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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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hatte im Labor auch schon einen Anfall und habe meine Leute angebrüllt. Mache ich sonst nie. Sie werden es nicht glauben: der Detektor hat auf einen Ring reagiert. Das einzige Stück Metall, das wir sichergestellt haben.“
    „Einen Ring?“
    „Ja, so eine Art Ehering. Der war am Körper einer noch nicht ganz verwesten Kinderleiche. Da sich bei der Leiche das verweste Gewebe leicht von der Knochenoberfläche lösen ließ, konnte man das Alter relativ schnell bestimmen. Ein Mädchen, etwa fünf Jahre alt und nicht negroid.“
    „Was soll das wieder heißen?“
    „Etwa achtzig bis sogar neunzig Prozent der Kindertorsi und -köpfe stammen von Schwarzen. Eine genaue Volksgruppenzugehörigkeit kann ich nicht bestimmen, da müsste ein Spezialist ran. Aber es sieht so aus, als würden sie derselben Ethnie angehören. Wir haben es mit einem Grab voller schwarzer Kinder im Alter von einem bis zehn Jahren zu tun, soweit ich das bisher auswerten konnte.“
    „Wir sind doch nicht in Ruanda! Ein afrikanisches Massengrab?“
    „Sieht so aus. Ein paar weiße Leichen sind auch darunter. Von drei Kindern konnte ich Bilder rekonstruieren. Damit Sie schon mal irgendwo ansetzen können.“
    „Das schätze ich so an Ihnen. Sie denken wie ein Ermittler. War das der einzige Ring? Das einzige Metall?“
    „Ja. Die Vermutung liegt nahe, dass die Täter ihn übersehen haben.“
    Alexa griff zum Telefon. „Domogalla? Fragen Sie mal nach, wie viele schwarze Kinder bis vierzehn Jahren in Deutschland vermisst werden …“
    „Es sind … es sind auch zwei Säuglinge dabei“, sagte Kolleck leise, in sein Glas starrend.
    O Gott.“ Alexa legte auf. „Weiter. Was sonst noch?“
    Kolleck sah wieder in die Akte. „Bei einigen Körpern ließen sich Stichwunden lokalisieren. Tiefe und Beschaffenheit der Wunden ermöglichen Rückschlüsse auf Kraftaufwand und Größe der Täter. Es muss sich dabei ausnahmslos um Erwachsene gehandelt haben. Bei einem Jungen wurde zuerst der Kopf abgeschnitten. Der Tod durch massiven Blutverlust trat sofort ein. Der Körper war komplett ausgeblutet, also starb der Junge nicht in aufrechter Haltung, sondern wurde waagerecht gehalten, vielleicht auch kopfüber. Nach dem Tod hat man Muskeln und Gewebe beider Arme und Beine zerschnitten, mit einem sehr scharfen Messer oder Skalpell. Die Knochen wurden mit einem schweren Gegenstand durchtrennt – Beil, Säbel oder Machete; die Knochenenden sind komplett zertrümmert. Einige Kinder wurden verbrannt. Es gibt kein durchgehendes Muster. Nur, dass alle gequält und gefoltert wurden. Wer immer das getan hat, wusste offensichtlich sehr genau, wie man vorgeht. Das hat nichts Impulsives oder Spontanes.“
    „Sie glauben, es waren Ritualmorde?“
    „Darauf würde ich wetten. Ich bin jetzt schon so lange dabei. Denke manchmal, ich habe alles gesehen, was sich Menschen an Scheußlichkeiten ausdenken können. Aber sie kommen immer wieder mit etwas Neuem. Immer wieder mit noch größerem Mist. Immer wieder schaffen sie es, einen zu erschrecken. Und ich bin bestimmt nicht zart besaitet. Ein Einzeltäter scheidet aus. Dazu sind die Stichspuren zu unterschiedlich.“
    „Mir geht’s genauso, Kolleck. Ich habe kein Problem mit rationalen Verbrechen …“
    „Was sind rationale Verbrechen?“
    „Regelverstöße zu Gunsten illegaler Vorteilsnahme.“
    „Aha. Also Diätenerhöhung, Preisabsprachen, Kartellbildung. Ach nee, das ist ja legale Vorteilsnahme. Kann ich noch einen Whisky haben?“
    „Was ist mit Organhandel?“ Alexa schenkte nach. Ihre Hand zitterte leicht.
    „Dann wäre man nicht so barbarisch vorgegangen. Bei den erlittenen Torturen wurden viele Organe bewusst verletzt. Scheidet nach meinem Erkenntnisstand aus. Außerdem waren die Opfer zu jung.“
    „Sexueller Missbrauch?“
    „Davon ist auszugehen. Es ist nur so verdammt wenig von den Kleinen übrig geblieben. Fast alle wurden regelrecht ausgeweidet. Die genaue Autopsie wird ewig dauern. Wir müssen die Körperteile zuordnen. Die Köpfe zweier weißer Mädchen waren noch kaum verwest. Von ihnen konnte ich auch Bilder machen. Photos … die habe ich im Computer bearbeitet, damit Sie … Ach, Scheiße!“ Er stürzte den Whisky runter, stand auf und nahm die Flasche zum Nachschenken. „Ich könnte mich auf die Leichen der weißen Opfer konzentrieren …“
    „Snuff-Filme?“
    „Ich denke, die gibt es nicht. Sagen Justizmisterium und Politiker doch so beharrlich.“
    „Politiker sagen auch, dass es endliche

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