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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)
Autoren: Martin Calsow
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beeinträchtigt.
    »Wir haben ein Problem«, flüsterte sie und schnäuzte sich danach.
    Er drehte sich zu ihr. Clara Ridder sah wirklich besorgt aus.
    »Was ist denn?«
    »Die Zwillinge – ich fürchte, dass unsere medizinische Leitungmit der besonderen Pflege dieser … Wesen … also, sie wirkt überfordert. Sandmanns Empfehlungen für die richtige Medikation und Betreuung sind nicht in jeder Form umsetzbar. Einer der beiden hat zunehmend Probleme mit der Atmung. Sie rechnen mit dem Schlimmsten, auch der zweite ist so schwach …«
    Das konnte er jetzt nicht gebrauchen. »Soll ich mich darum kümmern?«
    Sie schüttelte nur den Kopf. »Nein, ich wollte nur, dass du es weißt.«
    Er nickte. »Was machen die Ukrainer?«
    Sie trat näher an seinen Schreibtisch. »Ihr Teamleiter hat uns soeben mitgeteilt, dass sie die Funkfrequenz einer russischen Spezialeinheit aufgefangen haben. Sie soll nicht weit von hier …«
    Köhns Smartphone brummte. Er sah auf dem Display keine Nummer. Dennoch nahm er den Anruf an. Clara Ridder konnte nur eine weibliche Stimme vernehmen. Aber der eben noch so verärgerte Gesichtsausdruck Arweds veränderte sich wieder. Eilig suchte er nach einem Stift. Sie beugte sich nach vorn und reichte ihm einen. Er sagte nur »Ja, Ja« und schrieb Nummern auf den Rand des Wall Street Journals. Dann lächelte er.
    »Ich freue mich, dass Sie so eifrig waren. Bestellen Sie Ihrem Lebensgefährten, dass er bald mit seiner Exfrau rechnen darf, Frau Bachmaier.«
    Er legte das Telefon zur Seite, tippte die Daten in seinen Computer und grinste, als er sah, welche Landkarte aufblinkte. Er klickte die Seite weg und drückte auf seinen Musikspeicher. Es war Musik des wunderbaren Brian Eno, die jetzt seine gute Stimmung noch unterstrich. Köhn sah zu Clara Ridder auf, griff mit einer Hand nach dem Reißverschluss ihres schwarzen Rocks und zog ihn herunter.
    »Sie haben es …«, flüsterte er in das erstaunte Gesicht Clara Ridders, als er sie auf den Schreibtisch hob. »Und sie sind ganz in der Nähe …«, konnte er noch sagen, als sie ihre Beine um seine Hüften schlang.

Doorn, Niederlande, 25. 12., 22.45 Uhr
    »Ivan, bitte, wir machen hier keine Exkursion und auch keine Führung. Mir ist egal, wie und wo die Kaiserin geschissen hat.«
    Jan hatte die letzten Worte bewusst gewählt, wusste er doch um die Feinsinnigkeit des alten Poch. Der hatte den beiden gerade die in einem Schrank versteckte Toilette der vorletzten deutschen Kaisergattin, Auguste Victoria, gezeigt.
    »Vielleicht war Ezechiel ein Scherzbold und meinte mit dem Bett des Kaisers das eheliche Klo?«, warf Regina ein.
    Keiner lachte. Sie hatten noch eine Stunde Zeit, bis der Wachdienst wieder seine Runden drehte. Sie waren über ein Kellerfenster hinauf in die sogenannte Beletage, das Hauptgeschoss des Anwesens, gelangt. Es war mondhell, und so konnten sie hier oben dank der zahlreichen Fenster alles gut erkennen.
    »Hier fand das Hofleben statt«, flüsterte Poch, »aber das dürfte für uns nicht von Interesse sein. Wir müssen in den ersten Stock, in das ›Appartement double‹.«
    Sie stiegen eine steile Treppe hinauf und standen dann inmitten eines Korridors, der zu beiden Seiten von unzähligen Büchern flankiert war. Sie waren nach rechts abgebogen und hatten das Schlafzimmer des Kaisers in Augenschein genommen. Poch sah sich jedes Bild an der Wand genau an, nahm es herunter und drehte es. Es waren meist Aquarelle mit mediterranen Motiven.
    »Sie zeigen Korfu, das war des Kaisers Rückzugsgebiet«, kommentierte Poch so, als ob er hier seit Jahren Führungen veranstalten würde.
    Nach einer Viertelstunde mussten sie feststellen, dass sich hier außer der üblichen wilhelminischen Kleinkunst nichts befand. Kein Hinweis auf Bosch, keine flämische Malerei. Nur Schlachtengemälde und Aquarelle. Und so ging es im gemeinsamen Schlafzimmer weiter. Sie öffneten Kommoden, Wäscheschränke, hoben Matratzen hoch und drehten auch hier jedes Bild, das an der Wand hing, um. Nach über einer Stunde waren sie verschwitzt und verzweifelt. Elijah hatte über eine Funkleitung immerKontakt mit Regina, die ihm aber nicht die erlösenden Worte mitteilen konnte.
    »Hier ist nur Plunder. Wenn wir das ganze Haus durchsuchen wollen, brauchen wir Tage«, stellte Jan resigniert fest.
    Mittlerweile standen sie im Nordflügel.
    »Verdammt, denkt nach. Wir sind so nah dran«, zischte Regina.
    Poch stand am Fenster des Schlafzimmers von Auguste Victoria. Wie Poch zu
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