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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor
Autoren: Thomas Brezina
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einem schweren, mit Eisenbändern beschlagenen Haustor.
    Die Junior-Detektive hörten, wie es ins Schloß fiel, und blieben stehen.
    „Sollen wir ihm folgen?“ fragte Dominik leise.
    Lilo zeigte auf ihren Kumpel Dominik und sagte: „Wir zwei folgen ihm, Axel und Poppi warten hier. Falls wir in fünf Minuten nicht zurück sind, holt einer Hilfe und der andere sieht nach, was mit uns geschehen ist.“
    Die Knickerbocker-Freunde nickten einander zu und trennten sich. Dominik drückte die rostige Klinke nieder und stemmte sich gegen die schwere Tür. Sie schwang auf und gab den Blick in einen alten Innenhof frei. An der rechten Wand standen einige Mülleimer, neben denen der Mann auf sie wartete.
    Zaghaft und abwartend traten Lilo und Dominik näher. Sie blickten den Mann fragend an. Weshalb war er so nervös? Hatte er Angst vor Verfolgern?
    „Kennwort: Biest!“ sagte er statt einer Begrüßung.
    „Ja, Kennwort: Biest!“ bestätigte Lieselotte das Erkennungszeichen.
    Dominik begann vor Aufregung seine Brille zu putzen. „Dürften wir endlich erfahren, wer Sie sind und wieso Sie uns per Zeitungsanzeige gesucht haben?“ fragte er ungeduldig.
    Der Mann sprach abgehackt und gehetzt. „Dan MacNabel ist mein Name!“ stellte er sich vor. „Ich komme aus Schottland. Aus der Hauptstadt Edinburgh. Mir gehört dort eine Whisky-Fabrik.“
    „Aha!“ Mehr fiel Lilo dazu nicht ein.
    „Ich habe auf meiner letzten Geschäftsreise nach Österreich von euch in der Zeitung gelesen. Ihr habt damals etwas aufgedeckt... ich glaube, es war in Ungarn!“
    „Wir konnten den Teufelsgeiger entlarven!“ bestätigte Dominik. {*}
    „Ich habe einen Sohn in eurem Alter. Sein Name ist Gordon. Er besucht eine private Schule, die außerhalb eines Dorfes in der Nähe von Loch Ness liegt.“
    Dominik reagierte wie ein Computer. Kaum hatte er das Stichwort gehört, begann er aufzusagen, was ihm dazu einfiel: „Loch Ness ist ein bekannter See in Schottland. Angeblich soll sich in ihm das Ungeheuer Nessie aufhalten, das schon viele Leute gesichtet haben wollen. Nessie ist das berühmteste Seemonster der Welt. Es wird sogar per U-Boot gesucht, konnte aber noch nicht wirklich geortet werden.“

Mister MacNabel blickte Dominik ein wenig verwirrt an, nickte aber zustimmend. Nach einer kurzen Pause setzte er seine Erzählung fort: „Gordon lebt in dem Internat, das an die Schule angeschlossen ist. Er bekommt dort eine strenge, aber gute Erziehung und Ausbildung. Vor zehn Tagen ist er verschwunden. Spurlos. Er wurde zum letzten Mal in der Studierstunde am Nachmittag gesehen. Angeblich soll er heimlich aus dem Internatsgebäude geschlichen sein. Es war ein besonders nebeliger Tag. Gordon ist nie zurückgekehrt, und es gibt keine Erklärung, warum er das Internat ohne Erlaubnis verlassen hat. Noch nie zuvor hat er sich ungehorsam verhalten.“
    Lieselotte hörte gespannt zu. „Wurde er gesucht?“ wollte sie wissen.
    Der Schotte nickte. „Aber ohne Erfolg. Es gibt nicht einmal die Andeutung einer Spur. Ich bin in allergrößter Sorge: ich befürchte, daß er sich auf eine Mutprobe eingelassen hat. Hinter dem Park, der die Schule umgibt, beginnt ein Moor...“
    Lieselotte kam nun zum wichtigsten Punkt, konnte die Antwort aber schon erahnen: „Und warum erzählen Sie uns das alles?“

 
     

Wer ist Bert Iggy Edward Sebastian Taylor?
    Der Mann holte tief Luft und meinte: „Die Angst um das Leben meines Sohnes raubt mir fast den Verstand. Ich spüre, daß er lebt. Seit seinem Verschwinden haben sich schaurige Dinge ereignet. In dem an das Internat angrenzenden Moor befindet sich das verlassene Haus eines Wildhüters, der vor vielen Jahren ebenfalls unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. In einem Erker hängt eine Glocke, die am Tag seines Verschwindens wie von Geisterhand betätigt zu klingen begonnen hat. Vor drei Nächten soll sie wieder geläutet haben. Die Klänge waren deutlich zu hören. Das Haus wurde am nächsten Tag untersucht, doch gibt es keine Anzeichen, daß sich jemand darin aufgehalten hat. Selbst Kenner des Moores sind sicher, daß niemand auch nur in die Nähe des Hauses gekommen ist.“
    Die Knickerbocker schüttelten stumm und staunend die Köpfe.
    „Die Bewohner des Dorfes nennen die Glocke die Glocke des Verderbens. Ich kann und will nicht glauben, daß das Moor wieder ein Opfer gefordert hat und mein Sohn dieses Opfer war. Die Vorwürfe, die ich mir mache, wiegen um so schwerer, als Gordon diese Schule nicht
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