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Die Lucifer-Connection (German Edition)

Die Lucifer-Connection (German Edition)

Titel: Die Lucifer-Connection (German Edition)
Autoren: Martin Compart
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„Katzensuchdienst! Das klingt nach einer echten Marktlücke. Klaust du inzwischen deine Reval im Supermarkt? Soll ich dir was pumpen? Willst du einen Job als Hausmeister in meiner Anlage auf Barbados? Ich dachte, ich bin schlecht dran. Aber du …“
    „Ruf an. Ich habe nicht viel Zeit.“
    Klaus griff sich das Telefon und besorgte Gill die Informationen.
    6
    Alexa saß in ihrem Büro und starrte vor sich hin. Durch die zugezogenen Jalousien malte das Sonnenlicht helle Streifen in den Raum. Den Kaffee auf ihrem stets aufgeräumten Schreibisch hatte sie nicht angerührt. Er würde bitter schmecken. Im Moment schmeckte alles bitter. Selbst die Zigaretten, die sie in Ketten durch die Lunge jagte. Sie hatte die Bilder des Fundorts vor Augen und war wie gelähmt. Es waren die Leichen von Kindern, darunter sehr kleinen, wie Kolleck sofort vermutet hatte. „Kinderzimmer“ nannte Domogalla den Fundort. Zynismus aus Selbstschutz. Etwas Ähnliches hatte sie noch nie gesehen, jedenfalls nicht persönlich. Es erinnerte sie an die Arbeit der Ermittler, die Massengräber in Bosnien oder Ruanda ausgruben. Aber das hier war mitten in Deutschland, keine dreißig Kilometer vom Dortmunder Zentrum entfernt …
    Es klopfte. Alexa stand auf und ließ Kolleck herein. Sie hatte ihr Büro abgeschlossen, was sie nur selten tat. Er trug einen dünnen Aktenordner unter dem mächtigen Arm und hustete kurz. Der Tabakqualm war dichter als der Nebel in einem Edgar-Wallace-Film.
    „Sie wollten so schnell wie möglich erste Ergebnisse …“
    „Ja. Möchten Sie einen Kaffee?“
    „Haben Sie auch was Stärkeres? Gilt bei Ihnen immer noch nicht das Rauchverbot?“
    Alexa ging zu einem Wandschrank und holte eine Flasche Glenfiddich heraus. Ein teurer, vierzig Jahre alter Single Malt, den sie nicht jedem anbot. Abgesehen davon, dass sie mal mit Kolleck im Bett gewesen war, hatte sie ein besonders gutes Verhältnis zu ihm. In der Regel ging sie nicht mit Arbeitskollegen ins Bett. Kolleck war in einer besonderen Situation die Ausnahme von der Regel gewesen. Und er hielt die Klappe, hatte sie nie darauf angesprochen. Das wusste sie zu schätzen. Er war ein hervorragender Gerichtsmediziner und fähiger Chef der Spurensicherung. Ein gutes Verhältnis zu seiner Abteilung erleichterte die Ermittlungsarbeit.
    Alexa goss zwei Gläser fast randvoll ein und reichte eines davon Kolleck.
    „Sowas schon mal gesehen?“
    „Nie. Das Kinderzimmer ist ein Entsorgungslager. Das steht fest.“
    „Cheers.“
    „Cheers.“
    Sie tranken beide das halbe Glas leer und warteten auf Erlösung.
    „Verdammt guter Stoff.“
    „Was können Sie mir sagen?“
    Kolleck schlug die Akte auf. „Die genaue Zahl haben wir noch nicht. Köpfe und Körperteile müssen noch zugeordnet werden. Aber es sind mindestens vierzig. Bei der Wechselbissuntersuchung fand man bei den älteren Kindern bleibende und Milchzähne nebeneinander, das ließ ziemlich genaue Rückschlüsse zu. Das Alter wurde nach Zahndurchbruch und Kalzifizierung bestimmt. Weitere Indikatoren wurden in die Untersuchung einbezogen. Die Untersuchung der Waden- und Schienbeine bestätigte zum Teil sehr junge Opfer, da die Knochen nicht ausgewachsen waren und wie glatte Stöcke aussahen. Die Leichen waren in einigen Gruppen so ineinander verkeilt, dass man annehmen muss, sie wurden durch schweres Gerät in den Boden hinabgedrückt.“
    „Was kann das gewesen sein?“
    „Ein Bagger … oder auch ein Mini-Transporter, der über das zugeschüttete Grab gefahren ist. Es muss schon eine Weile her sein. Wir haben keine Eindrücke von Reifen gefunden.“
    „Wieso hat der Metalldetektor angeschlagen?“
    „Der Mann arbeitete mit einem Puls-Induktions-Detektor. Die Dinger haben einen Impulsgenerator, der ein konzentrisches Magnetfeld erzeugt. Das Magnetfeld dringt durch den Boden und zeigt an, ob dort ein metallischer Gegenstand vergraben ist. Die Suchspule ist der Empfänger für die erzeugten Wirbel der Magnetlinien. Das Ablesen des Anzeigeinstruments verlangt schon eine gewisse Erfahrung. Die hat der Typ. Er geht seit Jahren mit seinem Detektor auf Schatzsuche.“
    „Ist ja hochinteressant. Aber ich brauche keine Gebrauchsanweisung – ich will wissen, wieso das Ding angeschlagen hat.“
    „Dazu wollte ich jetzt kommen, Alexa.“
    Sie nahm ihr Glas in die Hand und stieß damit Kollecks an. „Tut mir leid. Ich … das nimmt mich anscheinend etwas mit.“
    Kolleck stieß mit seinem Glas gegen ihres. „Kein Problem. Ich
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