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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)
Autoren: Kathryn Lasky
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Sie zögerte.
    „Fang oben an“, sagte Krieth. „Mit der Kopfform.“
    Lotta schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihren Schädel. Sie spürte, wie er runder wurde. Ihr Gesicht wuchs auf die doppelte Größe an. Ihr Gefieder wurde dicht und silbergrau.
    „Gut gemacht“, lobte Krieth sie. „Jetzt kann der Flugunterricht beginnen!“

„Joss im Anflug!“, ertönte ein Ruf.
    Der Offizier Cuthbert kam in Hooles Höhle geflogen. „Entschuldigt, dass ich Euch schon so kurz nach Sonnenaufgang wieder wecke, Euer Gnaden, aber wir haben Joss gesichtet!“
    Hoole war sofort hellwach. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Seit Nächten warte ich auf diese Meldung!“
    Er flog in die Spitze des Großen Baumes und suchte den rosafarbenen Morgenhimmel ab. „Glaux sei gelobt, er ist es!“ Hoole stieß sich von seinem Ast ab, nutzte den Anschub einer warmen Luftströmung und flog dem Kreischeulerich entgegen.
    „Lass ihn doch erst mal ankommen!“, rief Gränk dem jungen König nach.
    „Ist schon gut“, sagte Joss, als er gelandet war. „Ich habe viel zu berichten und keine Zeit zu verlieren.“
    „Gränk hat ja Recht“, sagte Hoole. „Setz dich in meine Höhle und ruh dich aus. Gränk soll auch mitkommen.“
    Joss nahm auf einem Hochsitz an der Höhlenwand Platz. „Soll ich anfangen?“
    „Ja bitte. Was gibt es Neues?“
    „Ihr habt Fürst Arrins Truppen schwere Verluste zugefügt, Euer Majestät.“
    Hoole unterbrach den treuen Boten. „Bitte nenn mich nicht so. Wir sind doch hier unter uns.“
    „Sehr wohl, Euer … äh … ist gut. Viele seiner Verbündeten haben sich von Arrin abgewandt. Sie haben offenbar den Glauben an ihn verloren. Aber sie schließen sich bereits zu neuen Bündnissen zusammen.“
    „Das hatte ich schon befürchtet. Nur noch nicht so bald.“
    „Leider kann ich nichts Erfreulicheres berichten.“
    „Was für Bündnisse sind das?“
    „Ullrika hat Arrins Heer verlassen.“
    „Ullrika? Sie war seine fähigste Meuchelmörderin, nicht wahr, Gränk?“ Hoole wandte sich zu seinem Berater um.
    Gränk nickte nur grimmig.
    „Es heißt, sie sammelt jetzt selbst Dämonen um sich.“
    „Nur Dämonen? Keine Eulen?“
    „Nur Dämonen.“
    Hoole und Gränk wechselten einen besorgten Blick. Ihre schlimmste Befürchtung hatte sich bestätigt. Denn die Dämonen waren nicht nur grausame Gegner, Gränk und Hoole hatten noch etwas anderes festgestellt. Beide waren Feuerseher. So konnten sie ihre Feinde ausspähen. Leider zeigten sich die Dämonen in den Flammen nur als verschwommene Schatten. Es war, als würden sie kraft ihrer Magie ihre Abbilder verzerren. Teilweise zeigte das Feuer Szenen, die Gränk und Hoole nicht verstanden.
    Ist es jetzt so weit? , dachte Hoole. Muss ich die Glut zu Hilfe nehmen und Magie mit Magie bekämpfen? Die Vorstellung behagte ihm gar nicht.
    „Und sonst noch?“, fragte Gränk.
    „Es gibt Gerüchte über einen jungen Emporkömmling – einen Eulerich, keinen Dämon. Er kommt aus der Gegend hinter der Eisklamm, aber niemand weiß Näheres über ihn. Auch nicht, ob er mit den Dämonen im Bunde steht.“
    Joss machte eine Pause und fuhr widerstrebend fort: „Und zum Schluss habe ich noch eine Nachricht für Strix Strumajen. Aber keine gute.“
    Gränk seufzte schwer. „Nämlich?“
    „Ihre Tochter Emerilla war an der Reißzahnbucht in ein Gefecht verwickelt. Seither ist sie verschollen.“
    „Das heißt, sie ist nicht tot?“
    „Vermutlich nicht. An dem Gefecht waren auch Dämonen beteiligt. Wäre Emerilla ihnen zum Opfer gefallen, dann hätten sie …“ Joss sprach nicht zu Ende, aber das war auch nicht nötig. Es war allgemein bekannt, wie die Dämonen mit ihren getöteten Gegnern verfuhren.
    „Holt Strix Strumajen her“, sagte Hoole.
    Als die Fleckenkäuzin Joss erblickte, ahnte sie nichts Gutes. Sie legte angstvoll die Federn an und war auf einmal nur noch halb so groß wie vorher. „Meine Tochter ist tot, nicht wahr?“, fragte sie mit erstickter Stimme. „Meine geliebte Emerilla ist nicht mehr am Leben.“
    „Beruhige dich“, sagte Joss voller Mitleid. „Deine Tochter ist nicht tot. Sie ist verschollen.“
    „Man hat keinen … keinen Kopf gefunden?“
    Hooles Magen krampfte sich zusammen. Wie schrecklich musste es für eine Mutter sein, sich ihre Tochter enthauptet vorzustellen!
    „Nein.“
    Strix Strumajen atmete hörbar aus. Ihr Gefieder plusterte sich wieder ein klein wenig auf. Sie wandte sich an Hoole: „Emerilla ist so
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