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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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Hufeisen machte«, sprach er lächelnd. »Nimm das Schwert und halte es in Ehren, wie du es mir versprachst.«
    Die kleine Albin strahlte und trug die Waffe von nun an immer bei sich.
    Jedem, der sie fragte, woraus diese wunderschöne Stück geschmiedet sei, antwortete sie: aus einem Hufeisen.
    Als die Albin älter wurde, schlug sie den Weg einer Sängerin ein, und doch trug sie die Klinge Tadellos stets bei sich. Ganz gleich, wo sie auftrat, die Waffe begleitete sie. Man bewunderte ihre Stimme, ihre Kleider und die einmalige Waffe.
    Doch sie wurde nicht einmal gezogen, um den Tod zu bringen.
    Da ließ ihr Gefährte, der ein großer Krieger war, die Hülle im Geheimen nachbauen und tauschte die Klinge Tadellos gegen eine Fälschung aus, denn er wollte das herrliche Schwert auf dem Schlachtfeld sehen.
    Aber die Klinge Tadellos kannte nur eine Herrin.
    Kaum ritt der Gefährte damit ins Feld und schwang sie gegen eine Unzahl Óarcos, ging jeder seiner Hiebe fehl.
    So sehr sich der Krieger mühte, die Schneide wich den Feinden aus und surrte an ihnen vorbei. So wurde der Alb bald von der Übermacht niedergestreckt und lag erschlagen zwischen den Scheusalen.
    Auf diese Weise gelangte die Klinge Tadellos in die Hände einer üblen Bestie, die sich damit brüstete, sie erlangt zu haben.
    Und weil sie sich sicher wähnte, unzählige Gegner damit zu zerteilen, rannte sie damit brüllend und höhnend in die Schlacht.
    Aber die Klinge Tadellos kannte nur eine Herrin.
    Bald lag der Óarco von Gnomen erschlagen in seinen eigenen Gedärmen im Dreck. So geriet das Schwert in die Hände eines Gnoms, der jedoch mit seinen kleinen, listigen Äuglein genau gesehen hatte, dass die Schneide absichtlich ihr Ziel verfehlte.
    Damit es ihm nicht ebenso ergehe wie dem Óarco, verkaufte der Gnom die Klinge Tadellos an einen Barbarenhändler, der ihm dafür einen guten Preis machte.
    Der Händler wiederum verkaufte sie an einen Fürsten, der Fürst an einen König, und der König schenkte sie seinem besten Krieger.
    Der Barbar zog alsbald mit einem Heer in den Kampf gegen die Albae und beteiligte sich an einem Hinterhalt, der den Nachschub der edlen Krieger unterbrechen sollte.
    Doch sie irrten sich in ihrer Wegstrecke und gerieten an einen kleinen Tross, der nichts von Bedeutung mit sich führte – außer einer Sängerin, die sich auf dem Weg zu den Truppen befand, um ihnen mit ihren Liedern und ihrer Stimme Beistand für die Schlachten zu geben.
    Die Handvoll Albae wurde gefangen genommen und sollte hingerichtet werden.
    Als nun der Barbar die Klinge Tadellos zog, um den ersten Alb zu enthaupten, erhob sich die Sängerin, welche ihre Waffe sogleich erkannt hatte.
    »Wenn es dir gelingt, mich mit diesem Schwert zu verletzen, folge ich dir bis ans Ende deiner Tage und bin dir zu Willen«, sprach sie mit wunderschöner Stimme. »Gelingt es dir nicht, musst du mich und meine Leute freilassen.«
    Der Barbar und seine Soldaten lachten die Albin aus, und er hob das Schwert, um ihr den Schädel vom Rumpf zu trennen.
    Aber die Klinge Tadellos kannte nur eine Herrin.
    Die Schneide verfehlte die Albin und fuhr stattdessen einem der Barbaren durch den Leib.
    Der Soldat holte erneut aus, und wieder und wieder, und drosch schließlich wie von Sinnen auf die Albin ein, doch jedes Mal erstach und durchbohrte die Klinge Tadellos einen seiner Leute, bis nur noch er selbst übrig war.
    Da warf der Barbar das Schwert auf den Boden und riss seinen Dolch aus dem Gürtel. »Diese Waffe ist von einem bösen Geist besessen. Nun bekommt ihr meinen treuen Stahl zu schmecken!«
    Sogleich hob die Albin die Klinge Tadellos auf und stieß sie dem Barbaren durchs Herz, sodass er tot niederfiel, wo er gerade gestanden hatte.
    Und obwohl sie das Kriegerhandwerk niemals erlernte, zog sie in die Schlacht und wütete sie unter den Feinden, als habe sie nichts anderes in ihrer bisherigen Unendlichkeit getan.
    Als die Albae das sahen, baten sie die Sängerin, sie fortan mit der Klinge Tadellos anzuführen.
    So kam es, dass aus einer Sängerin die größte Heldin wurde, welche das Reich der Albae jemals gesehen hatte, und wie es sich der Schmied immer für seine Waffe gewünscht hatte.
    Und niemals verweigerte die Klinge Tadellos ihrer Herrin den Dienst.

Die Inagsàri
    Die wenigsten Albae wissen von den Inagsàri.
    So sehe ich es als meine Pflicht und Ehre, einen Einblick in die wichtige Aufgabe von Drâcoràs, Ishînaia, Hëironî und Tólanôri zu geben, die abseits von
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