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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung
Autoren: Patricia Lewin
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verzichtete. Ethans und Sydneys Chancen hatten sich soeben verdoppelt.
    »Meine Leute stehen zu mir, keine Bange.«
    »Sind Sie so sicher?« Ethan schätzte die Entfernung zu den beiden Männern ab, die Sydney immer noch scharf im Auge behielten.
    »Ganz sicher, denn…«
    Ethan hörte nicht länger zu. Die Zeit lief ihm davon. Egal, was Braydon behauptete, er würde sie nicht davonkommen lassen. Ethan blieb nur eine Möglichkeit. Doch wenn einer von Braydons Bodyguards zu schnell oder zu genau zielte, war es um Sydney geschehen.
    Ethan wartete ab, bis der Motor des Van ansprang und der Wagen sich in Bewegung setzte. Dann spannte er alle Muskeln an…
    Plötzlich dröhnte in seinem Rücken ein ohrenbetäubender Knall, und ein heftiger Windstoß fegte über sie hinweg.
    »Runter!« Ethan warf sich nach vorn. Im selben Augenblick ging ein Baum neben dem anfahrenden Van in Flammen auf. Braydons Bodyguards fuhren herum. Ethan rammte Braydon den Ellbogen gegen den Kiefer, ließ sich fallen, rollte zur Seite und feuerte mit der .44er. Die Bodyguards stürmten auf ihn zu.
    Den ersten Mann traf Ethan mit einem Streifschuss. Der Kerl ließ seine Waffe fallen, und sie schlitterte über die Planken davon. Dann feuerte der zweite Bodyguard, und die Kugel bohrte sich in die Planken. Holzsplitter wirbelten ihnen um die Ohren. Ethan kroch schnell hinter einen Holzstapel und drückte den Rücken an die dicken rohen Balken. Eine zweite Kugel riss dicht neben seinem Kopf einen Splitter aus dem Holz.
    »Verdammt!«, fluchte er und zog Ramirez' Beretta aus dem Halfter am Knöchel.
    Braydon lag auf den Planken, benommen, aber noch bei Bewusstsein. Wenn auch er eine Waffe besaß – und das war sehr wahrscheinlich –, hatte Ethan ein Problem. In einiger Entfernung hatte Sydney hinter einer großen hölzernen Angelkiste Deckung gefunden. Ethan wusste aber nicht, ob sie getroffen war. Blut sah er nicht. Von den Kindern war nichts zu sehen oder zu hören.
    Ethan behielt Braydon fest im Auge, drehte sich um und kam langsam hoch, immer noch an den Holzstapel gedrückt. Wieder traf eine Kugel die Planken unter seinen Füßen. Die Gegner versuchten ihn aus der Deckung zu treiben. Wenn er nicht bald etwas unternahm, würden sie ungeduldig werden und Sydney aufs Korn nehmen.
    Wenn Ethan zu ihr gelangen könnte und dann aufs Boot…
    Kurz entschlossen brach er aus seiner Deckung hervor und feuerte unablässig aus beiden Waffen, während er rückwärts auf das Boot zulief. Der verwundete Mann schluckte den Köder und sprang brüllend hinter einem Kistenstapel hervor.
    Ethan hechtete zur Seite, als eine Kugel an seinem Ohr vorbeipfiff, zielte kurz und drückte ab. Der Mann kippte lautlos vornüber.
    Der zweite Schütze war vorsichtiger und blieb noch in Deckung. Ethan hielt die Beretta auf ihn gerichtet und ging rückwärts noch ein paar Schritte auf das Boot zu. »Niemand muss sterben«, sagte er. »Ihr habt jetzt die CD, also lasst uns an Bord gehen und fahren.«
    Braydon kam taumelnd auf die Beine.
    Ethan richtete die .44er auf ihn. »Tun Sie's nicht.«
    Braydon hob die Hände, als wolle er sich ergeben, dann rief er: »Legt den Mistkerl um!«
    Der zweite Schütze warf sich nach vorn und nutzte jenen Sekundenbruchteil, den Ethan auf Braydon verschwendet hatte. Ethan spürte das Manöver mehr, als dass er es sah, weil er anstelle des Mannes genauso gehandelt hätte: Der Bodyguard warf sich bäuchlings auf die Decksplanken, beide Hände schussbereit an der Waffe. Doch der Mann war um den Bruchteil einer Sekunde zu langsam. Ethan drehte sich zur Seite, sodass sein Körper eine kleinere Angriffsfläche bot, feuerte und traf den Mann in den Kopf.
    Noch bevor das Dröhnen des Schusses verklungen war, wirbelte er wieder zu Braydon herum.
    »Sydney, bist du getroffen?«, rief er über die Schulter.
    Er hörte, wie sie zu ihm kam. »Nein«, sagte sie mit einer Stimme, aus der Angst und Entsetzen sprachen.
    Die Wut, die Ethan unter Kontrolle gehalten hatte, drohte nun aus ihm hervorzubrechen. Braydon bemerkte es und hielt die Hände hoch. »Ich bin unbewaffnet!«, rief er.
    »Ist mir scheißegal.« Ethan hielt ihm die Pistole an die Schläfe. »Wenn die Kinder nicht auf dem Boot wären und zuschauten, wären Sie in einer Sekunde so tot wie Ihre Freunde.«
    »Ethan, bitte, tu's nicht…« Sydneys Stimme war voller Angst.
    Ethan drehte sich um. »Hol ein Seil, Sydney«, sagte er. »Und sag Danny, er soll den Motor anlassen.«
    »Es ist noch nicht vorbei«,
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