Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste
Autoren: Anthony Mark
Vom Netzwerk:
zurück, während der Kopf in einen Sandschwall explodierte …
     … dann setzte es sich wieder in Bewegung, während Sand vom Boden Teil seines Körpers wurde. Ein neuer Kopf schoss zwischen seinen Schultern empor.
    Dort, wo der geköpfte Scirathi gestorben war und rotes Pulver weiterhin aus dem Hals des verwundeten Scirathi rieselte, bildete sich bereits eine weitere Kreatur. Der Verwundete sackte als leere Hülle zu Boden, und der Wüstensand geriet in Bewegung, während die nächste Kreatur entstand.
    »Wie sollen wir diese Ungeheuer bekämpfen?«, rief Vani zu Farr und sprang zur Seite, als die Sandkreatur nach ihr schlug.
    »Das ist unmöglich«, rief Farr zurück. »Man kann sie nicht verwunden oder ein Glied abschlagen. Sie müssen bloß mehr Sand in sich aufnehmen.«
    »Was ist mit dem Treibsand?«, rief Avhir, der wieder auf die Füße sprang. »Können wir sie dort hineinlocken?«
    »Sand ist Sand. Er kann ihnen nicht schaden – nicht, wenn sie daraus bestehen. Was auch immer ihr tut, verletzt keinen Zauberer mehr!«
    Das war leichter gesagt als getan. Die vier übrig gebliebenen Zauberer warfen sich den T'gol entgegen, ihre verdorrten Gliedmaßen fuhren durch die Luft. Avhir warf den Krummsäbel weg, und Vani hörte auf, sie zu schlagen. Aber die vertrockneten Körper waren zerbrechlich. Vani wollte einen lediglich zur Seite stoßen, und seine Haut zerfetzte wie uraltes Pergament unter ihren Händen, und rotbrauner Staub rieselte hervor. Der Staub fiel zu Boden, und der Wüstensand geriet in Bewegung.
    Jetzt gab es drei Kreaturen, und im Gegensatz zu den Scirathi schienen sie sich nicht für die T'gol zu interessieren und schlugen nur nach den Meuchelmördern, wenn die ihnen in den Weg kamen. Stattdessen bewegten sie sich auf Grace, Travis und Larad zu. Die drei wichen zurück, versuchten, die T'gol zwischen sich und den Sandungeheuern zu halten.
    Travis griff nach Graces Arm. »Kannst du etwas tun?«
    Sie rang nach Atem. »Sie leben nicht – weder die Zauberer noch die Sandgeschöpfe. Um sie spinnen sich keine Fäden. Selbst wenn die Weltenkraft in Ordnung wäre, hätte ich keine Macht über sie.«
    »Was ist, wenn du einen Wind herbeizauberst? Das hast du doch früher schon gemacht.«
    »Ich kann nicht«, erwiderte sie und haßte es, wie wertlos diese Worte waren, aber die Weltenkraft war zu schwach, und hier in der Wüste gab es so wenig Leben.
    Travis nickte, sein Blick war traurig, aber keineswegs anklagend; er machte ihr keinen Vorwurf. Er sah Larad an. »Kennt Ihr die Rune für Sand?«
    »Falls es Euch entgangen sein sollte, im Norden gibt es nicht viele Wüsten«, sagte der Runenmeister, und seine Worte waren trotz der Furcht in seinen Augen so sardonisch wie immer. »Ich kenne die Rune für Sand nicht, aber die Rune für Erde ist Khath.«
    »Sprecht sie mit mir«, sagte Travis.
    Zusammen sangen die beiden Runenmeister die Rune. Grace fühlte Magie in der Luft, aber sie verschwand abrupt. Travis und Larad sangen die Rune erneut, aber es war sinnlos. Entweder war die Macht der Runenmagie zu schwach geworden, oder es war die falsche Rune, oder beides traf zu. Die Sandkreaturen kamen weiterhin auf sie zu.
    Avhir wollte einem der Zauberer ausweichen, aber mitten in seinem Sprung warf sich dieser ihm entgegen, und der Stiefel des T'gol traf ein Kinn. Der Unterkiefer löste sich vom Schädel, und rotes Pulver quoll aus dem aufklaffenden Mund. Die anderen hatten es ebenfalls geschafft, sich bei ihrem Angriff auf die T'gol zu verletzen. Ihre Wunden waren klein, aber aus ihnen rieselte Staub. Jetzt waren es fünf Sandkreaturen, und an mehreren Stellen schossen Säulen aus dem Sand und bildeten noch mehr.
    »Was wollen diese Ungeheuer?«, fragte Larad und stolperte zurück.
    Die Kreaturen kamen weiter voran. Vani und Avhir griffen eine von ihnen gemeinsam an. Sie deckten sie mit einem Hagel von Tritten und Schlägen ein, schlugen sie zu Boden. Grace verspürte einen Funken Hoffnung, aber der erlosch, als der Sand in Bewegung geriet und sich der Körper neu bildete. Grace, Travis und Larad wurden gezwungen, noch einen Schritt zurückzuweichen.
    Graces Fuß versank tief im Sand. Hundert unsichtbare Hände schienen daran zu ziehen. Tief in der Erde ertönte ein Stöhnen. Sie wäre in einer Sekunde hinuntergezogen worden, hätten Travis und Larad nicht ihre Arme ergriffen und sie zurückgerissen.
    »Treibsand«, sagte Larad und warf einen Blick zurück über die Schulter auf die Fläche hinter ihnen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher