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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor
Autoren: Thomas Brezina
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besuchen wollte. Als ich mit ihm beim Direktor vorgesprochen habe, um ihn einschreiben zu lassen, hat er mich wiederholt angefleht, ihn nicht nach Richardstown zu schicken.“
    „Moment mal! Die Glocke hat eine Woche nach Gordons Verschwinden geläutet. Warum soll das überhaupt etwas mit ihm zu tun gehabt haben?“ warf Dominik ein.
    Mister MacNabel leckte sich über die Lippen und erzählte dann: „Im Internat selbst hat mich eisiges Schweigen empfangen - als hätten sich die Schüler gegen mich verbündet, um ein entsetzliches Geheimnis zu hüten, das spüre ich. Es gibt eine Erklärung für das Verschwinden meines Sohnes, aber sie wird mir verschwiegen.“
    Lilo wiederholte ihre Frage: „Was haben wir mit der Sache zu tun?“
    „Ich brauche eure Hilfe. Nur ihr könnt für Klarheit sorgen!“ sagte der Schotte. „Die Anstalt nimmt jedes Jahr auch eine Anzahl von Gastschülern aus dem Ausland auf. Ich kann euch vier Plätze verschaffen, wenn ihr mir versprecht, euch umzusehen und dem plötzlichen Verschwinden meines einzigen Kindes nachzugehen.“
    Dominik sah ein Problem: „Unsere Eltern erlauben niemals, daß wir mitten im Schuljahr nach Schottland reisen.“
    Mister MacNabel hatte an alles gedacht: „Ich kann einfädeln, daß ihr eingeladen werdet - sozusagen als Auszeichnung für eure überragenden detektivischen Erfolge. Überlaßt es mir, die Einwilligung eurer Eltern zu erlangen.“
    Abermals spitzte der Mann nervös die Ohren.
    „Werden Sie verfolgt, oder was?“ fragte Lieselotte, die seine Unruhe anzustecken begann.
    „Es kommt mir so vor. Ich habe den Verdacht, daß mein Sohn entführt worden sein könnte, um mich zu erpressen. Ich zähle zu den reichsten Leuten des Landes und habe das Gefühl, seit dem Verschwinden Gordons beschattet zu werden. Deshalb auch meine große Vorsicht.“
    „Wenn Sie das mit unseren Eltern regeln können, dann... dann versuchen wir, in der Schule zu ermitteln!“ versprach das Superhirn.
    In diesem Moment wurde hinter den Knickerbocker-Freunden das Haustor aufgerissen, und Axel stürmte herein. Er hielt einen Regenschirm wie eine Keule über dem Kopf. Als er seine Freunde sah, wollte er wissen, ob sie Hilfe benötigten.
    Lilo winkte ab.
    Mister MacNabel verabschiedete sich und eilte davon. Die Knickerbocker blieben ein wenig ratlos und ziemlich aufgewühlt zurück. Sollte sich die Sache zu einem neuen Fall entwickeln?
    Ein Taxi brachte den Mann, der seiner Aussage zufolge aus Schottland kam, zu seinem Hotel zurück. Dort angekommen, fuhr er mit dem Lift in den siebenten Stock und betrat sein Zimmer. Er holte einen tragbaren Computer aus seinem Koffer und schloß ihn mit Hilfe eines Kabels an ein Funktelefon an.
    Nachdem er zahlreiche Tasten gedrückt und Befehle eingegeben hatte, wählte er eine Nummer.
    Damit hatte er sich in ein weltweites Computer-Netzwerk eingeschaltet, das in der Fachsprache Internet heißt. Er tippte einen Code aus Buchstaben und Zahlen ein, um seine Botschaft direkt an den Computer eines bestimmten Teilnehmers übermitteln zu können.
    Mister MacNabel kannte diesen Teilnehmer nicht. Er wußte, daß sein Adressat ebenfalls über Funk in das Computer-Netzwerk eingebunden war. Wo er sich aufhielt und ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, war ihm unbekannt.
    Per Knopfdruck schickte er die Botschaft - eine sogenannte E-Mail-Nachricht - los. Innerhalb weniger Sekunden würde sie bereits in einer Post-Box im Computer des Unbekannten abgelegt sein. Irgendwo auf der Welt würde dann eine Anzeige aufblinken und das Eintreffen seines Berichts melden:
    Kontakt mit Personen aufgenommen. Sprechen an. Regelung mit Eltern erforderlich, dann Abreise und Einschleusen in Schule Richardstown. Erwarte weitere Anweisungen.
    Der Mann lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er konnte jetzt nur abwarten. Alles weitere würde sein Auftraggeber regeln. Er war nur ein gut bezahlter Mitarbeiter des Unbekannten, der sich MIND MUSTANG nannte. Warum sich sein Auftraggeber für diesen Namen entschieden hatte, wußte Mister MacNabel nicht.
    Es war ihm auch völlig gleichgültig, solange sein Geld nur rechtzeitig auf seinem geheimen Konto in der Schweiz eintraf.
    Drei Tage vergingen, aber nichts geschah. Die vier Knickerbocker-Freunde hörten nichts mehr von Mister MacNabel und vermuteten inzwischen, daß er sich mit ihnen einen Spaß erlaubt hatte.
    Am vierten Tag nach dem geheimnisvollen Treffen ging es dann jedoch Schlag auf Schlag.
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