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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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genauer und stellte erleichtert fest, daß sie aus Keramik waren.
    Herr Schroll schmunzelte über seine Frau und stieß das Tor auf. Lautlos schwenkte es nach innen und gab den Blick auf einen weitläufigen Innenhof frei. Ein blitzblauer Swimmingpool, über den eine geschwungene schmale Brücke führte, nahm fast den gesamten Raum ein.
    “Aaaa!” Dominik stieß einen Schrei aus. Unter der Brücke, hinter deren Säulen und über den Rand des Schwimmbeckens lugten Dutzende rot gefleckte Salamander hervor, von denen einige die Größe kleiner Krokodile hatten. Die Mäuler der Tiere waren weit offen.
    Auch im Schwimmbecken standen Salamander-Figuren und glotzten nach oben. Das Superhirn der Bande, das normalerweise sehr cool und locker war, überlegte bereits, ob es überhaupt je in diesem Bassin baden würde.
    “Kinder, regt euch bitte ab, das sind doch nur Statuen aus Ton!” beruhigte Herr Schroll seine Tochter und ihre Freunde. Er marschierte mit großen Schritten über die Brücke und stieß eine Doppelflügeltür auf, die dem Eingang genau gegenüber lag. Vor ihm erstreckte sich nun ein gelber Sandstrand, und dahinter glitzerte das Meer. Es war wie in einem Werbespot.
    Die Zimmer befanden sich alle in den Türmen; schmale Treppen führten aus dem Innenhof an den Außenwänden nach oben. Schnell war entschieden, wer wo schlafen würde, und die vier Knickerbocker bezogen ihre Zimmer. Während die von Lilo und Axel auf das Meer hinausblickten, lagen die Räume von Poppi und Dominik zum Land hin. Die Eltern Schroll bekamen den größten Raum, der eine herrliche Sicht nach allen Seiten bot.
    In der Küche, die im Untergeschoß lag, stand als Begrüßung eine Schale mit Früchten bereit, über die sich die Neuankömmlinge hungrig hermachten. Obwohl es erst halb acht am Abend und noch hell war, wollten alle bald ins Bett. Die Reise und der Zeitunterschied von sechs Stunden hatten sie sehr ermüdet.
    Axels Schlaf war tief und traumlos gewesen. Und auch jetzt, als er durch die geheimnisvolle Kälte geweckt wurde, drückte ihm die Müdigkeit noch immer die Augen zu.
    Durch das Fenster fiel das Licht des Mondes, und der Junge hörte das Rollen der Wellen am Strand. Warum war es so kalt? In der Karibik war Hochsommer, und Dominik hatte etwas von Temperaturen bis zu 40 Grad im Schatten erzählt.
    Ein verdächtiges Surren veranlaßte Axel, aus dem Bett zu steigen und Richtung Fenster zu tappen.

Ein Poltergeist?
     
     
    Ein Dreimaster glitt über das dunkle Meer. Die Segel waren gehißt, und der Rumpf lag tief im Wasser, als wäre das Schiff schwer beladen. Auf dem mittleren und höchsten Mast wehte eine kleine schwarze Fahne.
    Im Schein des Mondes war deutlich zu erkennen, was auf der Flagge abgebildet war: Es handelte sich um einen weißen Totenkopf mit gekreuzten Knochen - das Zeichen von Piraten.
    “Ich träume mit offenen Augen!” murmelte Axel und zwickte sich kräftig in den Arm. Er öffnete das verriegelte Fenster, und warme, feuchte Luft schlug ihm entgegen. Er beugte sich ins Freie und hörte vom Meer her Musik. Es bestand kein Zweifel, wonach sich die Musik anhörte: “Piraten ... so musizieren und singen Piraten!” schoß es dem Knickerbocker durch den Kopf.
    Obwohl fast kein Wind wehte, bauschten sich plötzlich die Segel. Das mächtige Schiff neigte sich von einer Seite auf die andere. Es schien von einem wilden Sturm geschüttelt zu werden. Laute Schreie und Befehle wurden hörbar.
    Axel beobachtete, wie dunkle Gestalten aufgeregt an Deck hin und her liefen, an Seilen zogen und über die Takelage nach oben kletterten, um die Segel einzuholen.
    Auf einmal dröhnten Kanonen, und aus den Mündungen der Kanonenrohre schossen grelle rote Blitze.
    Es sah so aus, als würden die Piraten Salamander Castle beschießen.
    “Ich muß die anderen wecken! Das müssen sie unbedingt sehen, sonst glauben sie mir das nie”, dachte Axel. Er drehte sich um und tastete sich durch das finstere Zimmer in die Richtung, in der er die Tür vermutete. Bevor er sie aber erreicht hatte, flog sie auf und knallte ihm gegen die Nase.
    Der Junge stöhnte auf. Er wollte hinaus, kam aber nicht durch die Tür. Von seinem Nachtkästchen sauste ihm eine kleine Lampe entgegen, die die Form einer Sturmlaterne hatte, und knallte vor seinen bloßen Füßen auf die Steinfliesen.
    Erschrocken wich der Knickerbocker zurück. Über seinem Kopf klirrte etwas, neben ihm klapperte eine Schranktür, und an der Wand begann ein Bild zu schaukeln.
    Axel
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