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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander
Autoren: Thomas Brezina
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hatten sich aber tief in ihr Gedächtnis eingebrannt. Sie wußten, daß sie die grauenhafteste Entdeckung ihres Lebens gemacht hatten.
    Was nach der Ankunft geschah, wußten die Juniordetektive später nicht mehr so genau. Sie fielen Al wie Babys in die Arme und flehten ihn an, sie umgehend zu Lilos Eltern zu bringen. Sie sahen die besorgten Gesichter der Schrolls über sich. Jemand kam und verabreichte ihnen eine Injektion. Dann verschlang sie der Schlaf.
    Keiner der vier Freunde wußte, wie lange er geschlafen hatte, als er wieder zu sich kam. Es dauerte noch einmal eine Stunde, bis die Knickerbocker erfaßten, was geschehen war. Sie wurden mit Essen und Trinken versorgt, und Frau Schroll strich ihnen tröstend über die Stirn.
    Der Polizist, der schon einmal in Salamander Castle gewesen war, erschien und stellte ihnen Fragen. Herr Schroll übersetzte den Kindern Wort für Wort, denn im Augenblick waren die Knickerbocker nicht in der Lage, auch nur den einfachsten englischen Satz zu verstehen.
    Sie berichteten von den Erlebnissen auf der Schwarzen Insel. Sie unterbrachen und ergänzten einander und setzten schließlich die schaurigen Minuten im Krater wie ein Mosaik zusammen.
    Endlich war das Bild fertig, und Lieselotte stieß hervor: “Die Wesen ... das waren Opfer einer atomaren Katastrophe! In dem Krater müssen Atomtests stattgefunden haben, und die Menschen, die überlebten, wurden völlig verunstaltet. Sie müssen dort hausen, und niemand kümmert sich um sie. Sie haben ungeheure Schmerzen und leiden Höllenqualen. Wir müssen ihnen helfen! Das sind Mutanten ... ja, Mutanten ... wir haben es alle gesehen!”
    Sie hörten die Erwachsenen reden und schnappten Wortfetzen wie “schwerer Sonnenbrand”, “Hitzekoller”, “Wahnvorstellungen” und “übertriebene Phantasie” auf. Dann wurden sie in die Zimmer gebracht und in die Betten gelegt. Decken wurden über sie gebreitet, Klimaanlagen begannen zu surren und die Luft zu kühlen. Sie bekamen Pillen und schliefen wieder ein.
    Erst drei Tage später waren die vier Freunde soweit, daß sie aufstehen konnten.

Verbotene Versuche
     
     
    “Haben wir das alles nur geträumt oder tatsächlich erlebt?” fragte sich Lieselotte ratlos.
    Am Abend des dritten Tages nach dem Ausflug auf die Schwarze Insel bat John Sinclair, der Makler, die Familie Schroll und die Knickerbocker zu einem Gespräch.
    Die Nervosität war ihm anzumerken. Mindestens dreimal pro Minute fuhr er sich über das vor Gel strotzende Haar. “Man ... man hat mich zu Ihnen geschickt, um Ihnen einen Handel anzubieten!” sagte er.
    “Handel?” Axel traute seinen Ohren nicht. Was sollte das bedeuten?
    “Die Bewohner von Port Annabella sind in großer Sorge, daß Sie die Presse verständigen könnten. Deshalb soll ich mit euch” - er sah die Knickerbocker an und blickte dann zu Herrn und Frau Schroll, “und mit Ihnen reden. Wir sind ja sozusagen schon fast Freunde!” Er lachte verlegen, hörte damit aber auf, als er bemerkte, daß niemand reagierte.
    “Die armen Kreaturen auf der Insel... was ist mit ihnen? Wird ihnen geholfen?” fragte Poppi besorgt.
    Mister Sinclair blickte das Mädchen nachsichtig an. “Kindchen, wir wissen nicht, wovon ihr redet. Die Schwarze Insel ist unbewohnt. Leben ist dort überhaupt nicht möglich. Die Polizei war selbstverständlich dort und hat jeden Stein umgedreht, aber nichts, absolut nichts entdeckt. Eure Phantasie scheint euch einen üblen Streich gespielt zu haben.”
    “Nein, das war kein Hirngespinst. Wir alle haben die Wesen gesehen!” brauste Lieselotte auf.
    Ihr Vater legte beruhigend den Arm um ihre Schulter und sagte beschwichtigend: “Lilo, bitte sei vernünftig! Der Arzt hat jede Aufregung strengstens untersagt. Laß Mister Sinclair aussprechen. Bitte!”
    Lilo kannte den Tonfall ihres Vaters, und so, wie er jetzt “Bitte!” sagte, hieß das: “Mund halten, sonst werde ich ungemütlich!”
    “Was vor zehn Jahren auf der Schwarzen Insel geschehen ist, darf unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit kommen. Es könnte das Ende von Port Annabella bedeuten. Mit dem Wohlstand der Menschen wäre es vorbei, das steht fest. Also bitte, schweigen Sie!” sagte der Makler flehend, fast wimmernd. Schließlich ging es doch auch um seine Geschäfte, die soviel abwarfen, daß er sich einen Chevrolet leisten konnte.
    “Also ich glaube, Sie müssen uns schon reinen Wein einschenken”, meinte Herr Schroll. “Erst dann können wir über einen Deal
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