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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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Manieren.“
    „Ein junger, großer Mann war es! Mit fetten Haaren.
    Frau Fortano nickte wissend. „Der Klaus Karmel. Das hätte ich mir denken können. Der ist ohnehin nicht mehr bei uns. Er hat heute früh angerufen und mir mitgeteilt, daß er kündigt. Mitten in der Hochsaison ist das zwar eine Katastrophe für die Küche, aber ehrlich gesagt bin ich froh, ihn loszusein.“
    „Wohnt er auch in Velden?“ erkundigte sich Lilo scheinheilig.
    „Nein, in Villach. Wieso?“
    „Ach, ich will nur nicht, daß Poppi ihm begegnet. Sie würde sich bestimmt sehr aufregen. Er hat nämlich gemeint, daß ihre Ratte in den Fleischwolf gehört.“
    „Frechheit!“ brummte Frau Fortano. Dann wurde sie zur Rezeption gerufen.
    „Papa, könnten wir heute nicht nach Villach fahren?“ fragte Axel plötzlich beim Mittagessen.
    „Villach?“ Herr Klingmeier schaute erstaunt von seinem Teller auf.
    „Ja“, fügte Dominik eifrig hinzu, „wegen des Villacher Faschings!“
    Für diesen Geistesblitz erntete er einen strafenden Blick von Lieselotte.
    „Darf ich dich darauf aufmerksam machen, daß wir Juli haben, bester Dominik!“ flötete Axel. „Zur Zeit kannst du höchstens den Villacher Kirtag besuchen.“
    Dominik verzog beleidigt den Mund. Er wollte nur einen guten Grund erfinden, um nach Villach zu fahren. Schließlich durfte Herr Klingmeier den wahren Grund nicht erfahren.
    „Ich habe aber einen Tip für dich, Dominik“, meinte Lieselotte. „Ganz in der Nähe von Villach befindet sich der Kurort Warmbad Villach. Da sprudeln jeden Tag 40 Millionen Liter warmes Heilwasser aus dem Boden. Vielleicht hilft dir das gegen deine frühzeitige Verkalkung. Auf einer Tafel vor einem Heilbad soll dieser Spruch stehen. Meine Oma hat ihn mir immer aufgesagt:
     
    ‚Dies Wasser ist für manch’ Übel gut,
    wer es nur recht gebrauchen tut,
    heilet Kummer, Not und Schmerz,
    tröstet manch betrübtes Herz!’
     
    Das ist eindeutig das richtige für dich!“
    Dominik gab ihr keine Antwort, sondern stopfte sich einen großen Löffel Spinat in den Mund.
    „Noch ein Wort und ich pruste einmal kräftig!“ drohte er Axel und Lilo an. Das wirkte. Es folgte kein Kommentar mehr von den beiden.
    „Wir haben uns nur gedacht, daß es zum Surfen heute schon zu spät ist, Herr Klingmeier...“ lenkte Lieselotte ein.
    „Und beim Warmbad Villach gibt es sogar eine Straße aus der Römerzeit“, schwärmte Axel. „Man soll noch genau die Fahrspuren erkennen können. Die möchte ich unbedingt sehen.“
    Herr Klingmeier wunderte sich über nichts mehr. Anscheinend hatte Dominik einen leichten Sonnenstich und sein Sohn einen Anfall von Ferien-Streberei. Aber ihm sollte es recht sein. Er wollte ohnehin nach Villach und dort einen Kollegen besuchen. In der Zwischenzeit konnten die Kinder die Stadt erkunden.
    Vor der Abfahrt wollte Lieselotte noch schnell zurück, um ihren Fotoapparat zu holen. Schon von weitem sah sie, daß ein Zettel auf eine Stütze des Bubenzeltes aufgespießt war. Verwundert nahm sie ihn herunter. Es war eine Nachricht, die jemand aus Zeitungsbuchstaben zusammengeklebt hatte.
    „Haltet das Maul und haltet euch raus“, las sie. Lilo betrachtete das Stück Papier nachdenklich. Schließlich zerknüllte sie es und ließ es in die Tasche ihrer Jeans gleiten. „Der Taucher hat uns gestern also erkannt“, überlegte sie. „Nun möchte er uns abschrecken. Aber das gelingt ihm nicht. Ich sage den anderen am besten nichts von dem Brief. Jetzt müssen wir den Erpressern erst recht auf der Spur bleiben.“

So einfach geht es nicht
     
    Eine halbe Stunde später saß die Knickerbocker-Bande im Auto. Alle vier waren noch ein wenig verschlafen und äußerst angespannt. Würde es ihnen gelingen, diesen Klaus Karmel zu finden? Und wenn sie ihn gefunden hatten, was dann?
    Irgendwie verließen sich Axel und Lilo auf den Zufall. Ihnen würde schon im richtigen Moment das Richtige einfallen.
    „Ist der hohe Berg dort vorne der Großglockner?“ erkundigte sich Poppi.
    „Du solltest nicht so viele Geographie-Stunden schwänzen“, hänselte sie Axel, „der Großglockner liegt noch mindestens 120 Kilometer von hier entfernt.“
    „Wie heißt der Berg?“
    „Das ist der Dobratsch, die Hausalpe der Villacher“, erklärte ihr Dominik.
    Nach einer kurzen Fahrt waren sie in Villach angekommen. Auf dem langgestreckten Hauptplatz mit den zahlreichen alten Häusern ließ Herr Klingmeier die Kinder aussteigen.
    „In zwei Stunden wieder hier.
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