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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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späteren Vormittag unerträglich heiß wurde, wollte Lieselotte gleich nach dem Frühstück aufbrechen, um Jeremias Jones im Altenheim zu besuchen. Ihren Eltern sagte sie nichts davon und behauptete, gemeinsam mit ihren Freunden eine Erkundungstour unternehmen zu wollen.
    Port Annabella wurde in allen Reiseprospekten als Radparadies angepriesen, weil es fast keine Autos gab und die meisten Inselbewohner das Fahrrad als Fortbewegungsmittel bevorzugten.
    Die Bande radelte in den Ort mit den bunten Häuschen, der den Namen Jumby City trug, und statteten Lucinda im Supermarkt einen Besuch ab.
    Die junge Frau war sehr erfreut, die Juniordetektive wohlauf zu sehen.
    “Ich glaube ... es ist nur ein Märchen, daß es in dem Haus spukt”, sagte Lilo vorsichtig. Sie wollte herausbekommen, wie Lucinda darauf reagierte.
    “Nein, nein, das ist kein Märchen! Auf Port Annabella hat es immer einen Ort des Bösen gegeben. Auch damals, als die Piraten noch hier gehaust haben.”
    “Piraten?” Dominik horchte auf. Er hatte bereits zwei Bücher über Piraten gelesen, die in der Karibik ihr Unwesen getrieben hatten. Es hatte sich um besonders rauhe und äußerst geschickte Seeräuber gehandelt, die vor rund 300 Jahren alle Handelsschiffe überfallen und geplündert hatten, die ihren Weg kreuzten.
    Die Beute war reich gewesen. Viele Schiffe hatten Gold und Silber aus Südamerika transportiert. Einen großen Teil davon hatten die Piraten auf Inseln versteckt. Da aber auch hin und wieder Piratenschiffe versenkt worden waren, schien ein mindestens ebenso großer Teil auf dem Meeresgrund verstreut zu liegen.
    Lucinda wußte viel zu erzählen. “Port Annabella war früher ein Piratenhafen. Dort wurden die wendigen Schiffe der Seeräuber für neue Raubzüge hergerichtet. Die Piraten haben sich inzwischen in den Spelunken betrunken und unterhalten. In einem kleinen Fort, das Salamander Castle ähnlich gesehen haben muß, hauste Käpten Bloodhead.”
    “Bloodhead? Das bedeutet .Blutkopf!” unterbrach Dominik. “Ist er vor Wut immer rot im Gesicht geworden?”
    Lucinda machte ein geheimnisvolles Gesicht. “Nein, nein! Der Name kam von seinem Haar. Es war manchmal rot vom Blut der Seeleute, die er erledigte. Das wird zumindest erzählt. Es kann auch sein, daß er einfach rote Haare hatte. Bei Angriffen soll sich Bloodhead oft Schnüre in seine verfilzte Mähne geflochten haben, die mit Schwarzpulver eingerieben waren. Wenn er sie entzündete, stiegen von seinem Kopf Funken und Rauch auf. Dadurch sah er noch furchterregender aus.”
    Poppi hatte Zweifel, ob das wahr war, doch Lucinda sprach überzeugt weiter. ”Im Piratenmuseum hängt ein Bild von Bloodhead, das ihn im Kampf zeigt.”
    Auch Lilo glaubte diese Geschichte nicht so ganz, hörte aber trotzdem aufmerksam zu.
    “Käpten Bloodhead hatte ein großes Geheimnis, das ihn vor dem Tod bewahrte. Als er eines Tages von spanischen Soldaten überwältigt und festgenommen wurde, entdeckte man, daß er in Wirklichkeit eine Frau war. Und weil Bloodhead ein Kind erwartete, wurde sie nicht wie die übrigen Piraten gehängt. Sie brachte einen Jungen zur Welt und konnte aus dem Gefängnis fliehen. Bloodhead kam zurück nach Port Annabella und übernahm wieder das Kommando über eine Flotte von Piratenschiffen. Lange Zeit konnte sie ihre Festung gegen alle Angriffe verteidigen. Eines Tages, als alle Schiffe ausgelaufen waren, tauchten jedoch unerwartet spanische Kriegsschiffe auf und beschossen die Stadt. Sie legten alles in Schutt und Asche. Käpten Bloodhead blieb auf der Insel, doch die übrigen Seeräuber sprangen ab und heuerten anderswo an. So endete vor etwa 200 Jahren die Piraterie auf der Insel”, schloß Lucinda.
    “Es wird doch berichtet, daß irgendwo auf der Insel Käpten Bloodheads sagenhafter Schatz versteckt liegt!” meinte Dominik und grinste.
    Lucinda blickte ihn überrascht an. “Wer hat dir das erzählt?”

Lotta Lamper
     
     
    “Äh, ich weiß nicht...”, stammelte der Junge.
    Es war tatsächlich so! Seit 200 Jahren hielt sich das hartnäckige Gerücht, daß Bloodhead einen großen Teil der Beute an einen sicheren Ort auf Port Annabella gebracht hatte. Nach der Geburt ihres Sohnes hatte die Piratenfrau die Insel nämlich nie mehr verlassen.
    “Mary Bloodhead, wie sie mit vollem Namen hieß, war eine Ausnahme”, erzählte Lucinda. “Frauen wurden an Bord von Piratenschiffen nie geduldet. Aus diesem Grund trug sie immer Männerkleidung. Sie soll im Kampf stärker
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