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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
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„Außerdem hat er sehr erfolgreich geboxt.“
    „Das sieht man seinem Gesicht an!“ stellte Poppi etwas hämisch fest.
    „Der Teufelsgeiger nimmt nur Könner in seinen Kreis auf: Menschen, die großen Erfolg hatten, als sie jung waren. Wenn der Erfolg dann vorbei ist, kommt ein ziemlich großes Loch. Das war auch bei mir so. Es war schrecklich, plötzlich keine Fans mehr zu haben, keinen Applaus mehr zu hören, nicht mehr gefeiert zu werden . Naja, und dann bin ich eines Tages von dem Taxi mitgenommen worden, das auch ihr kennt. Zuerst wollte ich nichts mit diesem Teufelsgeiger zu tun haben, aber das Geld ... das hat mich dann gelockt.“
    „Wieso arbeitest du trotzdem beim Fernsehen?“ erkundigte sich Lieselotte.
    „Das ist Pflicht. Wir müssen einen normalen Beruf ausüben, denn Geld bekommen wir erst nach sieben Jahren. Ich ... ich glaube . daß der Teufelsgeiger uns bei den Treffen eine Droge verabreicht, die uns irgendwie . irgendwie skrupellos macht. Ich habe bei den letzten Treffen weder etwas gegessen noch etwas getrunken . und plötzlich . wollte ich nicht mehr alles ausführen, was mir aufgetragen wurde.“
    „Wo finden die Treffen statt?“ fragte Lieselotte.
    „In diesem Berg. Er ist hohl und von einem Labyrinth natürlich entstandener Gänge durchzogen. Viele Häuser sind miteinander verbunden, weil die Gänge in Brunnen oder Keller führen!“ berichtete Ilona. „Es gibt eine Sage, die erzählt, daß ein Räuberhauptmann die reichen Bewohner von Buda zu einem Fest eingeladen hat. Und während gefeiert wurde, sind seine Leute durch die Gänge in die Häuser eingedrungen und haben sie geplündert.“
    „Wo sind die Treffen genau?“ drängte Lilo.
    „Es gibt ein Gefängnis im Berg, das früher als absolut fluchtsicher galt. Jeder von uns darf nur einen bestimmten Zugang benutzen, aber alle Wege führen zu diesem Gefängnis. Dort spricht der Teufelsgeiger zu uns.“
    „Und wer ist er?“ fragte Axel.
    Ilona zuckte mit den Schultern. „Niemand hat je sein Gesicht gesehen. Wir kennen nicht einmal die anderen Mitglieder des Kreises. Wir müssen Gummimasken tragen, die reichlich lächerlich aussehen. Sie stellen Teufelsfratzen dar. Das einzige Erkennungszeichen ist der Ring, den man bekommt, wenn man sich dem Teufelsgeiger anschließt.“
    Da fiel Axel etwas Wichtiges ein. „He, ich habe euch noch nicht das Allertollste gezeigt!“ sagte er. Er lief aus dem Zimmer, in dem sich die Bande versammelt hatte, und kam mit einer Tragtasche zurück, aus der er Susannas giftgelbe Geige hervorzog.
    Er schilderte den staunenden Knickerbockern, wo er sie gefunden hatte und wie er auf den Wagen des Taxifahrers aufmerksam geworden war.
    Poppi riß sie ihm aus der Hand und drehte sie um. Was hatte Susanna in den Lack gekratzt?
    Zuerst erkannten die Juniordetektive wenig. Als sie die Linien aber genauer betrachteten, wurde ihnen klar, daß es sich um ein Haus handeln mußte. Es hatte ein spitzes Dach und drei Fenster.
    „Es hat aber keine Tür!“ stellte Poppi fest.
    „Die hat sie zu zeichnen vergessen!“ meinte Dominik.
    Lieselotte dachte anders darüber, da unter dem Haus deutlich zwei gekreuzte Balken zu erkennen waren. Darunter war ein Bogen und links und rechts davon zahlreiche Fenster.
    „Nein, ich denke, Susanna wollte ein Haus ohne Tür darstellen. Und aus diesem Fenster hat sie hinausgeschaut und das gesehen.“
    Ilona schaltete sich ein. „Es könnte sich um das Parlament handeln!“ meinte sie. „Es liegt am anderen Ufer der Donau und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Mit seinen vielen spitzen Türmchen und seiner großen Kuppel sieht es wie ein Märchenschloß aus.“
    Das Superhirn wiederholte langsam: „Susanne wurde durch den Taxifahrer an ein Haus ohne Tür erinnert, von dem aus man das Parlament sehen kann. Das muß doch zu finden sein.“
    Das kostete Ilona nur ein Lachen. „Das glaube ich nicht. Hier auf dem Budaberg gibt es jede Menge alter Häuser, die absolut kurios sind. Das richtige zu finden, kann ein halbes Jahr dauern.“
    So viel Zeit hatten die Juniordetektive nicht.
    Da kam Lieselotte eine Idee - eine Idee, die sie und ihre Freunde vielleicht ans Ziel bringen konnte.

 
     
Eiskalte Gänge
    „Der Anblick des Taxifahrers hat offensichtlich in Susanna die Erinnerung an diesen Ort geweckt!“ murmelte Lilo.
    Ilona legte Poppi die Hand auf den Arm, senkte den Blick und sagte: „Entschuldige übrigens: ich war es, die dich vor dem Zelt niedergestoßen hat. Der Taxifahrer hat
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