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Die Lady in Weiß

Titel: Die Lady in Weiß
Autoren: Miranda Jarrett
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erfahren.“
    „Inzwischen müsstest du es genauso gut kennen wie ich“, sagte er und erwiderte ihr Lächeln. Langsam zog er die Ruder durchs Wasser. Es machte ihm nichts aus, ihr immer wieder von ihrer neuen Heimat zu erzählen. Er hatte versprochen, sie glücklich zu machen, und diese kleine Gefälligkeit bereitete ihm genauso viel Vergnügen wie ihr. „Außerdem wirst du es bald mit eigenen Augen sehen. Wenn wir nächste Woche abreisen und der Wind günstig steht, werden wir in spätestens sechs Wochen in der Narragansett Bay sein.“ „Dann erzähl mir wenigstens von deinem Haus“, sagte sie. „Von unserem Haus.“
    „Es ist ein schönes Haus, erbaut von den besten Männern, die es in ganz Amerika dafür gibt“, begann er und erfreute sich daran, wie die Sonnenstrahlen durch den Schirm hindurch auf ihr Gesicht mit den Sommersprossen fielen. „Etwas anderes hätte meinem Vater für meine Mutter nicht genügt. Es gibt einen Salon dort und ein Esszimmer, unten ist eine erstklassige Küche, natürlich ein Arbeitszimmer, und oben sind vier Schlafzimmer und ein kleines Nähzimmer.“
    Sie seufzte zufrieden. „Das hört sich gut an.“
    „Viel Platz haben wir dort nicht, vor allem wenn wir dort alles unterbringen wollen, was du von Blackstone House mitgenommen hast. George hat endlich den Titel bekommen, aber dein Anwalt hat dafür gesorgt, dass ihm nicht viel mehr als nur das Dach über dem Kopf bleibt.“
    „George wird sich freuen“, sagte sie, „es regnet durch.“
    Er lachte über ihre Worte, vor allem aber freute er sich, bei ihr zu sein. „Ich habe die Absicht, ein neues Haus zu bauen. Eines aus Backstein, dachte ich, mit so vielen Zimmern, wie du willst, mit weißen Marmortreppen und schwarzen Fensterläden, so wie alle anderen Häuser in unserer Straße.“
    „Oh, Jeremiah“, sagte sie leise, „das musst du nicht tun. Wirklich nicht. Das Haus deines Vaters ist sicher groß genug für mich. “
    „Nein. Mein Vater hat das Beste für seine Frau gewollt, und du verdienst dasselbe“, sagte er rau. „Ich möchte auch nicht, dass du auf deine Seidenkleider verzichtest. Du warst hier eine Countess, und ich möchte, dass du die First Lady von Providence wirst.“
    Sie lächelte. „Du weißt, ich würde dich nicht weniger lieben, wenn ich nichts als mein Hemd zum Anziehen hätte.“ „Natürlich weiß ich das“, sagte er und lächelte jungenhaft. „Ich erinnere mich an eine bestimmte Nacht in Portsmouth, da hast du genau das getan.“
    „Captain Sparhawk, du bist unverbesserlich“, sagte sie und stupste ihn mit dem Zeh an. „Ich hoffe, dass du dich niemals ändern wirst.“
    „Und ich hoffe, es hat nichts zu bedeuten“, sagte er, „dass meine Schwester dort hinten hin- und herläuft. “
    Caro blickte erschrocken über ihre Schulter ans Ufer. „Oh, Jeremiah, wir haben uns sicher furchtbar verspätet! “
    „Vermutlich“, bestätigte Jeremiah. „Was macht das schon?“ Als sie endlich das Ufer erreicht hatten, stand Desiree nicht mehr allein da. Ihr Ehemann, ihre drei Kinder, zwei kleine Hunde und die Amme hatten sich zu ihr gesellt.
    „Bei aller Liebe, Jeremiah“, sagte sie sichtlich empört, „es ist höchste Zeit, dass du aufhörst, hier herumzupaddeln. Dr. Abbott wartet seit einer Stunde in der Bibliothek auf die
    Taufe, und wenn ich ihm noch einen Tropfen Rotwein anbiete, wird er dazu nicht mehr in der Lage sein.“
    Jack beugte sich vor und half ihnen, das Boot festzumachen. Die Goldtressen seiner Uniform funkelten im Sonnenlicht. Es war reiner Zufall, dass er noch zu Hause war, während Caro und Jeremiah ihre letzten Tage in England verlebten, und sie alle nahmen es als günstiges Vorzeichen für die Zukunft, dass sie so glücklich beisammen waren.
    Höflich streckte er Caro die Hand entgegen, um ihr aus dem Boot zu helfen. „Deine Schwester hat recht, weißt du“, sagte er zu Jeremiah. „Wenn der alte Abbott noch tiefer ins Glas schaut, dann ist euer Baby für ihn nicht mehr als irgendein Range, das im Zwischendeck einer Fregatte gezeugt wurde.“
    Jeremiah schnaufte verächtlich, während er ans Ufer kletterte. „Wenigstens war es auf einer amerikanischen Fregatte, mit einem amerikanischen Kapitän und einer ebensolchen Besatzung. Und das ist mehr, als man von deinen Rangen sagen kann.“
    „Schluss jetzt, ihr zwei“, schimpfte Caro, als sie ihre Tochter aus den Armen der Amme entgegennahm. Das Baby quietschte vor Freude, seine Mutter wiederzusehen, und schlug mit
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