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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste
Autoren: Anthony Mark
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wütenden Gildenmeister aus der Freien Stadt Gendarra gejagt. Er hatte von einer Mournisch einen Liebestrank gekauft, und er hatte so funktioniert, wie sie behauptet hatte, und ihm die Liebe verschafft, die er verdiente. Aber es war nicht die Liebe der schönen Dame gewesen, die er bewunderte, sondern die einer Sau, die glücklich hinter ihm hertrottete. Denn als selbstsüchtiger Mann verdiente er nichts anderes.
    Außer sich vor Zorn hatte der Gildenmeister seine Söldner hinter den Mournisch hergejagt. Die meisten waren entkommen, aber nicht alle. Ein Wagen wurde angezündet, und das junge Paar darin verbrannte. Sie hatten ein Baby, ein Mädchen, und man nahm an, dass es zusammen mit seinen Eltern gestorben war. Aber dem war nicht so, und Al-Mamas Karten hatten den Rest der Geschichte enthüllt, der bis dahin allen verborgen geblieben war. Der Säugling war in ein Gebüsch geschleudert worden, als der Wagen umstürzte, und einen Tag später von einem Kaufmann auf dem Heimweg ins südliche Toloria gefunden worden. Er nahm das Baby mit, denn seine Frau hatte sich immer schon ein Kind gewünscht.
    So hatte das Schicksal Lirith den Mournisch geraubt, und das Schicksal hatte sie wieder zurückgebracht – zu ihrem Volk und zu Sareth.
    Als die Mournisch Burg Todesfaust verließen, war Lirith mit ihrem Volk und ihrem Ehemann nach Süden gereist, und das Leben war unvorstellbar glücklich erschienen. Dann, in einer Nacht vor kaum einem Jahr, hatten die beiden ein weiteres Wunder entdeckt, das Lady Aryns Zauber gewirkt hatte. Ihre Körper hatten sich vereinigt, und sie hatten mit einer Freude gelacht und geweint, zu der sich keiner von ihnen fähig geglaubt hatte. In den folgenden Monaten war Liriths Bauch angeschwollen, und jetzt lag das größte Wunder von allen in ihrem Arm, der kleine Taneth, dunkel, süß und perfekt.
    Lirith seufzte und richtete den Blick nach Osten.
    Sareth berührte ihre Schulter. »Bist du sicher, dass du wegen Taneth hierher gekommen bist, Beshala? Gibt es keinen anderen Grund?«
    In ihren Augen schimmerten Tränen. »Ich will nicht, dass du gehst.«
    Also darum ging es. Am vergangenen Abend war ein junger Mournisch in den Kreis ihrer Wagen geritten gekommen und hatte schlechte Nachrichten überbracht.
    »Ich will nicht gehen«, sagte Sareth. »Aber du hast die Botschaft doch auch gehört. Ein Derwisch ist aus der Wüste gekommen, oder zumindest jemand, der behauptet, ein Derwisch zu sein. Man muss zu ihm gehen.«
    »Ja, jemand muss zu ihm gehen. Aber warum musst du das sein?«
    »Ich stamme vom königlichen Geschlecht von Morindu ab.«
    Liriths dunkle Augen blitzten auf. »Genau wie deine Schwester Vani. Sie ist diejenige, die in Golgoru ausgebildet wurde. Sie ist die T'gol. Sie ist es, die das tun sollte, nicht du.«
    Sareth presste die Lippen zusammen; dagegen gab es kein Argument. Vor dreitausend Jahren hatten die Zauberer aus Morindu der Finsteren ihre eigene Stadt zerstört, um ihre Geheimnisse nicht in die Hände ihres Feindes fallen zu lassen, der Stadt Scirath. Die Morindai waren Wanderer und Vagabunden geworden, die im Norden unter dem Namen Mournisch bekannt waren.
    Nach ihrem Exil verboten die Morindai die Praktik der Blutzauberei, bis man Morindu wiederfand. Aber es gab jene, die das Gesetz übertraten. Man nannte sie Derwische. Sie waren Renegaten. Die Stumme Festung Golgoru war gegründet worden, um Meuchelmörder auszubilden, die Derwische jagen und vernichten konnten, ohne dabei auf Magie zurückgreifen zu müssen.
    Sareth trat an den Rand des Hains. »Meine Schwester ist fort, und die Karten enthüllen nicht, wo sie ist, auch wenn Al-Mama sie immer wieder befragt. Ich wüsste nicht, wie wir sie finden sollten – es sei denn, Königin Grace hätte etwas gehört.«
    Lirith schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich nicht über Aryns Stärke in der Gabe verfüge. Ich kann sie nicht durch die Weltenkraft erreichen, geschweige denn Grace. Sie sind zu weit weg.« Sie runzelte die Stirn. »Es hat auch den Anschein, als würde meine Fähigkeit, über Meilen hinauszugreifen, weniger werden als mehr. Ich kann in letzter Zeit kaum die einfachsten Zauber weben. Die Weltenkraft fühlt sich … irgendwie ermattet an.«
    »Vielleicht bist du es, die etwas müde ist, Beshala«, sagte Sareth und berührte Taneths winzige Hand.
    Sie lächelte. »Vielleicht. Trotzdem ist es seltsam. Ich werde Aryn das nächste Mal fragen müssen, wenn sie sich mit mir in Verbindung setzt.«
    Sareth hatte nicht
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