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Die Krone von Camelot

Die Krone von Camelot

Titel: Die Krone von Camelot
Autoren: Gillian Bradshaw
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trotzdem seine Angelegenheit. Und wenn du nicht den Wunsch hast, gegen Rhuawn zu kämpfen, edler Herr, dann wirst du dich entschuldigen müssen.« Ich sagte das schärfer, als ich das meinte, denn ich wurde langsam ungeduldig.
    Cei fing wieder an, zu protestieren. Aber einer der Bauern, der auch ungeduldig geworden war, kam herüber und schlug einen Preis für sein Korn vor und fragte, ob er akzeptabel sei. Es war zuviel Geld, und ich wußte es, aber ich schnappte: »Vielleicht«, und ging zurück, um alles zu erledigen. Cei lungerte hinter mir herum wie eine große, rote Gewitterwolke und wartete darauf, daß ich fertig wurde.
    Als wir uns endlich auf einen Preis geeinigt hatten - und der Preis war noch immer zu hoch, da ich nicht in Stimmung war, geduldig zu feilschen, und diese südlichen Bauern lassen sich beim besten Willen nicht übers Ohr hauen -, da wurde ich noch von einem Bittsteller abgelenkt. Ein Junge, der in einem der Karren gesessen hatte, sprang heraus und kniete vor mir nieder.
    »Was gibt’s denn?« fragte ich müde.
    »Edle Königin«, begann er und schaltete dann auf ein erstaunlich gutes klassisches Latein um. »Hohe Frau, ich bin gekommen in der Hoffnung, einen Platz im Dienst des Kaisers zu finden.«
    Ich hatte irgendeine Klage über eine Nachbarsippe erwartet, und ich schaute den Bauern an, in dessen Karren der Junge gesessen hatte, und war überrascht. »Ist das nicht dein Sohn?«
    Der Bauer schüttelte den Kopf. »Nein, Hohe Frau. Ich habe ihn nur von Baddon mitgenommen. Aber er ist ein guter, freundlicher Junge. Hör ihn an.«
    Ich seufzte und schob eine lose Haarsträhne zurück. Noch eine Bitte um Dienst in Camlann. Immer kamen Leute und boten sich an, jedes nur vorstellbare Handwerk bei uns auszuüben, und viele akzeptierten wir auch. Aber viele nahmen wir nicht. Ich hatte jetzt keine Lust, die Fähigkeiten dieses Jungen abzuwägen, nachdem ich den Brief gelesen hatte und Cei drohend hinter mir aufragte. Aber ich befahl mir, stark, nobel zu sein, und lächelte den Jungen an. Cei schnaufte ungeduldig.
    »Was für einen Platz meinst du, junger Mann?« fragte ich auch auf Latein und musterte ihn. Er sah aus, als ob er ungefähr dreizehn wäre - für dieses Alter war er von mittlerer Größe, und er besaß eine Masse blasses Haar, das ein schmales Gesicht umrahmte, und ein paar erstaunlich dunkle Augen. Er war kein Bauernjunge, entschied ich. Sein Latein war zu gut, und in seinem Gesicht lag eine nervöse Feinfühligkeit, die für einige Erziehung sprach.
    »Ich... bei deiner geheiligten Freundlichkeit, ich bin gewillt, fast alles zu tun. Aber ich möchte lernen, ein Krieger zu sein.«
    Cei schnaufte wieder. »Junge, mach der Hohen Frau keinen Ärger. Geh zurück zu deiner Familie, und lauf in Zukunft nicht mehr weg.«
    Der Junge errötete, dunkles Rot überzog sein Gesicht. »Ich. ich.« stammelte er.
    Ich lächelte noch einmal, um ihm Sicherheit zu geben. »Wie ist dein Name?« fragte ich. »Und wo wohnt deine Familie? Du bist eigentlich zu jung, um auf eigene Faust Dienst zu suchen.«
    »Sie nennen mich Gwyn«, sagte er. »Den Namen meines Vaters kenne ich nicht. Und ich habe keine Familie, abgesehen von meiner Mutter. Und sie lebt in einem Kloster in Elmet. Gnädige Königin, ich bin gewillt, fast alles zu tun, wenn du mich hierbleiben läßt und ich zum Krieger ausgebildet werde. Ich weiß, daß ihr hier Knaben zu Kriegern ausbilden lassen müßt. Alle Söhne der großen Krieger -wie dieser Herr hier«, er schenkte Cei ein nervöses, bittendes Lächeln, »müssen auch Krieger werden. Sicherlich wäre es keine Belastung, wenn noch ein weiterer zu ihnen stößt?«
    »So ist er also der Bastard einer Nonne, aufgezogen bei Nonnen«, sagte Cei. »My Lady, schick ihn weg. Wir haben schon mehr Diener, als wir ernähren können, und wir brauchen nicht noch einen halberwachsenen Träumer von einem Nonnenbastard.«
    Als Cei anfing zu reden, war der Junge noch roter geworden, aber am Ende seiner Worte wurde er weiß. Er sprang auf die Füße, fing an, eine Antwort zu stammeln, und schwieg dann. Er blinzelte elend. Offenbar war er wirklich der Bastard einer Nonne, und er mußte ein Träumer sein, wenn er sich so sehr wünschte, ein Krieger zu werden, daß er gewillt war, das Zuhause, das er besaß, zu verlassen und allein nach Camlann zu gehen und sich anzubieten, >fast alles< zu tun, um die Kunst des Krieges zu lernen.
    »My Lady«, begann Cei wieder und kam zurück zu dem Thema, das die ganze
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