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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung
Autoren: Patricia Lewin
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auch dort langgelaufen.« Sie lächelte wie ein Engel, und Ramirez schmolz sichtlich dahin.
    »Okay, hört zu«, meinte Ethan. »Auf der Nordseite ist kein Kai, nur eine kleine Bucht. Das Boot liegt weiter draußen vor Anker, deshalb müsst ihr erst ein Signal geben, bevor sie das Dingi schicken.« Ethan streifte Callie mit einem auffordernden Blick, dann wandte er sich an Ramirez. »Halt deine Waffe mit beiden Händen über den Kopf.«
    Ramirez nickte, und Callie beeilte sich, die anderen Mädchen zusammenzuholen. Dann übernahm Ramirez das Kommando und gab Befehle, wie sie ein Sergeant seinen Rekruten erteilte: »Bleibt zusammen, Kinder, und haltet euch dicht hinter mir!«
    »Ramirez«, sagte Ethan, als sie bereits auf dem Weg zur Tür waren. Der Killer blieb stehen. Ethan kam so nahe an Ramirez heran, dass nur der ihn hören konnte. »Sei ja auf dem Strand, wenn wir hinkommen.«
    »Keine Sorge, amigo. Du und ich haben ja noch etwas zu erledigen.«
    Als sie fort waren, überprüfte Ethan die Maschinenpistole, eine Uzi. Es war nicht die Waffe, die er gewählt hätte, doch wenn er an die mögliche Zahl seiner Widersacher dachte, war er dankbar für die erhöhte Feuerkraft. »Okay, Danny, wo geht's lang?«
    Der Junge führte sie die Treppe wieder hinunter und hinüber ins Verwaltungsgebäude. Draußen waren hin und wieder der Knall eines Automatikgewehrs oder eine leichte Explosion zu hören, wenn eines von Ramirez' Feuern einen weiteren Brennstofftank erreichte. In den Gebäuden war alles ruhig, doch Ethan wusste, dass es nicht lange so bleiben würde. Allmählich rannte ihnen die Zeit davon. Vermutlich blieben nur Minuten, bis die Reste von Cox' Söldnerheer mit der Durchsuchung des Gebäudes beginnen würden.
    Die Tür zu Turners Vorzimmer war verschlossen.
    Ethan bedeutete Sydney und Danny, ein Stück zurückzutreten. Ein wuchtiger Tritt, und die Tür flog splitternd auf. Cox' Leibwächter griff nach seiner Waffe und starb in einem Kugelhagel, als ein Feuerstoß aus der Uzi ihn in die Brust traf. Ethan durchquerte den Raum und brach durch die Tür zu Turners Büro. Cox sprang aus dem Sessel und fummelte ungeschickt in seinem Jackett herum.
    Er war zu langsam.
    Ethan drückte ihn an die Wand. »Du Dreckskerl, ich sollte dich gleich umlegen!«
    »Aber du tust es nicht.« Selbst jetzt, wo Ethans Hände seine Kehle umschlossen, blieb Cox arrogant und herablassend. »Dazu hast du nicht den Mumm!«
    Ethan drückte fester zu.
    »Nicht!«, rief Sydney. »Überlass ihn der Polizei!«
    Ethan hätte beinahe bitter aufgelacht. Er wusste, dass Männer wie Cox es immer irgendwie schafften, zwischen den Maschen des Gesetzes hindurchzuschlüpfen. Trotzdem ließ er den Mann am Leben – diesmal noch. »Danny, hol was, womit ich ihn fesseln kann.«
    Sydney setzte sich an den Computer. »Sieht so aus, als hätte er schon mit dem Download angefangen … da sind Arztberichte, die Dateien der Kinder… Das wird uns Zeit sparen.«
    Danny half Ethan, Cox zu fesseln und zu knebeln, wobei sie die Kordeln der Rollos und Handtücher aus Turners Bad benutzten. Dann gesellte er sich zu Sydney an den Computer.
    Ethan bezog Posten neben der Tür. »Wie lange wird das dauern?«
    »Nur ein paar Minuten. Ich…« Sydney verstummte abrupt.
    Ethan schaute zu ihr. »Was ist?«
    Danny starrte verwirrt auf den Bildschirm, doch Sydney verstand offensichtlich, was sie da las. Sie tippte noch ein paar Befehle ein. »Sag ich dir später. Lass mir noch einen Augenblick…«
    Ethan wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem stillen Korridor zu. Er wusste, dass ihnen keine Zeit mehr blieb. Es war schon einige Minuten her, dass er etwas von draußen gehört hatte, und sein Schusswechsel mit Cox' Leibwächter hatte bestimmt die Aufmerksamkeit auf diesen Teil des Gebäudes gelenkt. »Mach schnell, Sydney, beeil dich!«
    Sie gab keine Antwort; nur das Klicken der Tasten war zu hören. Endlich schob sie sich vom Schreibtisch weg. »Fertig! Jetzt nichts wie raus.«
    »Hast du's?«, fragte Ethan.
    »Darauf kannst du wetten.« Sydney hielt eine CD hoch und steckte sie ein. »Ach, und noch etwas.« Sie drehte sich um, ging zu Cox und versetzte ihm eine Ohrfeige. »So, jetzt können wir gehen.«
    Als sie Turners Büro verließen, vernahm Ethan aus einiger Entfernung das Trampeln vieler Stiefel.
    »Führ uns hier raus«, sagte er zu Danny. »Rasch!«
    Der Junge führte sie tiefer ins Gebäude hinein. Schließlich gelangten sie in einen großen Lagerraum voller Kisten und
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