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Die Knochenkammer

Titel: Die Knochenkammer
Autoren: Linda Fairstein
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Sicherheitsdienst die Hunde daran schnüffeln, sowohl an den ein- als auch an den ausgehenden Waren. Sie suchen nach Drogen oder Leichen. In den neunziger Jahren kam es hier draußen zu einer peinlichen Anzahl an Vorfällen. Ein paar kluge Kerlchen benutzten den Hafen als großzügiges Kokainlager und verschifften das Zeug von hier nach Europa.«
    »Was ist mit der Polizei von New Jersey? Den Cops der Hafenbehörde?«
    »Sind noch nicht eingeschaltet worden. Deshalb sind ja die Quadratmarken da. Die Spediteure einigten sich auf einen Kompromiss: Die Besitzer dieser Lagerabschnitte würden ihre eigenen Wachmannschaften anheuern und die Cops nur im Fall eines Verbrechens rufen.«
    »Ich glaube, ich empfange hier gemischte Signale. Thibodaux glaubt, dass in dem Sarkophag eine Leiche liegt, die nicht dort hineingehört. Deshalb habe ich dich angerufen und gebeten, hierher zu kommen. Liegt da nicht ein Verbrechen vor?«
    »Lucky Pierre hat vielleicht Recht. Aber die Dödel, die Cleo gefunden haben, haben zu viele Mumienfilme gesehen. Fluch der Pharaonen und den ganzen Scheiß. Sie haben die Kiste aufgebrochen, aber der Sargdeckel war so schwer, dass sie ihn kaum bewegen konnten. Sogar zu viert konnten sie ihn nur ein paar Zentimeter hochheben. Sie hatten erwartet, einen Berg weißes Pulver zu finden, aber dann hat einer von ihnen durch ein paar Leinenfetzen hindurch einen Kopf gesehen. Hat den Deckel so schnell fallen lassen, dass ich überrascht bin, dass er nicht in tausend Stücke zersprungen ist.«
    »Also hat sich keiner die Mühe gemacht, die Behörden in Jersey zu kontaktieren?«
    »Sie haben Angst, die Kiste wieder aufzumachen. Sie glauben, dass sie dasselbe Schicksal wie Lord Carnavon ereilt, wenn es sich tatsächlich als eine Mumie entpuppt und sie sie stören. Sie haben das Museum angerufen und sind mit dem Kurator für ägyptische Kunst verbunden worden. Das ist der große, glatzköpfige Kerl da, der sich gerade mit deinem Kumpel Pierre unterhält. Die gemieteten Cops haben ihm gesagt, dass er besser selbst seinen Hintern hier rüberschaffen soll, um sich anzusehen, warum die Hunde angeschlagen haben.«
    »Und der andere dort im Anzug?«
    »Der Untersetzte in der Mitte ist der Leiter der Versandabteilung. Er ist verantwortlich für die ganze Ladung, die auf dem Truck war. Die beiden haben ganz schön Muffensausen. So viel Aufregung hat’s in keinem Museum mehr gegeben, seit sich Murf the Surf mit den Kronjuwelen aus dem Staub gemacht hat.«
    »Warum ist sie noch immer auf dem Truck?«
    »Wenn man die Trucks so weit entladen hat, dass die Kisten nur noch in Zweierreihen im Laderaum sind, gehen sie mit den Hunden die Rampe rauf und lassen sie herumschnüffeln, bevor sie den Rest ausladen. Das spart Zeit und Ärger für den Fall, dass sie einen Lastwagen oder ein Schiff beschlagnahmen beziehungsweise etwas zum Herkunftsort zurückschicken müssen. Rin Tin Tin hatte Schaum vorm Mund, als er die Kiste mit der Leiche fand.«
    Pierre Thibodaux nahm dem Leiter der Versandabteilung ein Blatt Papier aus der Hand und kam zu uns herüber. »Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte, Mr. Chapman. Wie Sie sich vorstellen können, verfügt das Met über ein hochmodernes Sicherheitssystem. Gemälde und Skulpturen im Wert von Milliarden von Dollar, unbezahlbare Meisterwerke. Es ist … es ist unvorstellbar.«
    »Nun mal langsam. Eins nach dem anderen. Ist das Ihr Sattelschlepperanhänger?«
    Thibodaux sah auf den Versandschein in seiner Hand und dann auf den Truck, um die Aufschrift an der Seite zu überprüfen. »Das ist einer unserer Spediteure. Wir besitzen natürlich auch selbst einige Lieferwagen, da wir ständig Sachen transportieren müssen. Aber bei größeren Mengen wie in dem Fall«, sagte er und deutete auf die Dutzende von Kisten, die bereits entladen worden waren, »vergeben wir den Auftrag an Firmen wie TriState.«
    »Gängiger Spediteur«, sagte ich leise zu Mike.
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Merk’s dir einfach, Detective. Ich erklär’s dir später.«
    Mike wandte sich wieder Thibodaux zu. »Es steht also außer Frage, dass diese Lieferung heute Morgen das Met verlassen hat?«
    Der Direktor reichte mir die Bescheinigung, die er dem Leiter der Versandabteilung abgenommen hatte. Mike leuchtete mit der Taschenlampe auf das zerknitterte Stück Papier, das einen Stempel mit dem heutigen Datum trug: Dienstag, 21. Mai, 10.43 Uhr.
    »Stammt die ganze Ladung aus dem Museum, oder hat der Fahrer noch
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