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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor
Autoren: Anthony Mark
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eine, das dir nichts bedeutet.«
    Sein Blick fing sie ein, hielt sie fest. »Nein, Beshala. Du hast mir das schönste Geschenk gemacht, nach dem ich jemals hätte verlangen können. Welcher Mensch kennt schon sein Schicksal genau? Aber hier ist mein Schicksal, das Gestalt angenommen hat, weil du vor mir stehst. Dann ist es eben bitter, und wenn schon. Wenigstens kenne ich es, und es ist meins.«
    Sie drückte das Gesicht gegen das Gitter, so nahe neben seinem, dass sie die Hitze spüren konnte, die von seiner Wange ausging und ihre Haut wie eine intime Liebkosung berührte.
    »Ich werde dich für immer lieben, Sareth.«
    »Und ich liebe dich in diesem Augenblick«, sagte er.
    Sie blieben so stehen, bis es an der Tür klopfte.
    »Es ist Zeit, Miss Lily«, sagte Tanner.
    Das Schloss drehte sich, die Tür öffnete sich. Wortlos wandte sich Lirith ab und ließ ihr Herz hinter sich in den Schatten zurück.

3
    Durge kniete sich in das Gebüsch, um das tote Lamm näher in Augenschein nehmen zu können. Die Sonne stach wie ein heißes Messer durch die dünne Bergluft, Bremsen schwirrten in trunkenen Kreisen umher. Die Nagetiere hatten den kleinen weißen Kadaver erst vor kurzem entdeckt und waren nicht sehr zahlreich. Noch ein paar Stunden in dieser Hitze, und das würde sich ändern, wie Durge nur zu gut wusste.
    »Was glauben Sie, Señor Dirk, waren das Wölfe oder Coyoten?«, fragte der Mann, der neben ihm kniete. Er war drahtig und kompakt gebaut, sein Haar war schwarz und seine Haut ein von den Elementen aufgerautes Braun. Sein Name war Manuel Dominguez, und Durge nahm an, dass er aus der Domäne Meksako kam, die Sir Tanner zufolge südlich von Youssay lag.
    Durge studierte das Muster der Wunden, die die Haut des Schafes zerrissen und Fleisch und Knochen entblößten. Auf dem Rücken des Tieres waren tiefe Risse, an seiner rechten Seite noch tiefere Löcher. Die Kehle war das Schlimmste; sie war so brutal zerfetzt, dass der Kopf nach hinten gedreht und nur noch durch einen schauerlichen Streifen aus Sehnen und Knochen mit dem Körper verbunden war. Die beiden anderen Schafe hatten ähnliche Verstümmelungen aufgewiesen.
    »Für mich sieht das wie das Werk von Wölfen aus«, sagte Durge und zeigte auf den zerfetzten Hals des Lamms. In Embarr gab es gewaltige graue Wölfe, die im Winter aus den Bergen kamen, um die Heide zu durchstreifen, und er hatte den Schaden gesehen, den sie bei Schafen oder anderem Vieh anrichten konnten. »Aber die Wunden auf dem Rücken sehen eher aus wie von einer großen Katze verursacht.«
    Dominguez schaute auf. »Würde sich ein Berglöwe so tief ins Tal hinunterwagen?«
    Durge balancierte auf seinen Fersen und beschattete die Augen. Dominguez’ kleine Schaffarm befand sich in der Mitte der beifußbewachsenen Ebene, die den Talboden ausmachte; die Berge waren zwei Meilen weit entfernt, vielleicht auch drei.
    »Einer würde vielleicht so weit kommen, wenn er Hunger hat«, sagte Durge. »Aber es ergibt keinen Sinn, dass ein Wolf und ein Löwe zusammen jagen. Und ich glaube nicht, dass diese Wunden überhaupt von einem Tier verursacht wurden.« Er zeigte auf die tiefen Wunden in der Seite. »Die sehen aus wie mit einem Messer gemacht. Hat einer der Männer, die für Sie arbeiten, angefangen, das Schaf auszuweiden?«
    Dominguez schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Angestellten, für mich arbeiten nur meine Söhne. Und ich habe die Lämmer gefunden.«
    Durge war von dem Vorgefundenen verwirrt. Das Tier war durch Krallen, Zähne und eine Klinge getötet worden – jede Waffe war anscheinend von einer anderen Kreatur benutzt worden. Aber was noch seltsamer war, warum hatte das Raubtier nicht von dem Lamm gefressen, nachdem es dieses getötet hatte? Durge strich mit den Fingern über die Erde, die das Lamm umgab. Sie war hart und trocken, keine Spur von Blut. Vielleicht hatte der Jäger ja doch gefressen. Aber welches Geschöpf tötete, um dann nur das Blut zu trinken? Kein Durge bekanntes Tier verhielt sich auf diese Weise.
    »Ich werde dem Sheriff berichten, was hier geschehen ist«, sagte Durge zu dem Rancher, als sie wieder standen. »Ich vermute, er wird Männer losschicken, die das Tier jagen, das das hier angerichtet hat.«
    Dominguez nickte dankbar. »Ich danke Ihnen, Señor Dirk. Meine Ranch ist klein, genau wie meine Herde. Vor nicht langer Zeit hat ein Mann mir das Angebot gemacht, mir das Land abzukaufen. Wenn ich noch mehr Schafe verliere, werde ich das Angebot annehmen
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