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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung
Autoren: Patricia Lewin
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zischte Braydon, als Sydney sie nicht mehr hören konnte. »Meine Leute sind Ihnen innerhalb einer Stunde auf der Spur.«
    »In diesem Spiel bin ich ein Ass, Braydon. Hat Cox Ihnen das nicht erzählt?« Ethan senkte die Stimme, sodass nur Braydon ihn hören konnte. »Also würde ich an Ihrer Stelle in Zukunft nicht zu fest schlafen.« Er hielt inne, um seine Worte einwirken zu lassen. Cox hatte behauptet, Ramirez sei schuld an Nickys Tod, doch der Killer hatte gesagt, er sei es nicht gewesen, und Ethan glaubte ihm. »Da ist immer noch die Sache mit der Ermordung meines Sohnes … ich könnte mir vorstellen, dass Sie mehr darüber wissen als sonst jemand.«
    Braydon grinste verzerrt. »Schon möglich.«
    Sydney kam mit dem Seil. Ethan nahm es und reichte ihr seine Beretta. »Pass auf den Mistkerl auf«, sagte er und steckte die .44er ins Schulterhalfter, um die Hände frei zu haben.
    Im gleichen Augenblick schob Braydon blitzschnell eine Hand in sein Jackett. Metall glitzerte in der Sonne. Ethan warf sich vor Sydney, als Braydons Schuss dröhnte. Dann umschlossen seine Finger Sydneys Hand, fanden den Abzug und zogen durch.
    Braydon taumelte unter dem Einschlag der Kugel. Sein eigener Schuss war weit daneben gegangen. Voller Entsetzen riss er Mund und Augen auf. Mit einer Hand griff er sich an die Brust, berührte das klaffende Loch und zog die Hand blutbeschmiert wieder fort. Fassungslos starrte er darauf, dann blickte er auf Ethan.
    Sein Entsetzen verwandelte sich in helle Wut. »Du…« Mit letzter Kraft hob er die Pistole.
    Wieder feuerte Ethan – ein Vater, der Rache für seinen Sohn nahm. »Das ist für Nicky.«
    Braydon stolperte rückwärts vom Kai und stürzte ins Wasser. Ethan ging bis zum Rand den Stegs und hielt Sydney mit einem Arm zurück. Braydons Leiche schaukelte mit ausgebreiteten Armen und Beinen in den Wassern des Puget Sound.
    ***
    Zusammen gingen sie an Bord. Danny hatte den Motor laufen lassen, und Adam machte nun die Leinen los, während Ethan das Steuer übernahm. Ein paar Minuten später hatten sie die kleine Bucht hinter sich gelassen.
    Sydney gesellte sich zu Ethan auf die Brücke. »Wohin fahren wir?«
    »Nach Kanada. Ein alter Kumpel aus der Army wohnt in der Nähe von Vancouver. Er wird uns helfen.«
    »Und die Kinder?«
    »Wir müssen für jedes ein Heim finden, in dem es sicher ist.« Doch die Kinder würden niemals sicher sein – nicht mit ihren besonderen genetischen Anlagen. Auch diese Verantwortung lastete schwer auf Ethans Schultern.
    »Es ist noch nicht vorbei«, sagte er. »Braydon ist zwar tot, aber sie haben immer noch die CD. Und diese Kinder sind immer noch das, was sie sind. Etwas Besonderes. Sie werden überall auffallen.«
    »Ich weiß.« Sydney zog eine CD aus der Tasche.
    Ethan starrte sie an. »Ist es das, was ich vermute?«
    »Ich habe zwei Kopien gemacht.« Sie steckte die CD in Ethans Jackentasche und ließ ihre Hand dort eine Sekunde länger verweilen als nötig. »Ich wollte sie eigentlich zu CNN bringen. Ich habe gedacht, wir könnten friedlicher weiterleben, wenn die Welt erfährt, was man diesen Kindern angetan hat. Aber jetzt…«
    »Jetzt?«
    »Jetzt glaube ich, je weniger Leute davon wissen, desto besser.«
    »Du solltest erst darüber nachdenken, Sydney. Diese CD ist deine Fahrkarte nach Hause. Ohne sie…«
    »Ich kann nicht mehr nach Hause, Ethan. Auch nicht mit den Informationen auf dieser CD. Nicht nach allem, was geschehen ist.«
    »Du setzt dein Leben aufs Spiel.«
    »Sollte ich lieber mit dem Leben der Kinder bezahlen?«
    »Es wird nicht einfach sein, Sydney.«
    Sie lächelte. »Ich glaube nicht, dass ich noch ein ›einfaches‹ Leben haben möchte.« Sie drehte sich zu Danny und Callie um, die zur Brücke heraufkamen.
    »Alles klar unten?«, fragte Ethan.
    »Adam hat alles im Griff«, sagte Danny.
    »Er kann wirklich gut mit den Kleinen umgehen«, fügte Callie hinzu.
    Ethan unterdrückte ein Grinsen. Callie selbst war eine der ›Kleinen‹.
    »Ihr habt auf der Insel wirklich gute Arbeit geleistet«, sagte er. »Wahrscheinlich habt ihr uns allen das Leben gerettet.«
    Danny strahlte vor Stolz.
    »Wer hatte den Einfall mit der Leuchtrakete?« Durch diese Rakete war die winzige Ablenkung entstanden, die Ethan gebraucht hatte.
    »Das war Dannys Idee«, sagte Callie. »Aber Adam hat geschossen.«
    »Nicht schlecht, aber das Zielen muss er noch ein bisschen üben.«
    »Das war doch nicht schlecht gezielt!« Danny verdrehte entrüstet die Augen. »Er
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