Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
sie.
    „Waaaa!“ Mit einem lauten Schrei war der Teufelsgeiger aus einer Felsspalte gesprungen.
    Lieselotte erstarrte.
    Der Teufelsgeiger riß sich die Gummimaske vom Kopf, und ein bekanntes Gesicht kam darunter zum Vorschein.
    Ungeduldig warteten Lilos Kumpel in der Tropfsteinhöhle. Die drei traten unruhig von einem Bein auf das andere und rieben sich die Hände, um sich zu warmen. Wo blieb Lieselotte nur so lange? Sie war bereits eine Stunde fort.
    Sie warteten noch eine viertel Stunde und beschlossen dann, Lilo zu suchen. Vielleicht war ihr etwas zugestoßen, und sie brauchte Hilfe.
    Zur Sicherheit kratzte Axel mit einem Stein auf eine glatte Felsfläche: „Wir suchen dich. Falls du kommst, warte hier auf uns.“
    Die drei Knickerbocker setzten alles daran, sich an Ilonas genaue Worte zu erinnern. Wie mußten sie gehen, um dieses unterirdische Gefängnis zu erreichen?
    Axel, Poppi und Dominik wanderten durch die eiskalten Gänge, fanden den Treffpunkt aber nicht.
    Suchend glitten die Lichtkreise ihrer Taschenlampen über die Felswände. Gab es nicht irgendeinen Hinweis, einen Pfeil, ein Zeichen, die vier Linien vielleicht?
    Nichts, sie konnten nichts finden. Lilo hatte Donas Worte aufgeschrieben und den Zettel mitgenommen. Schließlich hatte sie sie ja nachholen wollen.
    Immer verzweigter und verwirrender wurden die Gänge. Axel seufzte tief und spürte, daß die Kälte ihm bereits ziemlich zu schaffen machte. Langsam konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, daß sie sich verirrt hatten. Als sie eine neue Abzwei-
    gung erreichten, ließ er den Lichtstrahl seiner Taschenlampe in beide Richtungen gleiten.
    „He, schaut euch das einmal an!“ sagte er leise.

 
     
Sprengstoff
    Lilo war nicht sehr überrascht. Unter der Gummimaske war das Gesicht des Taxifahrers zum Vorschein gekommen. Die drahtigen Haare und der buschige Bart waren nicht echt gewesen.
    „Ich bin es nicht, den du suchst!“ zischte er und funkelte das Mädchen listig an. „Du hast den falschen verfolgt, aber der Teufelsgeiger ist immer vorsichtig, und er weiß, warum.“
    Das Superhirn schluckte verblüfft. Der Fahrer hatte also in der Maskerade des Teufelsgeigers im Gang gelauert, um neugierige Anhänger in die Irre zu führen, während der wahre Verbrecher sich ungestört zurückziehen konnte.
    Der Mann packte sie am Arm und zerrte sie mit sich. Er hatte aus gutem Grund an dieser Stelle auf sie gewartet. Es war nicht mehr weit bis zum Ziel seiner Wanderung.
    In der Wand eines Stollens befand sich ein grob gehauener Stiegenaufgang. Der Taxifahrer zog das Mädchen hinter sich her nach oben.
    Am Ende der Treppe lag ein schwach erleuchteter Raum. Das Mädchen schaute sich um und wußte sofort, wo sie sich befand. In keiner der Mauern war eine Tür zu sehen. Das war das Haus, an das sich Susanna plötzlich erinnert hatte.
    Das einzige, was es in dem rosa ausgemalten Raum gab, war eine breite Treppe nach oben. Der Taxifahrer schubste sie vor sich her diese Treppe hinauf, und als das Superhirn einmal zögerte, hörte es, wie hinter ihm eine Pistole entsichert wurde.
    Sie betraten einen Raum, der drei kleine Fenster hatte. Durch sie sah man tatsächlich auf das bunt beleuchtete Parlament.
    Entsetzt erkannte Lilo, wo sie war: Sie stand in einem Operationssaal. Er glänzte kalt und weiß, und auf einem kleinen Wagen war bereits eine Anzahl chirurgischer Messer vorbereitet.
    Noch viel mehr erschreckte das Mädchen aber etwas anderes.
    An einer Wand standen Bahren, auf denen regungslos drei alte Menschen lagen. Waren sie tot? Nein, sie atmeten. Wahrscheinlich waren sie narkotisiert.
    Auf einer vierten Bahre lag Susanna und schlief. Neben ihr lag ein größeres Mädchen mit einem verkniffenen Gesicht und langen Zöpfen.
    Aus einem Sessel erhob sich ein Mann in einem grünen Chirurgenkittel und redete aufgeregt auf den Taxifahrer ein. Wiederholt deutete er auf Lieselotte. Der Fahrer schien ihm etwas zu erklären und zeigte auf die alten Menschen.
    Daraufhin holte der Chirurg eine Flasche und entkorkte sie. Er schüttete eine Flüssigkeit auf ein Tuch, und Lieselotte roch Äther. Man wollte sie betäuben! Nein, das durfte nicht geschehen! Was hatten die Verbrecher mit ihr vor?
    Der Taxifahrer umklammerte sie von hinten. Ein metallisches Klappern ertönte, und er blickte kurz zu Boden.
    Der Arzt, der nach Weinbrand stank und dessen Hände zitterten, kam langsam näher. Er schien vor Lilo Angst zu haben.
    Das Mädchen wandte sich um und sah drei offene
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher