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Die Ludwig-Verschwörung

Die Ludwig-Verschwörung

Titel: Die Ludwig-Verschwörung
Autoren: Oliver Pötzsch
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gelohnt.

    Oliver Pötzsch, November 2010

Kleines Glossar für
Verschwörungstheoretiker
    Attentäter: Anhänger der Mordtheorie gehen meist von einem einzelnen Attentäter aus, der den König mit einer Windbüchse (siehe dort) von hinten erschossen haben soll. Eine andere Theorie besagt, dass ein einfacher Gendarm den König aus Versehen tödlich getroffen hat, als er auf die zwei Kämpfenden im Wasser schoss.
    Banküberfälle: Ludwig hatte tatsächlich vor, für die Finanzierung seiner Schlösser Banken in Stuttgart, Frankfurt, Berlin oder Paris überfallen zu lassen. Glücklicherweise wurden diese Pläne nie in die Tat umgesetzt.
    Berg, Schloss: So etwas wie die Ferienvilla Ludwigs. Hier fand er am 13. Juni 1886 den Tod. Ursprünglich sollte der König im Schloss Linderhof interniert werden, doch wegen des befürchteten Widerstands der Bergbevölkerung entschied man sich in letzter Minute für das näher an München gelegene Berg.
    Bismarck, Otto von: deutscher Reichskanzler und bayerisches Feindbild (1815   –   1898). Otto von Bismarck wird von einigen Verschwörungstheoretikern als Drahtzieher des Attentats genannt, weil der regierungsmüde Ludwig angeblich damit gedroht haben soll, Bayern an Österreich abzutreten.
    Chloroform: Wurde laut einer der vielen Verschwörungstheorien bei der Ermordung Ludwigs als Betäubungsmittel verwendet, ehe man ihn ertränkte.
    Dürckheim: Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin (1850   –   1912), Adjutant und einer der engsten Vertrauten Ludwigs. Weil er sich zunächst weigerte, seinen König in Neuschwanstein zu verlassen, wurde er wegen Hochverrats angeklagt. Das Verfahren wurde aber vier Wochen später eingestellt.
    Ertrinken: Die offizielle Todesart Ludwigs II. Das Wasser des Starnberger Sees war am Tatort allerdings nur hüfttief und der König ein guter Schwimmer. Außerdem wurde kein Wasser in der Lunge gefunden. Möglich ist jedoch ein Herzinfarkt aufgrund der Aufregung, der Kälte und des reichlich genossenen Alkohols beim Abendessen.
    Fälschungen: Vor allem in Schloss Neuschwanstein wurden billige Materialien verwendet, die nur auf den ersten Blick prunkvoll erscheinen. Was wie Marmor aussieht, ist bemalter Stuck, das glänzende Gold ist in Wirklichkeit Messing, und die ›Edelsteine‹ sind buntes Glas aus Niederbayern. Die gesamte Einrichtung macht bei genauerer Betrachtung den Anschein einer gigantischen Opernkulisse.
    Falkenstein: Burgruine bei Pfronten und Ludwigs viertes Schlossprojekt, das allerdings aufgrund seines frühen Todes nicht vollendet werden konnte. Es blieb bei einer Wasserleitung und einer Zufahrtsstraße. Das Hotel auf dem Falkenstein entstand erst 1897, es steht – anders als im Roman – noch immer und wurde zu keiner Zeit durch eine Explosion zerstört. Ein winziges Museum klärt dort Besucher über die Vergangenheit der Burgruine auf.
    Flucht: Angeblich war die Flucht Ludwigs aus Schloss Berg bereits organisiert. Sowohl an vier Orten am Starnberger See (Leoni, Ammerland, Ambach, Seeshaupt) als auch am Schlosstor sollte eine Kutsche für den König bereitstehen. Auf dem See selbst warteten Boote, die jedoch wegen des flachen Ufers nicht anlanden konnten.
    Freyschlag von Freyenstein, Ignaz: War für den Einsatz der Gendarmerie in Berg zuständig. Nur vierzehn Tage nach Ludwigs Tod wurde Freyenstein überraschenderweise zum Chef der »Geheimkanzlei des Prinzregenten«, dem sogenannten »Schwarzen Kabinett«, ernannt.
    Gudden, Bernhard von (1824   –   1886): Einer der berühmtesten Irrenärzte seiner Zeit, erstellte das von den Ministern in Auftrag gegebene Gutachten, das Ludwig als verrückt einstufte. Allerdings kam das Attest nur aufgrund von negativen Zeugenaussagen zustande, d.   h. ohne den König jemals befragt zu haben; positive Aussagen wurden ignoriert. Gudden fand mit Ludwig den Tod im Starnberger See, ist bei manchen Verschwörungstheoretikern entweder Mittäter oder nur lästiger Mitwisser.
    Guglmänner: Bayerischer Geheimorden, der bis heute inkognito und hinter Kapuzen verborgen für die Aufklärung des vermeintlichen Königsmordes kämpft. Geht zurück auf die Beerdigung von Kaiser Barbarossa, bei der einzelne Ritter in schwarzen Kutten und Kapuzen dem Leichenzug gefolgt sein sollen. Auch bei Ludwigs Begräbnis in München waren Guglmänner zugegen. Mehr dazu unter: www.guglmann.de
    Herrenchiemsee: eines der drei Schlösser Ludwigs, das auf einer Insel im Chiemsee steht. Gilt als Hommage an den französischen
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