöst: Nachdem die Wittelsbacher zum hundertsten Todestag von Ludwig II. den Fall noch einmal von dem ehemaligen Staatsanwalt und Richter Wilhelm Wöbking untersuchen ließen, gilt nun offiziell: Der König erwürgte Gudden und beging dann im Wasser Selbstmord. Trotzdem kommen ständig neue Verschwörungstheorien dazu.
    Zeugen: Verdächtig viele der damaligen Zeugen aus Berg sind verschwunden, ums Leben gekommen oder hatten plötzlich ungewöhnlich viel Geld. Der Küchengehilfe Gumbiller beging Selbstmord, zwei Schlossdiener wurden in eine Irrenanstalt eingeliefert, wo sie bald darauf starben. Der Leibgardist Ludwig Larose, der angeblich zu viel »plauderte«, starb kurz darauf; ein anderer Zeitzeuge gilt als verschollen. Von den fünf in Berg anwesenden Gendarmen kam einer bei einem mysteriösen Arbeitsunfall ums Leben, ein anderer wanderte mit viel Geld nach Amerika aus. Der mittellose Fischer Jakob Lidl (siehe dort), der als einer der Hauptzeugen gilt, kam zu einem beträchtlichen Vermögen und brachte es schließlich zum Berger Bürgermeister und Ehrenbürger.

Kommentierte Auswahlbibliographie für alle, die mehr wissen wollen
    Häfner, Heinz:
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