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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe
Autoren: Thomas Brezina
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Bucht tauchten, waren die Krieger verschwunden.
    Bald darauf kam es zu seltsamen Vorfällen. Drei der Taucher wurden von einer eiskalten Hand berührt, die nur aus Wasser zu bestehen schien. Sie konnten sich zwar retten, doch die Forschungsstätte wurde geschlossen. Die letzte Ruhe der Wikinger sollte nicht mehr gestört werden.
    Selbstverständlich wurde der Bericht über die Hand aus der Tiefe offiziell als Ergebnis eines sogenannten Tiefenrausches bezeichnet.“ Jörgen nippte an seinem Kakao und starrte vor sich hin.
    „Glauben Sie, äh, glaubst du, es gibt sie wirklich, die Hand aus der Tiefe?“ fragte Poppi zaghaft.
    Der Mann hob den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Der Vorfall liegt jetzt zwei Jahre zurück. Seit damals hat niemand mehr in der Bucht gebadet. Teils aus Angst, teils aus Ehrfurcht vor dem Wikingergrab am Meeresgrund. Ihr habt euch ins Wasser gewagt“, sagte er zu Lilo und Axel, „und die Hand hat euch berührt. Existiert sie also, oder ist es nur eine Sage, wie euer Freund glaubt?“
    Dominik bekam einen roten Kopf.
    „Hast du diese Geschichte gekannt?“ wollte Poppi von ihrer Cousine wissen.
    Inga kniff die Lippen zusammen und ließ sich mit der Antwort Zeit. „Hm... ja, das meiste davon!“ gestand sie nach einer Weile.
    „Jörgen, warum bist du denn um diese Zeit mit dem Boot auf das Meer rausgefahren?“ erkundigte sich Lieselotte.
    Der Mann wischte sich die Hände an seinem marineblauen Pulli ab und blickte Lilo lange an. Er zögerte mit der Antwort, denn er hatte den Kindern etwas verschwiegen.

 
     
Die Frau in Schwarz
    Schließlich öffnete Jörgen den Mund und flüsterte: „Ich bin einer der drei Taucher. Die Begegnung mit der Hand aus der Tiefe hat mich nie wieder losgelassen. Sie verfolgt mich in allen Träumen. Seit damals habe ich kaum eine Nacht durchgeschlafen. Ich bin krank, und ich weiß, daß ich nur geheilt werden kann, wenn ich wiedergutmache, was ich angerichtet habe.“
    „Angerichtet?“ Axel zog verwundert die Augenbrauen hoch.
    „Ich habe die letzte Ruhe der Wikinger gestört. Dazu hat niemand ein Recht. Auch Forscher nicht. Wir haben sie aus ihrem Grab geholt und aus Neugier an ihnen herumgeschnipselt“, sagte der Taucher.
    Den Knickerbockern wurde plötzlich äußerst unbehaglich zumute. Jörgen jagte ihnen Angst ein. Seine Augen hatten etwas Wirres.
    Axel war wieder einigermaßen bei Kräften und wollte gehen, genau wie seine Kumpel.
    Jörgen bemerkte die Aufbruchstimmung und bat sie, noch kurz zu bleiben. „Bitte, schwört mir, nie wieder in der Bucht zu baden! Respektiert die Ruhe der Wikinger!“ beschwor er sie eindringlich.
    Die vier Freunde und Inga nickten und verabschiedeten sich hastig. Axel schlüpfte in seine Klamotten, und Lilo versprach, die geborgten Jeans und den Pulli bald zurückzubringen.
    Jörgen schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein. Sein Blick wanderte durch das Fenster in die Ferne. Langsam bewegte sich sein Kopf auf und ab.
    Als die Kinder vor der Tür standen, stellte Axel leise fest: „Der hat einen Sprung in der Schüssel! Einen ziemlich breiten!“
    Seine Kumpel stimmten ihm zu. Sie liefen den Weg, den sie gekommen waren, zurück zum Strand. Erst als sie schon ein größeres Stück zurückgelegt hatten, fiel ihnen ein, daß es auch

eine Zufahrt zu Jörgens Häuschen geben mußte, die sie direkt auf die Hauptstraße geführt hätte.
    „Egal, jetzt kehren wir nicht mehr um!“ beschloß Lieselotte.
    Bald hatten sie das Ufer des Meeres erreicht und sahen auf das Wasser hinaus. Noch immer war es glatt wie ein Spiegel.
    Poppi drückte Lilos Arm und hauchte: „Schau dort!“
    Das Superhirn blickte in die Richtung, in die Poppi zeigte, und murmelte: „Wer ist denn das?“
    Auf einer Felsnase, die ein wenig ins Wasser hinausragte, stand eine dunkle Gestalt.
    Es mußte sich um eine Frau handeln, die ein langes, schwarzes Tuch über den Kopf gelegt hatte. Es reichte fast bis zum Boden und bauschte sich bei jeder Bewegung.
    In den Händen hielt die Frau zwei brennende Kerzen in Gläsern, wie sie vor allem auf Friedhöfen verwendet werden. Sie bückte sich und stellte die flackernden Lichter feierlich auf den Felsen. Danach zog sie unter dem Schleier ein Säckchen hervor. Sie holte eine Handvoll Blüten heraus und streute sie mit einem Schwung ins Meer.
    Die Blüten landeten im Wasser und trieben wie kleine leuchtende Punkte auf der glatten Oberfläche.
    Nach einer Weile raffte die Frau den langen Umhang, wandte sich
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