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Die Ludwig-Verschwörung

Die Ludwig-Verschwörung

Titel: Die Ludwig-Verschwörung
Autoren: Oliver Pötzsch
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selbst verrückt.
    Nach einigen Dutzend Sachbüchern, Schlossbesichtigungen, Universitätsvorlesungen über schizotype Störungen und Cäsarenwahnsinn und vor allem nach endlosen Telefonaten mit mysteriösen Guglmännern, Tagebuchbesitzern und anderen Verschwörungstheoretikern weiß ich nun, was er meinte – das Thema »Ludwig II.« ist ein Sumpf, verwirrend und faszinierend zugleich, weil immer wieder neue Puzzlestücke und Ungereimtheiten auftauchen. Mit anderen Worten: Ludwig ist der perfekte Kriminalfall.
    Vieles, was in diesem Roman geschildert wird, entspricht der Wahrheit, so skurril es auch klingen mag. Andere Dinge habe ich erfunden oder ausgeschmückt. Die Figur des Theodor Marot ist nicht historisch verbürgt, wohl aber die seines Vorgesetzten Dr.   Max Schleiß von Loewenfeld, der tatsächlich Leibarzt des Königs war und der laut dem Berger Kunstgeschichtsprofessor Siegfried Wichmann ein Tagebuch geschrieben hat, in dem der Mord an Ludwig II. beschrieben wird. Dieses Buch hat Wichmann zusammen mit dem Nachlass Loewenfelds auf einer Auktion erworben und es »aus Sicherheitsgründen« in einem Archiv in Übersee verwahrt. Es ist ebenso wie Marots Tagebuch in blauem Samt gebunden und mit Elfenbeinschnitzereien verziert. Ob es in einer Geheimschrift verfasst ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber möglich ist in Zusammenhang mit Ludwigs Tod eigentlich alles.
    Auch die Gemälde des Malers Hermann Kaulbach mit dem darauf sichtbaren Lungenblut soll es gegeben haben. Professor Wichmann, damals Chefkonservator der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, hat sie in den sechziger Jahren bei einem Privatmann fotografieren lassen, seitdem gelten sie als verschollen. Ebenso wie Ludwigs Mantel und das Hemd mit den vermeintlichen Einschusslöchern.
    Verbürgt sind darüber hinaus die meisten Anekdoten über den Märchenkönig und anderer Romanfiguren wie Stallmeister Richard Hornig, die Grafen Dürckheim und Holnstein oder Maler Hermann Kaulbach. Und ja, auch die Geheimgesellschaft der Guglmänner existiert (und ihr Nautonier erfreut sich im Gegensatz zu seinem fiktiven Stellvertreter in meinem Roman natürlich bester Gesundheit)! Bayern wäre um einiges ärmer, wenn es solche skurrilen Bruderschaften nicht geben würde.
    Auch der Ablauf der letzten Tage im Leben des Märchenkönigs ist, teilweise sogar in Gesprächsform, genauestens dokumentiert. Ich erwähne das nur noch mal, weil meine Frau genau an den Stellen immer wieder meine überbordende Phantasie kritisiert hat. Es hat mich jedes Mal gefreut, wenn ich ihr dann sagen konnte, dass es sich exakt so zugetragen hat. Was allerdings auf jenem letzten Spaziergang am Starnberger See geschehen ist, das werden wir wohl nie erfahren.
    Das Hausarchiv der Wittelsbacher ist tatsächlich gesperrt. Wer etwas über den Tod des Königs erfahren möchte, stößt dort oft auf taube Ohren. Auch die Untersuchung des Sargs hat die Königsfamilie aus Gründen der Pietät verboten. Dass die Wittelsbacher in irgendeiner Weise in ein Komplott wie das in meinem Roman verwickelt sein könnten, ist natürlich überhaupt nicht denkbar! Jede Ähnlichkeit zu lebenden Personen muss deshalb ausgeschlossen werden.
    Um Ihnen eine Hilfestellung zu geben, was nun wahr ist und was nicht, habe ich im Anhang eine Bibliographie mit nützlichen Büchern und ein kleines Glossar für Verschwörungstheoretiker verfasst. Viel Spaß beim Rätseln, Grübeln und Verschwören!
    Danken möchte ich an dieser Stelle ganz ausdrücklich den beiden Ludwig-Experten Erich Adami und Alfons Schweiggert, dessen Buch »Die letzten Tage im Leben von König Ludwig II.« den besten Überblick über den Tod des Märchenkönigs liefert. Von Erich Adami habe ich zudem einige wichtige Bücher zur Verfügung gestellt bekommen sowie eine CD, die meines Wissens das Umfangreichste ist, was je zu Ludwig II. zusammengestellt wurde.
    Ein weiteres Dankeschön geht an Dominik für alles Wissenswerte über historische und moderne Waffen, anmeinen Cousin Julian für die Informationen über IT und Computer, an die unbekannte Führerin in Schloss Linderhof, die mir die Königslinde zeigte, an die nette Frau im Neuschwansteiner Kiosk für ihre Leberkässemmeln, meinem Vater und meinem Bruder Florian für die medizinischen Informationen, und natürlich einmal mehr an meine Erstleser und Korrektoren: meine Frau Katrin, Marian, Gerd und Uta. Tut mir leid, wenn ich diesmal bis zum Ende hin eine echte Plage war. Ich hoffe, die Arbeit hat sich
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