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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition)
Autoren: Martin Compart
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Chancen, die der unabhängige Status bietet, zu nützen, trauen sie sich nichts und haben genau deshalb kein scharfes Profil. Zu allem Übel sind sie auch noch irgendwo zwischen den Stühlen positioniert, weil sie versuchen, Stoffe, Sujets und Aufmachung der großen Verlage zu imitieren. Das Ergebnis ist natürlich weder aufregend noch sexy, sondern schreckt potentielle Leser schon ab, bevor sie noch die Druckerschwärze des Buches gerochen haben. Wir sagen schon von Anfang an: Wir sind klein, na und. Dafür schauen wir gut aus und haben scharfe Munition im Keller … die wir jetzt abfeuern. Und wer die Nase rümpft oder gar in Ohnmacht fällt, dem schenken wir ein Yoga-Buch aus der Wühlkiste.

    Compart: Ein paar Worte zu den nächsten Büchern.
    Hiess: Also, das definitiv nächste Buch, dessen Titel allerdings noch ein Arbeitstitel und dessen Cover noch nicht definitiv ist, ist unsere Zombie-Anthologie [Anmerkung des eBook-Setzers: inzwischen erschienen, siehe Verlagsprogramm]. Da haben wir uns ja was eingetreten – viel, viel Arbeit. Die Idee eines Literaturwettbewerbs im EVOLVER (als der noch funktioniert hat) kam uns Anfang 2009, dann haben wir die geneigte Leserschaft gebeten, Zombie-Stories einzuschicken und abgewartet. Und bald haben wir uns auch geschreckt, weil bis zum Einsendeschluss, also faktisch bis zur letzten Sekunde vor Mitternacht, sagenhafte 249 Beiträge bei uns eintrudelten. Wir hatten doch tatsächlich zehn Leute davon überzeugt, freiwillig als Juroren tätig zu werden … weil ja keiner damit gerechnet hat, dass das soviel wird. Um es kurz zu machen: Ein paar Juroren sind tatsächlich fertig geworden, ein paar andere sind nervlich fertig, zwei melden sich nicht mehr und sind vielleicht verstorben – und einer hat sich in eine Art Geisteskrankheit geflüchtet. Trotzdem wird es den Herausgebern der Anthologie, also Thomas Fröhlich und mir, in den kommenden Wochen gelingen, die Jury-Bewertungen auseinanderzudividieren, den oder die Sieger zu ermitteln und 20 bis 25 Beiträge für das Buch auszuwählen.
    Was sich heuer dann noch ausgehen könnte, ist ein schmaler Ausstellungskatalog, über den wir noch nicht allzuviel verraten wollen und dürfen, der aber thematisch durchaus zu den ersten beiden Veröffentlichungen paßt …
    Draxler: Dem schließe ich mich an und dem ist auch nichts mehr hinzuzufügen ...

    Compart: Zombie-Romane oder Stories können doch eigentlich nur behavioristisch geschrieben sein. Oder geben sie auch Einblicke in ihr Innenleben?
    Draxler: „Behavioristisch“ … was ist denn das für ein Wort? Himmel, muss man als Indie-Verleger jetzt auch am wissenschaftstheoretischen Parkett den Tanzschuh wetzen? Ich tät’ sagen: Unsere Zombies fressen, weil sie hungrig sind. Und wer weiß, vielleicht suchen sie ja auch – nachdem sie sich die Wampe vollgeschlagen haben – den Lokus auf, um dort ein paar grundsatzphilosophische Phrasen zu dreschen. Nachzulesen ist das alles jedenfalls im Herbst 2010. Man darf gespannt sein.
    Hiess: Bei 249 Stories ist alles dabei. Und einige der Kurzgeschichten, von denen ich jetzt schon weiß, dass sie gute Chancen haben, betrachten definitiv das Innenleben der Zombies; aber nicht auf die blöde klischeehafte Art: "Na, hallo, was ist denn da los, ich bin plötzlich eiskalt und rieche so streng, die Finger fallen mir ab, und ich will bitte lieber frisches Menschenfleisch statt Fischstäbchen?!“ Solche Einsendungen haben wir zwar auch haufenweise gekriegt, aber über die hüllen wir gnädig den Mantel des Schweigens. Trotzdem: Es sind gute und teilweise wirklich neue Ideen und Ansätze dabei – und keine Angst: Die Anthologie wird nicht zu literarisch sein, sondern ordentlich in Blut und Beuschel waten! Man weiß ja, was man dem Zombiefreund schuldig ist.

    Compart: Das Problem, ich weiß es aus eigener Erfahrung, ist immer Vertrieb und Marketing. Wie geht ihr das an?
    Draxler: Vorsichtig. Erstens haben wir kein Geld. Zweitens verlassen wir uns auf Ezzes aus dem Bekanntenkreis, weil wir noch kaum Verlagserfahrung haben. Und drittens klammern wir uns so lang an die Wir-sind-unabhängig-Ideologie, bis uns irgendwer um viel Geld kaufen will. Beim Vertrieb machen wir – und ein unsichtbarer Dritter – alles selber, weil wir keine Lust haben, uns von einem „richtigen“ Vertrieb oder Grossisten bis zu 50 Prozent abluchsen zu lassen. Und Marketing? Wer mag schon Marketing-Menschen? Wir versuchen halt alles, was geht, übers Internet und
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