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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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überhaupt nachdenken.”
    “Also gut. Vor 31 Jahren hat sich die Familie Hoffer auf der kleinen Insel vor Port Annabella niedergelassen. Die Leute hier haben sich gefreut, da der Bau des eigenwilligen Hauses vielen Arbeit gegeben hat. Es hatte damals gerade einige schlechte Zuckerrohr-Ernten gegeben”, begann Mister Sinclair.
    Lilo unterbrach ihn: “Wissen Sie eigentlich, womit der Mann seine Brötchen verdient?”
    Der Makler zögerte, rückte dann aber mit der Wahrheit heraus. ,,Hoffer ist Waffenfabrikant. Spezialisiert auf Maschinengewehre und Pistolen, Panzer und neuartige Waffen - chemische Waffen, bakterielle Waffen, die ganze Volker verseuchen und ausrotten können, und nukleare Waffen ...”
    Frau Schroll stieß lautstark die Luft aus und lehnte sich angewidert zurück.
    “Mister Hoffer ist kein schlechter Mensch!” versicherte der Makler nachdrücklich. “Wirklich nicht. Das ist eben sein Geschäft. Was soll er denn tun?”
    “Etwas Nützliches erzeugen, das Leben bewahrt und nicht vernichtet!” sagte Dominik trocken.
    Mister Sinclair schwieg betreten, räusperte sich und setzte seinen Bericht mit dünner Stimme fort: “Nun ja, Manny Hoffer, der einzige Sohn der Familie, hat das Problem, daß er seinem Vater nichts recht machen kann. Das war schon vor Jahren so. Der Herr Papa war mit seinem Sohnemann immer unzufrieden, nörgelte nur an ihm herum, und sein Lieblingssatz lautete: Du wirst es nie zu etwas bringen! Aus diesem Grund beschloß Manny, seinem Vater zu beweisen, daß mehr in ihm steckte. Er entwickelte eine neuartige Bombe, die ein Gift enthält, das jedes Leben unmöglich macht.”
    Dominik wußte, wie die Geschichte weiterging. “Und diese Bombe hat er im Krater der Schwarzen Insel getestet, stimmt's?”
    John Sinclair nickte stumm. “Die Insel war früher ein grünes Paradies mit vielen seltenen, fast ausgestorbenen Pflanzen und Tieren. Manny hat Häuser bauen und Autos hintransportieren lassen, um zu sehen, ob die Bombe auch tatsächlich seine Erwartungen erfüllte. Gebäude und Fahrzeuge sollten bei der Explosion nämlich nichts abbekommen. Ich muß nicht extra hervorheben, daß das Experiment danebenging. Alle Lebensformen der Insel wurden zerstört, aber auch die Gebäude. Der Test wurde zuerst nicht bemerkt. Erst nach Wochen ist einem Fischer aufgefallen, daß die Insel plötzlich kahl war. Sie hieß früher Paradise Island...”
    Herr Schroll war ebenso fassungslos wie die Mitglieder der Knickerbocker-Bande. “Dieser Knabe gehört hinter Gitter. Der ist ja wahnsinnig!” schnaubte er.
    Der Makler wischte sich immer häufiger über das Haar.
    “Könnten Sie endlich damit aufhören!” machte ihn Lilo auf seinen Tick aufmerksam.
    Sinclair grinste verlegen und schob die Hände unter die Oberschenkel.
    “Natürlich wollte die örtliche Polizei sofort Meldung erstatten, was für Mister Hoffer und seinen Sohn zu einer sicheren Verurteilung in den USA geführt hätte. Deshalb bot Mister Hoffer dem Gouverneur der Insel einen unglaublichen Geldbetrag an und versprach, Port Annabella zu großem Wohlstand zu verhelfen. Die einzige Bedingung war: Die Anzeige mußte unterbleiben. Als Mister Hoffer bewies, daß das Gift neutralisiert werden konnte und die Insel tot, aber ungefährlich war, stimmte der Gouverneur schließlich zu. Stellen Sie sich vor, diese Geschichte würde jetzt durch alle Zeitungen geistern! Die Bewohner der Insel wären ruiniert, weil die Touristen ausbleiben würden. Obwohl mehrere Biologen bestätigt haben, daß weder im Gestein der Schwarzen Insel noch im Meer Giftspuren zu finden sind, wäre es mit dem Ruf des gesamten Gebietes vorbei. So ein Gerücht läßt sich niemals mehr aus der Welt schaffen!”
    “Aber die Opfer! ... Diese armen Kreaturen!” fiel ihm Dominik ins Wort.
    “Die gibt es nicht. Bitte glaubt mir, es ist bewiesen, daß sich während des Tests kein menschliches Wesen auf der Insel aufhielt. Ihr habt euch die Gestalten eingebildet, wie ihr euch den Spuk hier im Haus eingebildet habt.”
    Die Knickerbocker-Kumpel sagten nichts darauf. Sie wußten, daß sie sich nichts eingebildet hatten, aber im Augenblick glaubte man ihnen nicht.
    “Wenn Sie uns versichern, über alles, was die Kinder auf der Schwarzen Insel erlebt zu haben glauben, Stillschweigen zu bewahren, können Sie Salamander Castle kostenlos bewohnen, wann immer Sie wollen!” bot der Makler Herrn Schroll an.
    “Ich glaube nicht, daß wir jemals wieder nach Port Annabella kommen werden!”
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