Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
und Dominik, und zweitens hatten sich vielleicht die Entführer gemeldet.
    Schon im Stiegenhaus fiel den drei Heimkehrern der Gasgeruch auf. Als sie die Tür zur Wohnung erreichten, stieß die Frau einen Schrei aus.
    Sie stand offen!
    Die Juniordetektive stürzten ins Vorzimmer und prallten zurück, als sie das Chaos sahen. Das Gas kam eindeutig aus dieser Wohnung. Allerdings war der Gestank nicht allzu schlimm. Die Scheiben der Fenster waren zertrümmert, und eine schwache Brise wehte durch die Räume.
    „Lilo!“ schrie Poppi und kniete neben ihrer Freundin nieder, die mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag.
    Während Poppi die Fesseln des Mädchens löste, erwachte Lieselotte und richtete sich auf. Ihr Kopf schmerzte höllisch. Sie schaute Axel und Poppi mit roten Augen an und sagte: „Istvan war es! . Wo ist Dominik? . Muß ich sterben?“
    „Nein, nein, es wird alles gut. Aber ... aber .!“ Axel wollte dem Superhirn alles erzählen, doch Lieselotte konnte nicht zuhören.
    „Das Gas . abdrehen!“ stieß sie hervor.
    „Es ist bereits abgedreht!“ meldete Frau Bosch.
    Auf dem Gang waren Schritte zu hören. Axel packte den schweren Hammer, der auf dem Boden lag, und holte drohend aus.
    In der Tür tauchte Dominik auf. Er sah völlig geschafft aus. Hinter ihm stand Ilona. Sie stürzte zu Lieselotte und rüttelte sie. „Alles in Ordnung?“ fragte sie.
    Das Superhirn ließ den Kopf sinken und starrte auf Ilonas rechten Zeigefinger. Dort war eindeutig der Abdruck eines Ringes zu erkennen.
    „Du auch!“ stieß Lilo hervor.
    Ilona nickte stumm und zog einen goldenen Ring mit einem feuerroten Stein aus der Tasche.

 
     
    Das Geheimnis der Geige
    Frau Bosch fuhr mit den Knickerbocker-Freunden und Ilona zu einer Freundin, die in der Altstadt auf dem Burgberg von Buda wohnte. Dort wollten sie sich vorerst verstecken.
    „Wir müssen die Polizei verständigen und alles melden!“ sagte Frau Bosch immer wieder.
    Lieselotte, die sich wieder ein bißchen erfangen hatte, riet ihr ab. Der Teufelsgeiger war unberechenbar. Er schreckte vor nichts zurück, und bestimmt würde er Susanna töten, wenn er sich in die Enge getrieben sah.
    „Du kannst uns weiterhelfen!“ sagte das Superhirn zu Ilona.
    „Hört zu . ich . ich hatte den Auftrag euch . zu beseitigen!“ sagte die junge Frau leise. „Ich konnte und wollte es nicht. Deshalb habe ich auch kein Gift in die Nadel gefüllt und danebengestochen. Ich konnte auch die Pferde nicht töten, wie mir der Teufelsgeiger befohlen hatte. Natürlich habe ich Istvan zu verstehen gegeben, daß ich - wie er - dem Teufelsgeiger diene. Deshalb hat er mich auch freigelassen.“
    „Was hat er eigentlich in der Wohnung gesucht?“ wollte Axel wissen.
    „Eine Insektensammlung. Der Vater von Frau Bosch war ein leidenschaftlicher Käfersammler. Er hatte Käfer, wie man sie sonst nur im Museum sieht: an die tausend Exemplare. Zu vielen ist er auf sehr dunklen Wegen gekommen. Sie wurden für ihn aus naturkundlichen Instituten in ganz Europa gestohlen. Die Sammlung muß Millionen wert sein und war in zwei Schränken - in einem doppelten Boden - verborgen. Istvan hatte den Auftrag, die Frau so fertigzumachen, daß sie alles verkaufen mußte. Auf diese Weise wollte der Teufelsgeiger an die Möbel herankommen, von denen er wußte, daß etwas sehr Kostbares in ihnen versteckt ist.“
    Lilo knetete ihre Nasenspitze. „Sehr elegant! Ich wette, der
    Teufelsgeiger hat mit Frau Nagy ähnliches im Sinn. Stimmt’s?“
    Ilona wußte nicht viel darüber. Sie wurde nie über die Absicht der Aufträge informiert. „Ich ... ich habe nur einen Verdacht. Unter den riesigen Ländereien könnten sich große Erdgasfelder befinden, die der Teufelsgeiger haben will . Ich hatte mit Istvan Streit, weil ich nicht zulassen wollte, daß du im Gas erstickst! Deshalb bin ich auch zurückgekommen und habe es abgedreht und die Fenster eingeschlagen. Er hat sogar überlegt, das Haus in Brand zu stecken .!“ sagte sie zu Lilo.
    Das Mädchen fröstelte.
    „Als ich Istvan gefolgt bin und ihn mit Dominik gesehen habe, war mir unklar, was er mit ihm vorhatte. Auf der Brücke hat es dann bei mir geklingelt“, setzte Ilona fort.
    Dominik hatte keinen Schuß gehört: Es war ein altes Auto gewesen, das eine Fehlzündung gehabt hatte.
    Ilona war es gelungen, Istvan die Waffe abzunehmen und ihn zu zwingen, selbst ins Wasser zu springen.
    „Istvan war übrigens einmal Jugendmeister im Brustschwimmen!“ berichtete Ilona.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher