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Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste

Titel: Die letzte Rune 11 - Das Blut der Wüste
Autoren: Anthony Mark
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ertragen konnte, aber sie wich nicht zurück. »Die Scirathi haben mich auf der Erde gejagt. Sie wollen mich für etwas haben. Vielleicht wollen sie mich auch einfach nur tot sehen. Was nun auch zutrifft, die Scirathi haben dich benutzt, um mich zu finden.«
    Grace schüttelte den Kopf. Sie wollte weinen, aber ihre Augen konnten keine Tränen produzieren.
    »Er hat Recht«, sagte Farr und wischte sich die Hände an dem schwarzen Gewand ab. »Es ist die einzige Antwort, die einen Sinn ergibt.«
    Travis ließ ihre Hände los. »Du musst gehen, Grace. Ihr alle müsst gehen. Ihr müsst hier verschwinden …«
    Ein Schrei ertönte; er kam von der anderen Seite der Anhöhe. Es war ein schrecklicher Laut, schrill und feucht, ein Tier, das Qualen erlitt. Weitere Schreie ertönten und brachen dann alle ab.
    Grace drehte sich mit klopfendem Herzen um. »Was war das?«
    »Das waren die Kamele«, sagte Avhir und zog wieder den Krummsäbel.
    Larad zupfte am Ärmel von Graces Serafi. »Meister Wilder hat Recht, Euer Majestät. Wir müssen gehen.«
    »Es ist zu spät«, sagte Vani. »Sie sind da.«
    Oben auf der Anhöhe erschienen ein halbes Dutzend Gestalten, ihre schwarzen Gewänder hoben sich deutlich vom kupferfarbenen Himmel ab. Zauberer.
    Vani und Avhir traten vor, Hände und Waffen bereit, während die Scirathi den Abhang hinunterkamen. Grace, Travis und Larad rückten zusammen, aber Farr stand ein Stück weit entfernt. Ein Dolch war in seiner rechten Hand erschienen, schwebte über seinem Arm, dazu bereit, Blut fließen zu lassen.
    »Warum kommen sie so langsam?« Larads Stimme klang heiser. »Würden sie uns nicht besser schnell erledigen?«
    Die Zauberer schienen den Abhang beinahe herunterzustolpern; sie unternahmen keine Bemühungen, sich zu schützen. Grace schloss die Augen und webte einen Faden. Die Weltenkraft wurde schwächer, aber vielleicht konnte sie die Gabe trotzdem dazu benutzen, sie abzutasten, etwas über ihre Absichten zu erfahren. Sie warf den Faden durch die Wüste …
    Und riss die Augen auf. »Sie sind nicht lebendig!«
    Es blieb keine Zeit mehr übrig, dass die T'gol auf ihre Worte reagieren konnten; die Zauberer waren in Reichweite, zerfetzte Gewänder flatterten, verkümmerte Arme reckten sich den Meuchelmördern entgegen. Ihre Goldmasken funkelten im Licht der untergehenden Sonne, starr und heiter. Avhir schlug als Erster zu, sein Krummsäbel glitzerte, als er einem der Zauberer die Hand abtrennte.
    Statt Blut rieselte Sand aus dem Armstumpf.
    Der T'gol verharrte einen Augenblick, starrte, aber die Zauberer rückten weiter heran. Vani führte einen Tritt aus. Knochen splitterten laut, und einer der Scirathi flog ein Dutzend Schritte zurück. Er landete auf dem Boden – dann stand er auf und schlurfte wieder nach vorn. Im gleichen Augenblick durchtrennte Avhir die Kehle eines Scirathi. Wie beim Ersten kam kein Blut aus der Wunde. Stattdessen regnete kupferfarbener Sand zu Boden.
    »Hört auf!«, rief Farr. »Ihr dürft sie nicht verwunden!«
    Grace fragte sich, was er damit meinte. Die Scirathi waren Leichen – wiederbelebte Hüllen, sonst nichts. Verletzungen würden sie nicht töten, weil sie bereits tot waren, aber sicherlich konnten sie auch nichts schaden.
    Sie irrte sich. Avhir hörte Farrs Worte nicht oder wollte sie nicht hören. Der Krummsäbel blitzte auf, trennte einem Scirathi den Schädel ab. Der Körper des Zauberers sackte zu Boden, rötlicher Sand rieselte aus dem Hals auf den Wüstenboden.
    Der Boden geriet in Bewegung. Roter Sand wirbelte mit goldenem umher. Dann schoss eine Säule aus dem Boden und wuchs in die Höhe, bis sie fast so groß wie Avhir war. Der Sand verfestigte sich, bildete eine solide Gestalt mit dicken Armen, säulenähnlichen Beinen und einem gesichtslosen Kopf auf massigen Schultern.
    Avhir fluchte in der Muttersprache der Mournisch, dann schwang er den Säbel erneut. Die Klinge durchdrang den Sandkörper der Kreatur, aber offensichtlich ohne Schaden anzurichten. Der Sand gab der Klinge nach und verfestigte sich wieder. Die Kreatur schlug zu. Avhir grunzte, flog durch die Luft, landete auf dem Boden und rollte ein Dutzend Schritte weit.
    Die Kreatur setzte sich schwerfällig in Bewegung, auf Grace, Travis und Larad zu, aber Vani ging dazwischen. Sie sprang in die Luft, hing dort so lange, als hätte der Zug der Schwerkraft für sie keine Bedeutung, und führte eine wirbelnde Reihe von Tritten und Schlägen gegen die Sandkreatur aus. Das Ding stolperte
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