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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)
Autoren: Kathryn Lasky
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ein liebes Kind. Und sehr begabt. Ihr Gespür für atmosphärische Schwankungen ist …“, sie hielt kurz inne, „… ist noch feiner als mein eigenes. Sie wäre eine echte Bereicherung für unseren Baum.“
    Hoole flog auf einen Hochsitz an der gegenüberliegenden Höhlenwand. Darüber hing eine skizzenhafte Landkarte. Ein Offizier des Eisregiments hatte sie aus N’yrthgar mitgebracht. „Die Reißzahnbucht … wo ist das?“
    „Die Bucht ist nicht mehr auf der Karte. Die Schlacht dort war kurz, aber heftig“, sagte Joss.
    Strix Strumajen wiegte bekümmert den Kopf. „Nachdem Emerillas Vater am Eisdolch gefallen war, wollte sie unbedingt seinen Tod rächen. Ich fand ja, sie sei für so etwas noch zu jung. Aber Hoole ist auch nicht viel älter. Siv und ich haben unsere Eier etwa zur selben Zeit gelegt. Emerilla war nicht kräftig genug, um ein langes Eisschwert zu führen. Da hat sie sich selbst eine kleinere Waffe angefertigt. Eine kurze Klinge kann man nur im Nahkampf einsetzen. Emerilla ging sehr geschickt damit um. Sie war so mutig!“ Strix Strumajen hatte Tränen in den dunklen Augen.
    Hoole fuhr sich mit dem Schnabel durch das Brustgefieder und überlegte angestrengt. Dann hob er entschlossen den Kopf. „Es reicht! Ich will nicht noch mehr tapfere Eulen verlieren. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Dämonen auch den Großen Baum überfallen. Wir müssen ihnen zuvorkommen und als Erste angreifen.“
    „Wer zuerst angreift, wählt das Schlachtfeld“, sagte Gränk ernst.
    „Richtig. Aber ich habe nicht vor, mich auf ein einziges Schlachtfeld zu beschränken.“
    „Wie meinst du das?“
    „Nicht jedes unserer Schlachtfelder wird auf Anhieb als solches zu erkennen sein. Aber die kluge Wahl dieser Orte wird uns zum Sieg führen.“
    „Ich kann Euch leider nicht ganz folgen, Euer Gnaden“, sagte Joss.
    „Ich erkläre es euch.“ Hoole deutete mit dem Schnabel auf die Karte von N’yrthgar. Dann hob er die Karte mit dem Fuß an. Darunter hing eine Karte von S’yrthgar.
    „Es gibt sozusagen drei Schlachtfelder. Erstens der Norden, zweitens unsere Insel und drittens der Süden. Auf dem ersten Schlachtfeld wird gekämpft.“ Hoole tippte auf die Stelle, wo auf der Karte von N’yrthgar der Gletscherpalast eingetragen war.
    „Auf dem zweiten bilden wir unsere Truppen aus.“ Er wies auf die Insel mit dem Großen Baum.
    „Und hier …“, er machte mit dem Fuß eine ausholende Geste, die ganz S’yrthgar umfasste, „… hier beschaffen wir uns Verbündete. Auf diese Weise können wir die Dämonen zurückschlagen, die bereits in den Süden vorgedrungen sind.“
    Hoole flog zu Strix Strumajen hinüber. Er tätschelte ihr mit dem Flügel die Schulter und strich ihr sogar liebevoll mit dem Schnabel durchs Gefieder, wie es Eulenmütter bei ihren Kindern machen. „Kopf hoch! Du bist nicht nur eine erfahrene Wetterkundlerin, sondern auch eine fähige Kriegerin. Ich habe gestern Abend zugeschaut, als du mit Kampfkrallen trainiert hast. Du warst großartig. Du wirst der Schrecken aller Feinde sein. Ich möchte, dass du ein Regiment im Nahkampf ausbildest. Bring deinen Kriegern alles bei, was du kannst.“
    „Es wird mir eine Ehre sein, Euer Gnaden.“
    „Du baust in N’yrthgar ein Netzwerk aus Lauschgleitern auf, Joss. Wir brauchen noch mehr Kundschafter und Spione wie dich. Für einen allein ist das zu viel Arbeit. Such dir ein paar magenstörrische Eulen, die nicht in den Krieg ziehen wollen. Vielleicht sind sie stattdessen bereit, uns mit Informationen zu versorgen.“
    „Gern, Euer Gnaden.“
    Hoole klopfte sich nachdenklich mit der Zehe an die Stirn. „Wie wär’s, wenn wir auch Eisbären bitten, für uns die Ohren offen zu halten?“
    „Eine ausgezeichnete Idee. Ich bin sogar mit einigen Eisbären befreundet.“
    „Wenn wir deine Kontakte nutzen, erfahren wir immer, was unsere Feinde gerade machen.“
    „Ich hätte da noch einen Vorschlag, Euer Gnaden“, sagte Strix Strumajen.
    „Ich höre.“
    „Stromer sind bestimmt auch gut als Lauschgleiter geeignet. Sie kommen viel herum.“
    „Bravo! Schneerose kann für uns herumfragen.“ Hoole fuhr kaum hörbar fort, so als würde er laut denken: „Stromer, Eisbären, Kriegsverweigerer … Warum nicht auch Glaux-Brüder und Wölfe? Wir werden uns überall Verbündete suchen! Unsere Feinde werden sich noch wundern.“
    Strix Strumajen verließ die Höhle. Als Nächstes ließ Hoole Theo und Phineas rufen. Als sie hereinkamen, konnte er
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