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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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hechtete in sein Bett und holte unter dem Kopfkissen seine Taschenlampe hervor. Er knipste sie an und leuchtete den Raum ab.
    Alles, was nicht festgeschraubt oder angenagelt war, bewegte sich. Das Bild, das einen wilden Piratenkapitän darstellte, pendelte immer heftiger hin und her und krachte schließlich zu Boden.
    Der Schrank schien zu bersten, und auf einmal sprangen die beiden Türflügel auf.
    Der Junge holte tief Luft und setzte zu einem Hilfeschrei an. Zuerst kam kein Ton aus seinem Hals, und erst beim dritten Versuch klappte es. Axel brüllte laut und lange.
    Zu Hilfe kam ihm niemand. Ganz im Gegenteil:
    Aus den Zimmern seiner Knickerbocker-Freunde drangen ebenfalls Hilfeschreie.
    Das Klirren und Klappern, das Poltern und Rücken, das Schieben und Ziehen nahm kein Ende. Es war, als hätte jemand Hunderte unsichtbare Fäden in der Hand, mit denen er die Möbelstücke wie Marionetten in Bewegung setzte.
    Der Juniordetektiv hatte schon einiges erlebt, aber das übertraf alles. Täuschte er sich, oder krachte jetzt auch die Zimmerdecke? Knarrte der Fußboden? Stürzte Salamander Castle ein?
    “Raus, ich muß raus! Ein Erdbeben!”
    Axel rutschte aus dem Bett, schützte den Kopf mit den Armen und taumelte zur Tür. Der Junge schaffte es, ins Freie zu gelangen, und wollte die Treppe hinunterlaufen. Da verlor er die Orientierung, rutschte aus und stürzte kopfüber nach vorne. Axel fiel ins Nichts. Er spürte, wie er durch die Luft sauste, und vor seinen Augen tauchte die schmale geländerlose Steintreppe auf, die er am Abend hinaufgestiegen war. Sein Zimmer lag mindestens drei Meter über dem harten Boden des Innenhofes. Der Sturz würde mit einer schweren Verletzung enden.
    Axels rechter Arm berührte etwas Kühles. Es klatschte, und Wasser schlug über ihm zusammen. Der Junge war so überrascht, daß er Mund und Augen zu schließen vergaß. Wasser floß in seinen Rachen.
    Der Junge war im Schwimmbecken gelandet, was ihn vor schlimmen Knochenbrüchen bewahrt hatte. Das Bassin war aber viel tiefer, als er angenommen hatte. Er spürte den Grund unter seinen Zehen, ruderte wild mit den Armen, kam aber nicht nach oben. Langsam begann ihm die Luft auszugehen.
    “Stoß dich ab!” fiel ihm ein, und sofort zog er die Knie leicht an. Da sank er noch tiefer und erreichte den betonierten Beckenboden. Axel stieß sich mit letzter Kraft ab und schnellte nach oben.
    Als sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß, sog er gierig die Luft ein, mußte aber gleich darauf fürchterlich husten.
    Den Bruchteil einer Sekunde später streifte etwas Glattes, Kaltes seine Seite. Es war etwas an ihm vorbeigeschwommen und hatte ihn berührt!
    Nach einem Augenblick der Lähmung strampelte der Junge zum Beckenrand.
    Lichter flammten auf, und Herr Schroll rief Axels Namen. Mit wehendem Bademantel stürzte er in den Hof und zog Axel aus dem Pool. Er packte ihn an den Schultern und strich ihm die nassen Haare aus der Stirn.
    “Alles in Ordnung?” erkundigte er sich.
    Der Schock stand Axel ins Gesicht geschrieben, und zuerst schaffte es der Junge nicht zu antworten. Er hustete das Wasser aus seiner Luftröhre und warf ängstliche Blicke in das Becken. Das Wasser war glasklar, und man konnte bis zum blauen Grand sehen.
    Nun kamen die anderen Knickerbocker in den Hof gelaufen. Lieselotte war völlig durcheinander und faselte etwas von einem Poltergeist in ihrem Zimmer. Poppi und Dominik, die ihre Freunde brüllen gehört hatten, waren so erschrocken gewesen, daß sie in die Schreie eingestimmt hatten. Die Juniordetektive waren total aufgewühlt.
    “Das Piratenschiff ... draußen auf dem Meer ... ein Geisterschiff ... es ist an allem schuld!” stieß Axel hervor.
    Herr Schroll wandte sich um und stieß das Tor zum Strand auf. Der Mond stand fast senkrecht über dem Gebäude und zauberte einen silbrigen Schimmer auf die gekräuselten Wellen.

Gemischte Gefühle
     
     
    Weit und breit war nichts zu sehen, was auch nur irgendwie an ein Schiff erinnert hätte.
    “In meinem Zimmer hat es gespukt!” keuchte Axel.
    Als Herr Schroll ansetzte, ihm zu erklären, daß das absolut unmöglich war, kam Lieselotte ihrem Kumpel zu Hilfe. “Bei mir auch ... plötzlich hat die Tür gekracht und der Schrank geklappert.”
    “Und es wurde eiskalt!” fügte Axel hinzu.
    Lilos Vater runzelte ungläubig die Stirn. Er lief die Treppe zu Axels Zimmer hinauf, und die Bande folgte ihm. Vorsichtshalber blieben aber die vier vor der Tür stehen.
    Herr Schroll
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