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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor
Autoren: Thomas Brezina
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einem etwas löchrigen Lehnstuhl lümmelte und sehr verschlafen wirkte.
    „Und schulfrei!“ fügte Axel mit grimmigem Gesicht hinzu.
    „Heute hätten wir endlich einmal länger schlafen können!“ maulte Poppi.

Alle drei verschränkten die Arme vor der Brust, und Lilo meinte: „Hoffentlich hast du einen wirklich guten Grund, warum du in aller Früh ein Treffen einberufst.“
    Es war schon einige Male vorgekommen, daß Dominik Einbrecher und Spione gesehen hatte, die sich dann als harmlose Kanalräumer oder Photographen entpuppt hatten.
    „Ich denke, das ist wichtig genug, euren Schönheitsschlaf zu stören!“ ätzte Dominik und spöttelte: „Abgesehen davon, daß ein Schönheitsschlaf euch ohnehin nichts nützen würde.“ Er warf seinen Freunden die Zeitung zu und fragte: „Na, was sagt ihr dazu?“ Seine Kumpel beugten sich über die aufgeschlagene Seite.
    Axel zog fragend die Augenbrauen hoch. Er sah nur Kleinanzeigen, in denen Leute alte Fernsehapparate und Computer zum Verkauf anboten.
    Dominiks rechter Zeigefinger sauste auf die Zeitung nieder und landete auf einem Inserat. Als die drei Junior-Detektive den Text überflogen, blieb ihnen die Sprache weg.
    Ihr Kumpel hatte nicht übertrieben. Seine Entdeckung war einfach unglaublich!

 
     
„Knickerbocker-Bande, bitte melden!“
    „Knickerbocker-Bande, bitte melden! Kennwort: Biest. Treffpunkt: Pestsäule!“ lautete der Text der Anzeige.
    Die vier sahen einander ratlos an.
    „Was bedeutet das?“ fragte Poppi.
    Selbst Lieselotte, das Superhirn der Knickerbocker-Bande, zuckte hilflos mit den Schultern. „Ich... ich denke... naja... es will uns eben jemand sprechen. Doch das Kennwort ist merkwürdig... Seltsam finde ich vor allem, daß keine Zeit dabeisteht!“ antwortete das Mädchen und knabberte an seinen gefärbten Zopfspitzen.
    Dominik rieb sich wie ein Professor die Hände und hob zu einem Vortrag an: „Wenn ihr meine Meinung hören wollt“, begann er, „haben wir es mit einer versuchten Kontaktaufnahme zu tun. Mein Eindruck ist, daß die Begegnung gefährliche Konsequenzen haben könnte. Sonst hätte sich der Verfasser der Anzeige doch direkt an uns wenden können. Nicht wahr?“
    Seine Freunde pflichteten ihm bei.
    „Sollen wir einfach zur Pestsäule gehen und dort warten?“ fragte Axel. Er war für schnelle und handfeste Entscheidungen.
    Lilo überlegte. Schließlich sagte sie: „Ja, was bleibt uns auch anderes übrig. Sonst erfahren wir nie, wer uns kontaktieren möchte und warum man das Codewort ,Biest’ gewählt hat.“
    Die Knickerbocker hatten ein höchst ungutes Gefühl im Bauch. Keiner aber gab das zu.
    Bereits eine Stunde später trafen sie in der Wiener Innenstadt ein. Die Pestsäule ist ein kunstvoll gestaltetes Denkmal in Form eines Wolkenturms, dessen Spitze mit einer strahlenden vergoldeten Sonne geschmückt ist. Sie soll an das Ende der schrecklichen Pestkatastrophe vor 300 Jahren erinnern.
    Auf den Stufen, die zur Säule empor führen, standen selbst an diesem kalten und trüben Novembertag einige Leute.
    Die Junior-Detektive musterten sie der Reihe nach.
    Da fegte ein eiskalter Windstoß durch die Straßen und riß einigen Menschen die Hüte vom Kopf. Ein graubrauner, ziemlich altmodischer Hut aus Filz landete vor Poppis Füßen. Sie hob ihn auf und sah sich nach dem Besitzer um.
    Mit schnellen Schritten kam ein hagerer Mann auf sie zu. Er hatte eine Halbglatze, weiche, braune Augen und einen sorgfältig gestutzten Schnauzbart. Direkt unter der Nase war der Bart buschig und dicht, doch zur Seite hin wurde er dünner und schmaler.
    Poppi streckte dem Mann den Hut entgegen und lächelte freundlich.
    Der Mann dankte ihr mit einem kurzen Kopfnicken und sagte leise: „Biest!“
    „Wie bitte?“ Poppi rümpfte die Nase. Erst dann fiel ihr ein, daß das ja das Kennwort war. Vor lauter Aufregung bekam sie rote Backen.
    „B... B... Biest!“ stammelte sie und angelte mit einer Hand nach Lilos Arm.
    Das Superhirn drehte sich zu ihr um und fragte, was los war.
    „B. Bi... Biest!“ keuchte Poppi und deutete auf den Mann.
    Dieser raunte daraufhin den beiden Mädchen zu: „Folgt mir, aber bitte unauffällig!“
    Der Mann mußte aus dem Ausland kommen. Sein Akzent ließ auf ein englischsprachiges Land schließen. Er stellte den breiten Kragen seines Mantels auf und eilte davon. Den Hut hatte er wieder aufgesetzt und tief in die Stirn gezogen. Mit gesenktem Kopf hastete er durch eine enge Seitengasse und verschwand hinter
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