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Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)

Titel: Die Legenden der Albae: Die Vergessenen Schriften (German Edition)
Autoren: Markus Heitz
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schien von den Vorgängen in ihrem Turm nichts mitbekommen zu haben, ihre Lider blieben geschlossen. Um sie herum drängte sich ihre Horde. Das mögen … dreihundert, vierhundert sein. Eher mehr, überschlug er die Zahl. »Weißt du, wie das geschieht?«
    »Nicht genau. Ich las in einem Buch, dass es viel Kraft und viele Leben kostet, um ein Ghaist zu erschaffen. Sie wird dazu die Seelen ihrer Sklaven entnehmen und sie durch einen Zauber zusammenpressen, um damit das Wesen zu erschaffen und ihm seine Gestalt zu verleihen.« Caphalor sah zur Tür, durch die sie gekommen waren. »Obacht!«
    Sinthoras blickte über die Schulter.
    Ein Barbar trat heraus, der ein Schwert in der Hand hielt, um nach dem Rechten zu schauen. Ein Krieger schien er nicht zu sein, denn er trug nicht mal eine Rüstung.
    Sinthoras sprang gegen ihn, warf ihn nieder und nahm ihm das Schwert mit einer raschen Bewegung ab, um ihn gleich darauf damit zu erstechen. Du wirst uns nicht verraten.
    Hastig suchte er den Toten ab und fand zwei Dolche. Die kann ich brauchen. Er trennte die Gürtelschnalle ab und kehrte geduckt im Schutz der Balustrade zu Caphalor zurück. »Her mit deiner Hand. Ich befreie uns von den Fesseln.« Der metallene Dorn diente dazu, die Schlösser der Schellen zu öffnen; klirrend fielen die Ketten ab. Er reichte Caphalor einen Dolch. »Und jetzt die Botoikerin?«
    »Mit einem Dolch gegen diese Übermacht?« Der Alb holte tief Luft. »Gib mir noch den anderen und behalte das Schwert.«
    Fa’losôi reckte den Helm noch höher, während einer nach dem anderen aus der Horde zusammensackte und sich ein helles Licht aus seinem Mund löste. Es schwebte empor zur Botoikerin, die noch immer die Augen geschlossen hatte, und verschwand im Innern des geschlossenen Kopfschutzes.
    »Denkst du, sie und ihre Sklaven sind abgelenkt genug?«, erkundigte sich Sinthoras angespannt. »Wir könnten verhindern, dass sie sich das Ghaist erschafft und sie zudem noch umbringen.« Er deutete nach unten. »Die Ketten sind lang genug, um uns auf den Boden zu bringen.« Er hielt Caphalor anbietend das Schwert hin. »Ich nehme die Dolche.«
    »Versuchen wir unser Glück.«
    Sie machten jeweils ein Ende der Ketten am Geländer fest und warfen das andere darüber, um daran hinabzugleiten.
    Sinthoras erschien selbst das kleinste Klirren unsäglich laut. Samusin, verschaffe uns einen Vorteil. Nimm unsere Leben, aber erlaube uns vorher, die Barbarin zu töten.
    Die Albae erreichten den morastigen Grund, eilten auf die andächtig zu Fa’losôi starrende Horde zu, deren Reihen sich bereits zur Hälfte gelichtet hatten. Ihre Seelen oder ihre Lebensenergie, oder was immer ihnen die Botoikerin raubte, befanden sich bereits im Kupferhelm.
    »Mitten hindurch«, wisperte Sinthoras, dem aufgefallen war, dass sich dieses Mal größere Lücken in den Reihen auftaten, »und nicht springen. Das macht sie aufmerksam.«
    Caphalor nickte und huschte zwischen die Linien der Horde, sodass er aus dem Blickfeld geriet.
    Gleich darauf wand auch Sinthoras sich an den Óarcos und Gnomen, an den Barbaren und unbekannten Scheusalen vorbei, so schnell, wie es ging, und vollkommen lautlos.
    Die Horde beachtete sie nicht. Ohne die Steuerung durch Fa’losôi wurden sie zu einer stumpfsinnigen Masse.
    Oder es ist ein Zauber, mit dem die Botoikerin sie bannte, damit sie willig in den Tod gehen . Sinthoras trennten nur noch fünf Reihen von der Sänfte, auf der sie stand.
    Plötzlich sirrte es, und ein Barbar sackte ächzend neben ihm zusammen. Aus seinem Rücken ragte ein Pfeil.
    Schon flog das nächste Geschoss zischend heran.
    Zu früh! Sinthoras zog den Kopf ein, um gänzlich hinter den breiten Rücken zu verschwinden. Dieses Mal ging ein Óarco zu Boden.
    Der Pfeilschauer wurde dichter, die gefiederten Schaftenden ragten unvermittelt überall aus dem Boden, als seien sie gewachsen und nicht eingeschlagen.
    Sie stehen auf dem Balkon und decken uns von dort aus ein. Für Sinthoras war das kein Grund, das Unterfangen abzubrechen. Es wurde lediglich gefährlicher.
    Sinthoras sah, wie Fa’losôi das Gesicht verzog und die leuchtenden Punkte rascher aufstiegen, um sich in den Helm zu stürzen. Sie weiß, dass wir hier sind. In die Scheusale um ihn herum kam Bewegung. Sinthoras tauchte unter einem herabzuckenden Beil weg und erstach den Barbaren, der es gegen ihn geführt hatte, schlitzte einem Óarco die Kehle auf und trieb das Messer in den Bauch eines Gnoms, der eine Keule gepackt hatte und
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