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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht
Autoren: Gabriel Galen
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sagte er. „Es wird langsam hell, und Jarin wird in Sorge um uns sein. Außerdem bieten wir hier auf den Klippen ein ideales Ziel für einen guten Bogenschützen.“
     
    Sie machten sich an den Abstieg. Immer wieder wandte Sarja sich um, doch von Nador war nichts zu sehen. Der Abstieg nahm viel weniger Zeit in Anspruch als der Aufstieg, und wenig später liefen sie bereits über den Strand auf das Schiff zu. Jarin stand am Bug und hielt nach ihnen Ausschau. Als er sah, dass Nador nicht bei ihnen war, ging in ein sorgenvoller Schatten über sein Gesicht.
     
    „Wo ist Nador?“ rief er ihnen zu.
     
    „Ich hoffe, er wird bald hier sein“, antwortete Sarja. „Er hatte sich den Fuß umgeschlagen und hat uns vorausgeschickt, damit wir die Krone in Sicherheit bringen. Wenn er nur bald kommt! Ich mache mir solche Sorgen um ihn.“
     
    Sie stiegen an Deck, und Sarja zog die Krone unter ihrem Wams hervor. „Hier ist sie, Jarin!“ sagte sie stolz. „Ihr solltet sie jedoch eine Weile für mich in Verwahrung nehmen. Ich möchte zum Strand zurück und nach Nador Ausschau halten.“
     
    Damit kletterte sie von Bord und lief zum Strand, die Krone in Jarins Händen zurücklassend.
     
    „Nador ist verloren, nicht wahr, Ardon?“ fragte Jarin.
     
    Ardon senkte den Kopf. „Ich fürchte, ja!“ antwortete er traurig. „Ich verließ ihn am Fuß der Wendeltreppe, auf der er sich den Fuß verstaucht hatte. Er schickte mich fort, obwohl ich mich erbot, ihn zu tragen. Er sagte mir auf den Kopf zu, dass das nicht ginge - und er hatte Recht! Schon allein habe ich nach den Anstrengungen den Weg durch die Geysire nur mit knapper Not geschafft. Mit ihm auf den Schultern wäre ich unweigerlich in eines der Löcher gefallen. Nador wusste genau, was er tat. Er hat sich für unsere Sicherheit geopfert. Er vertraute mir Sarja an, und ich musste sie daher schützen. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich vielleicht doch noch versucht, ihn mitzunehmen. So aber blieb er zurück, um unseren Rückzug solange wie möglich zu decken. Ich glaube nicht, dass er noch lebt. Die Feinde waren zu zahlreich, und zwei der Ungeheuer waren noch unter ihnen.“
     
    Ardon schwieg, und Ástino seufzte laut auf. Jarin aber sagte:
     
    „Du hast recht gehandelt, Ardon! Jeder von euch wusste, welches Risiko er einging, als er sich Sarja für ihre Aufgabe zur Verfügung stellte, besonders Nador. Du brauchst dir daher keine Vorwürfe zu machen. In solch einer Situation geht das Wohl der Gemeinschaft über das des Einzelnen. Aber nun geht zu Sarja an den Strand und wartet eine Weile mit ihr. Wenn es auch kaum Hoffnung gibt - vielleicht kommt er doch noch.“
     
    *****
     
    Nachdem Ardon im Gang verschwunden war, bereitete sich Nador auf den Kampf vor. Er bezog Stellung in Eingang des Stollens, so dass er nur von vorn angegriffen werden konnte. Sein verstauchter Fuß bereitete ihm Sorge, denn er würde ihm keine große Standfestigkeit lassen. So lehnte er sich gegen eine vorspringende Kante und hoffte, auf diese Weise den Fuß entlasten zu können. Da erschienenen schon die Feinde, allen voran die beiden Ungeheuer. Mit wütendem Zischen fuhr das eine von ihnen auf Nador los. Nadors günstige Stellung bot jedoch wirklich nur einem der Angreifer die Chance, gegen ihn zu kämpfen. Doch nun blieb Nador nicht einmal mehr die Zeit zum Denken. Er blutete bereits aus einigen Wunden, als es ihm gelang, seinen Gegner mit dem Schwert zu durchbohren. Doch dieser war noch nicht zu Boden gesunken, als das zweite Monster seinen Kumpan schon zur Seite riss, um selbst anzugreifen. Wieder gelang es Nador, auch den nächsten Feind zu verwunden, und das Gift an seinem Schwert tat seine Wirkung. Die Bestie röchelte auf und fiel im Todeskampf gegen Nador. Nador wollte zur Seite springen, um von dem schweren Körper nicht zu Boden gerissen zu werden Dabei trat er zu heftig mit dem verstauchten Fuß auf und sank mit einem Wehlaut in die Knie. Wie die Geier stürzten sich nun die anderen Diener Dorons auf den gestürzten Nador. Noch einmal hob er sein Schwert, um sich zu verteidigen, doch dann wurde es dunkel um ihn.
     
    Als er wieder zu sich kam, lag er mit gefesselten Händen auf dem Boden einer großen Halle. Sein Schwert und sein Kettenhemd waren verschwunden. Mühsam versuchte er aufzustehen.
     
    Da erschallte eine harte Stimme: „Stellt ihn auf die Beine! Ich will ihn mir genau ansehen.“
     
    Rohe Hände ergriffen Nador und zerrten ihn in die Höhe. Schwankend stand er da
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