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Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)

Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)
Autoren: Chloé Césàr
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tanzen.«

19
    A manda verbrachte die nächsten vierundzwanzig Stunden in Paris alleine und wie eine Traumwandlerin. Sie war meist in ihrem luxuriösen Hotelzimmer, schlief wenig und arbeitete dafür viel und fieberhaft an einer Zeichnung auf ihrem Skizzenblock.
    Sie ließ sich Essen und Champagner aufs Zimmer servieren, zwischendurch auch Milchkaffee, Croissants und Mineralwasser. Außerdem hatte sie an der Rezeption darum gebeten, keine Telefonanrufe zu ihr durchzustellen sondern etwaige Nachrichten lediglich aufzuschreiben. Sie würde sich später darum kümmern. Wenn es Madame wieder besser ging …
    Das Handy hatte sie ausgeschaltet.
    Erst als die Zeichnung zu ihrer Zufriedenheit gelungen war, legte sie sich ins Bett und schlief zehn Stunden. Tief und traumlos wie lange nicht mehr.
    Danach machte sie sich fertig: Sie duschte lange und ausgiebig, wusch und föhnte die prächtige Lockenmähne, zog ein knappes, schwarzes Kostüm an – das sie sich trotz des hohen Preises bald nach der Ankunft in Paris geleistet hatte und vermutlich auf der Insel nie wieder tragen würde – und steckte das Skizzenblatt in ihre große Handtasche.
    Sie wollte damit in dieses Internetcafé, wo der Kenny-G.-Doppelgänger arbeitete.
    Es gab dort einen Kopierer, mit dem sie die Zeichnung einfach duplizieren würde. Das Original wollte sie dann in einen Umschlag stecken und »Für Sandy und Larry« vorne draufschreiben.
    Auf einem kleinen Beizettel hatte sie bereits notiert:
Sobald die Skulptur fertig ist, schicke ich sie euch zu .
Ich schenke sie euch beiden. Zur Erinnerung an eine zauberhafte Nacht in Paris. Auf immer und ewig in Marmor gemeißelt … Sex und Liebe. S. und L. Sandy und Larry .
    Danke für alles
    Herzlichst
    Amanda
    Die Fotokopie würde ihr als Arbeitsvorlage völlig ausreichen.
    Anschließend wollte sie ihre Sachen packen und versuchen, ihren Rückflug auf die Insel auf einen früheren Termin umzubuchen.
    Amanda hatte nicht vor, die Gefährten dieser Nacht in Paris noch einmal wiederzusehen. Von seelischen Erschütterungen hatte sie seit der Trennung von Adrian die Nase voll.
    Jetzt, wo es ihr endlich wieder besser ging, wollte und sollte sie nur noch an ihre Arbeit denken.
    An der Rezeption händigte man ihr nicht weniger als fünf Notizen aus.
    Alle Nachrichten stammten von Didier, sie lauteten stets gleich: Amanda, rufen Sie mich bitte an, Madame! Ich muss die Flüge nach Rom buchen. Ihr ergebener Didier Costes .
    Sie zerknüllte die Zettel und ließ sie achtlos im Vorbeigehen in den nächsten Papierkorb in der Hotelhalle segeln.
    Dann eilte sie leichtfüßig die Straße hinunter, bog um mehrere Hausecken und fand, einige Nebengässchen weiter, endlich das Schild des Internetcafés wieder: Café WWW . Wie sinnig.
    Sie musste grinsen und schalt sich gleich darauf selbst eine überhebliche Kuh: Wer war sie schon, dass sie sich über die jungen Leute lustig machte, die das Geschäftchen mit diesem Namen gegründet hatten. Die konnten ja nicht ahnen, dass eines Tages eine leicht meschugge Künstlerin mit roten Lockenhaaren und einem Coco-Chanel-Kostüm hereinschneien und sich darüber mokieren würde.
    Sie trat ein, und der Kenny-G.-Doppelgänger blitzte sie vergnügt an aus seinen wie zuvor unglaublich blauen Augen. Sie lächelte dezent und damenhaft zurück. Nur sie konnte schließlich wissen, dass er sich zu früh und vor allem vergeblich gewisse Chancen versprochen hatte …
    Ciao, Baby, du weißt es nicht, aber ich reise bald ab. Wir werden uns nie wieder so anlächeln. Aber das macht nichts, ich weiß, es hätte eine heiße Nacht werden können, und dieses Wissen genügt mir. Danke. Hab ein schönes Leben mit jeder Menge l'amour, Süßer .
    Sie trat an den Kopierer, warf eine Münze ein und drückte auf COPY.
    Anschließend zögerte Amanda kurz, aber schließlich nahm sie vor einem der Bildschirme Platz.
    Vielleicht war ja doch die eine oder andere wichtige E-Mail angekommen.
    Vielleicht hatte sich sogar Adrian gemeldet, wo auch immer er jetzt stecken mochte, der verrückte Hund.
    Vielleicht hatte er inzwischen die erste Ausgabe des LEANDER entdeckt. Mit dem ersten Sex-around-the-world -Artikel: Tour d'amour auf Teneriffa . Und die freizügigen Fotos, die Dominique von Amanda gemacht hatte.
    Er würde sie trotz der Gesichtsmaske mühelos erkennen, davon war sie überzeugt.
    Sie gab ihre E-Mail-Adresse und ihr Passwort ein, und kurz darauf rauschten drei Nachrichten herein.
    Zwei stammten von Peter, eine von
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