Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung
Autoren: Patricia Lewin
Vom Netzwerk:
Kartons. Hier führte die Hintertür aus dem Gebäude.
    Ethan musste zugeben, dass Danny wirklich Bescheid wusste.
    Draußen fiel sie die feuchtkalte Luft an, die eine Ahnung drohenden Unheils brachte. Ihre Verfolger waren nicht mehr weit entfernt. Ethan meinte beinahe, ihren Atem im Nacken zu spüren. Die Versuchung, sich umzudrehen, war groß; das Bedürfnis, den Spieß umzudrehen, geradezu überwältigend.
    Doch er packte Sydneys Arm und folgte Danny in den Wald.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als Ethan langsamer wurde, denn ein Stück vor ihnen war irgendetwas. »Danny, warte mal!«
    Der Junge drehte sich halb um, dann stoppte er jäh, als ihnen ein Mann in den Weg trat. Er hielt einen Jungen im Würgegriff und hielt ihm eine .38er Automatik an den Kopf.
    »Adam…?« Danny trat einen Schritt auf die beiden zu.
    »Danny, nein!« Ethan zielte mit der Uzi auf den Mann, obwohl er sehr genau wusste, dass er nicht schießen durfte. »Wer immer Sie sind, lassen Sie den Jungen frei!«
    »Ich bin Dr. Paul Turner und arbeite als Arzt hier. Ich brauche Ihre Hilfe.« Der Mann packte den Jungen fester und hielt ihn wie einen Schild vor sich. »Ich will dem Jungen nichts tun.«
    »Sie geben sich keine allzu große Mühe, mich davon zu überzeugen.«
    »Ich will bloß von dieser Insel weg.« Turners Hände zitterten. »Ist das zu viel verlangt?«
    »Lassen Sie die Waffe fallen, dann können wir reden.«
    »Zuerst Sie!«
    Mit seiner Glock, sogar mit der .44er hätte Ethan einen gezielten Schuss auf Turner riskiert, doch mit der Uzi wagte er es nicht. Er stellte sich vor Danny und Sydney hin und legte die Waffe langsam auf den Boden. »So. Lassen Sie jetzt den Jungen los!«
    »Habe ich Ihr Wort, dass Sie mich von der Insel fortbringen?«
    »Ich verspreche gar nichts, bevor Sie nicht die Pistole hingelegt haben.« Ethan spürte, wie Danny sich an ihn heranschob. Dann fühlte er einen Messergriff, der gegen sein Rückgrat gedrückt wurde.
    »Ich bringe ihn um.« Turner zog den Jungen näher zu sich. »Ich schwör's.«
    Ethan glaubte ihm aufs Wort. Der Mann war viel zu durcheinander, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
    »Sie haben gewonnen.« Ethan hob die linke Hand. Er hoffte, dass es dunkel genug war, sodass der andere nicht erkennen konnte, was hinter Ethans Rücken geschah. Mit der Rechten übernahm er das Messer von Danny. »Behalten Sie Ihre Pistole. Aber wie wollen Sie durch den Wald kommen, wenn Sie den Jungen an sich drücken?«
    Turner zögerte. Seine Blicke huschten hinüber zu dem Gebäudekomplex, von dem jetzt entfernte Rufe zu hören waren. Cox' Männer hatten sich offenbar wieder formiert.
    »Wir haben nicht viel Zeit.« Ethan schaute den Jungen eindringlich an; er hoffte, dass nicht nur Danny und Callie überdurchschnittlichen Mut besaßen. »Wenn die uns kriegen, sind wir alle tot.«
    Adams Augen blickten ruhig, aber entschlossen, als er Ethan mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken zu verstehen gab, dass er begriffen hatte. Die Stimmen kamen näher, Turner wurde immer nervöser. »Sind Sie…«
    Adam rammte seinen Ellbogen in Turners Magen. Der Mann ächzte und lockerte seinen Griff. Adam warf sich nach vorn. Im gleichen Augenblick schleuderte Ethan das Messer. Es fand sein Ziel – Turners Kehle.
    Sofort waren Sydney und Danny bei Adam. Sie halfen ihm auf, bevor Turner zu Boden gesunken war. Ethan holte sein Messer wieder und wandte sich den anderen zu. »Alles in Ordnung, Adam?«
    Der Junge nickte.
    »Dann kommt. Machen wir, dass wir wegkommen.«
    Ethan schnappte sich die Uzi. Sie rannten los, während hinter ihnen Rufe ertönten. Ethan erkannte, dass sie es auf diese Weise nicht schafften, und verlangsamte das Tempo. »Danny, geh vor, und bring Sydney und Adam zum Boot.«
    »Wo willst du…«
    Auch die anderen blieben nun stehen, doch Ethan winkte ihnen, dass sie weitergehen sollten. »Ich bin dicht hinter euch. Nun geht endlich!«
    Er glaubte schon, dass Danny widersprechen wollte, aber dieses eine Mal schien er einem Befehl zu gehorchen. Er schlug Adam auf die Schulter. »Gehen wir.«
    »He«, sagte Ethan. Danny drehte um, und Ethan warf ihm das Messer zu. »Gute Arbeit.«
    Danny grinste. »Wir warten am Strand auf dich.«
    Ethan machte auf dem Absatz kehrt und verschwand unter den Bäumen. Nun war er nicht mehr der Gejagte, sondern der Jäger. Und die Männer, die ihn verfolgt hatten, wurden zu seiner Beute.
    Er verbarg sich hinter einem wilden Rhododendron, kauerte sich hin und wartete. Zwischen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher