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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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seid hier in unserem Gebiet.« »So?« sagte sie spitz. »Und ich dachte wirklich, wir wären im Staate Colorado.« Für einen Moment huschte ein verärgerter Ausdruck über Kents Gesicht. Dann lachte er. »Wer seid ihr beiden?« fragte er. »Und was sucht ihr hier?« Charity überlegte einen Moment. Ihr beiden? Offensichtlich hatten sie bisher weder von Barts noch der Anwesenheit der beiden anderen etwas gemerkt. Und was hatten sie zu verlieren? Wenn diese Männer die Rebellen waren, nach denen sie seit Wochen suchten, nichts. Und wenn nicht — nun, dann blieben zwar noch eine ganze Reihe anderer Alternativen übrig, aber nicht eine einzige davon war besonders angenehm. »Mein Name ist Charity«, sagte Charity. Mit einer Kopfbewegung auf Skudder fügte sie hinzu: »Das ist Skudder.« »Interessant«, sagte Kent. »Und was habt ihr hier zu suchen?« »Vielleicht euch«, sagte sie vorsichtig. »Oh.« Kent wirkte überrascht. »Und wer sind wir?« »Verdammt, was soll der Quatsch?« mischte sich Skudder ein. »Hier kann jeden Moment die Hölle losbrechen, und . . .« »Stimmt«, unterbrach ihn Kent ruhig, aber sehr kalt. »Mit ziemlicher Sicherheit sogar. Welcher Teufel hat euch geritten, hier mit Energiewaffen herumzuballern? Wahrscheinlich heulen in dem Rattenbau dort drüben jetzt schon sämtliche Alarmsirenen.« Er deutete mit einer ärgerlichen Geste in die Richtung, in der sich das Shaitaan hinter den Hügeln erhob. Aber trotz dieser Worte schien er es nicht besonders eilig zu haben. Kopfschüttelnd trat er an Charity vorbei, nahm ihr das Lasergewehr ab und begutachtete die Waffe von allen Seiten. »Ein interessantes Gerät«, sagte er. »Importware von Moron?« »Nein«, antwortete Charity im gleichen Ton. »Made in USA. Patentrechtlich geschützt.« Kent blinzelte. Aber seltsamerweise ging er nicht auf diese Worte ein, sondern hängte die Waffe schweigend neben seine MP über die Schulter und sah sie und Skudder abwechselnd an. Mit einem Blick, der Charity nicht besonders gefiel. »Ihr sucht also uns?« Charity nickte. »Wenn ihr zu den Rebellen gehört, die in dieser Gegend leben sollen, ja«, sagte sie. Sie hielt Kent und seine Männer bei diesen Worten genau im Auge. Kents Gesicht zeigte nicht die mindeste Reaktion, aber zwei, drei seiner Männer fuhren ganz leicht zusammen. »Rebellen?« Kent runzelte übertrieben die Stirn. »Ja, ich habe davon gehört. Es soll immer noch dumme Menschen geben, die einfach nicht einsehen wollen, daß es diesem Planeten unter der Herrschaft unserer heißgeliebten Freunde von Moron einfach viel besser geht, als wäre er frei. Aber wie kommst du auf die verrückte Idee, daß wir dazugehören?« Charity antwortete nicht, und Kent fuhr nach sekundenlangem Schweigen fort: »Und selbst wenn — woher sollten wir wissen, daß ihr keine Spione Daniels seid?« »Du kennst ihn?« entfuhr es Charity überrascht. »Wer kennt ihn nicht?« sagte Kent achselzuckend. »Aber im Ernst: Wißt ihr, wenn ich ein Rebell wäre — was ich nicht bin, aber nur gesetzt den Fall —, also wenn ich einer von diesen törichten Rebellen wäre, dann könnte ich mir vorstellen, daß ich jeden Fremden, der herkommt und nach den Rebellen fragt, einfach über den Haufen schießen würde. Unser Freund Daniel ist sehr gerissen, wenn es darum geht, diese Unbelehrbaren zu fassen.« »Immerhin haben wir drei von diesen Biestern erledigt, nicht?« sagte Skudder. Kent zuckte ungerührt mit den Schultern. »Zwei«, korrigierte er. »Und? Was besagt das schon? Ein uralter Trick — Knall einen von deinen eigenen Leuten ab, um zu beweisen, daß du zur Gegenseite gehörst. Es sind nur dumme Tiere. Und es gibt genug davon.« Er hätte vielleicht noch weiter geredet, aber er wurde unterbrochen, denn in diesem Moment kamen zwei weitere seiner Leute über die Hügelkuppe, eine schmalschultrige, in ein dunkelblaues einfaches Kleid gehüllte Frau zwischen sich, die einen Säugling auf den Armen trug — offensichtlich die Frau, die von den drei Reitern verfolgt worden war. Ihr Gesicht war rot. Finger- und Zehenspitzen waren blutig und ihr Kleid zerfetzt. Sie trug keine Schuhe, und das Kind auf ihren Armen war nur in eine dünne, zerschlissene Windel gewickelt. Aber es schrie nicht. Wahrscheinlich war es zu schwach dazu. Kent trat auf die Frau zu, wechselte ein paar Worte mit ihr, sehr leise und schnell und in einem Dialekt, den Charity kaum verstand, und winkte schließlich einem seiner Männer,
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