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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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daß sein Herz wild zu rasen begann. Ihr war die Frau nicht gerade sympathisch, und sie machte sich auf ein schlimmes Donnerwetter gefaßt.
    Lotta Lamper sprach deutsch, aber ihre Worte galten nicht Poppi.
    Das Mädchen sah eine Tür, die einen Spalt breit offenstand und hinter der sich die Schwester befinden mußte.
    Erleichtert atmete Poppi auf. Aber nur kurz, denn dann drangen die Worte der Schwester in ihr Bewußtsein.

“Ich lasse keinen an ihn ran!”
     
     
    “Weshalb hat dieser Doofkopf Salamander Castle schon wieder vermietet?” bellte sie.
    Da keine Antwort kam, stand fest, daß Lotta Lamper telefonierte.
    “Vier Kinder waren da und haben mir erzählt, daß sie dort Ferien machen. Sie wollten ein Autogramm von Jones.” Die Schwester legte eine Pause ein und reagierte auf alles, was ihr entgegnet wurde, höchstens mit einem kurzen Ja oder Hm.
    “Natürlich nicht!” brauste sie auf einmal auf. “Wofür hältst du mich? Ich lasse keinen an ihn ran, aber du mußt etwas unternehmen! Es geht nicht an, daß die Hütte ständig vermietet wird ... Was? Hast du? Aber es hat nichts genützt. Unternimm etwas, und zwar schnell! Überhaupt habe ich langsam von diesem Theater genug. Wann geht's endlich los? Wann haben wir die Kohle, um für immer von dieser verdammten Insel zu verschwinden?”
    Die Antwort, die sie erhielt, veranlaßte sie nur zu einem skeptischen Brummen. Grußlos legte sie den Hörer auf.
    Ein Sessel wurde gerückt. Lotta Lamper war zweifellos aufgestanden.
    Poppi sah sich nach einem Platz um, wo sie sich verstecken konnte. Sie öffnete die nächste Tür und schlüpfte in den Raum, der dahinter lag. Es mußte sich um ein Medikamentenlager handeln, denn es war stockfinster und roch nach Apotheke und Krankenhaus.
    Mit angehaltenem Atem wartete das Mädchen, daß Frau Lamper aus ihrem Zimmer kommen und weggehen würde. Aber es tat sich nichts auf dem Gang. Poppis Angst und Aufregung wuchsen. Wie lange mußte sie noch hierbleiben?
    Sie hatte große Sorge, daß ihre Freunde sie vielleicht suchen kamen. Liefen sie Frau Lamper in die Arme, wußte diese, daß das Mädchen alles belauscht hatte.
    Poppi erinnerte sich, daß sie an einer kleinen Kette am Gürtel eine winzige Taschenlampe befestigt hatte. Sie schaltete sie ein, und ein winziger Lichtkegel flammte auf. Suchend leuchtete sie den Raum ab. Wie sie erwartete hatte, standen an jeder Wand hohe Regale, die mit Flaschen, Kanistern, Pillendosen, Tuben und Verbänden vollgeräumt waren. An der linken Seite bemerkte Poppi einen Spalt zwischen zwei Regalen, und als sie ihn näher begutachtete, entdeckte sie eine Tür. Sie drehte den Knauf, und die Tür ging auf.
    Poppi betrat einen weiß getünchten, sehr kühl wirkenden Untersuchungsraum. Hier gab es nur eine Liege, einen kleinen Schreibtisch, zwei Stühle und einen Paravent, hinter dem sich Patienten aus- und anziehen konnten.
    Poppi hastete zu der Tür am anderen Ende des Zimmers. Diese würde sie wieder auf den Gang führen. Sie trat hinaus und stellte erleichtert fest, daß weit und breit niemand zu sehen war.
    Aus Lotta Lampers Büro drang erneut das Geräusch von Sesselrücken. Poppi schaltete schnell und öffnete so laut wie möglich die Eingangstür. “Hallo? Hallo, ich brauche Hilfe!” rief sie geistesgegenwärtig.
    Die Schwester kam mit raschen Schritten auf den Gang und blickte sie überrascht an. Sie zwang sich zu einem Lächeln und erkundigte sich, was Poppi wollte.
    “Ich muß mal!” piepste das Mädchen und klimperte heftig mit den Wimpern.
    Frau Lamper zeigte ihr die Toilette, wartete aber vor der Tür, bis Poppi fertig war. Sie begleitete das Mädchen zum Ausgang und verabschiedete es.
    ,,He, bist du ins Klo gefallen?” fragte Axel, als Poppi zu ihren Kumpeln zurückkam.
    “Pssst, laßt uns fahren!” meinte das Mädchen und gab mit den Fingern ein Zeichen, daß etwas geschehen war, es aber jetzt nicht darüber sprechen konnte.
    Die Knickerbocker verstanden sofort, und die vier Freunde radelten los. Nachdem sie hinter der ersten Wegbiegung verschwunden waren, hielten sie an, und Poppi berichtete, was sich ereignet hatte.
    Lilo blies die Backen auf und stieß die Luft wieder aus. “Das ist ja ein dickes Ding!” meinte sie.
    Dominik faßte zusammen: “Auf jeden Fall können wir jetzt davon ausgehen, daß Frau Lamper einen Verbündeten hat, der sich auf der Insel befindet und Deutsch spricht.”
    “Und wir wissen, daß sie Jeremias Jones versteckt hält”, sagte Axel. “Es
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