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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
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runde Behälter. Ein dicker Ring aus einem bläulichen Material umgab die sich in den Behältern befindenden Schalen.
    Lieselotte durchzuckte ein Gedanke. Sie wußte, wofür diese Behälter benutzt wurden. Sie hatte sie schon einmal in einem Fernsehbericht gesehen: Die moderne Medizin hatte es möglich gemacht, einem Menschen die Organe eines anderen einzupflanzen. Gab jemand seine Zustimmung, so konnten, wenn er bei einem Unfall tödlich verunglückte, sein Herz oder seine Nieren jemandem das Leben retten.
    Allerdings waren Organe Mangelware. Es gab zu viele Kranke, die auf Organe warteten, und nur wenige Spender. Lilo hatte einen Artikel gelesen, der beschrieben hatte, wie skrupellose Verbrecher daraus ein Geschäft machten. Vor allem in Lateinamerika wurden Menschen einfach entführt, betäubt und operiert. Wenn sie aus der Narkose erwachten, hatten sie eine Niere weniger. Die lebensrettenden Körperteile wurden an den Meistbietenden verkauft.
    Lieselotte verstand jetzt auch die seltsame Botschaft. Sie war für den Arzt bestimmt gewesen, der die Operation vornehmen sollte. Die Auftraggeber schwebten in Lebensgefahr. Sie befanden sich offenbar im Ausland, da die Organe per Flugzeug verschickt werden sollten.
    Aber was war mit der kleinen Susanna? Niemand konnte so grausam sein, das Kind für ein so schreckliches Vorhaben zu benutzen!
    Der betrunkene Kurpfuscher beäugte Lieselotte. Der Taxilenker verstärkte seinen Griff. Lilos Schultern schmerzten höllisch, und sie schrie auf. Diesen Moment nutzte der Arzt und preßte ihr den stinkenden Lappen auf das Gesicht.
    In einem Gang, der weit von dem schrecklichen Ort entfernt war, standen Axel, Dominik und Poppi und ahnten nicht, was gerade mit Lilo geschah.
    Die drei Freunde waren auf sonderbare Klumpen gestoßen. Alle paar Meter klebte einer an der Wand und war mit dem nächsten durch ein langes Kabel verbunden.
    „Das ist ... das ist Plastiksprengstoff! Höllisches Zeug!“ stellte Dominik fest.
    Die Juniordetektive folgten dem Lauf des Kabels und hatten bald über fünfzig Sprengladungen gezählt - und das Zündkabel war noch lange nicht zu Ende!
    „Sprengstoff, hier unten? Wißt ihr, was das bedeutet? Jemand könnte den Berg in die Luft jagen, samt Burg und Altstadt!“ sagte Axel.
    „Wer kann das wollen?“ fragte Poppi mit klappernden Zähnen.
    „Wir werden es herausfinden. Wir gehen so lange, bis wir das Ende des Kabels gefunden haben. Dort müßten wir einen Hinweis auf den ... Sprengstoffexperten finden.“
    Die drei Knickerbocker begannen zu laufen. Anders ertrugen sie die Kälte nicht mehr.
    Es erschien ihnen wie eine Ewigkeit, bis sie endlich eine Holztür erreichten, unter der das Kabel durchführte. Die Tür war abgesperrt, aber als Axel mit der Taschenlampe in den Spalt zwischen Rahmen und Füllung leuchtete, entdeckte er einen Riegel.
    Er kramte in seinen unerschöpflichen Hosentaschen und fand ein Stück Papier, das er mehrfach zusammenfaltete und in den Schlitz schob. Vorsichtig versuchte er, den Riegel damit zu heben.
    Beim dritten Mal schaffte er es. Das Ding klappte zur Seite, und die Tür ging auf.
    Die Juniordetektive betraten einen leeren Keller, durch den sie zu einer weiteren Tür gelangten. Diese war nicht abgesperrt.
    Vier modrige Räume mußten sie hinter sich bringen, bevor sie durch eine bedeutend feiner ausgeführte Holztür eine Wohnung betraten.
    Sie standen in einem langen erleuchteten Gang, der mit edlen Seidenteppichen ausgelegt und mit kostbaren Stofftapeten bespannt war. Glitzernde Kristallüster hingen von der Decke, Spiegel mit vergoldeten Rahmen an den Wänden.
    Wer wohnte hier?
    Auf Zehenspitzen schlichen die drei Freunde weiter. Sie waren auf alles gefaßt. Wer plante, eine halbe Stadt in die Luft fliegen zu lassen, dem kam es auf ein paar Kinder bestimmt nicht an.
    Die Besitzer der Wohnung schienen ausgeflogen zu sein. Hinter keiner der geschlossenen Türen war ein Geräusch wahrzunehmen.
    Schließlich erreichten die Knickerbocker das Ende des Ganges. Durch einen Bogen gelangten sie in ein Vorzimmer. Sie sahen einen Mantel, der über einen Sessel geworfen war, einen
    Hut und mehrere paar Schuhe, große Herrenschuhe und daneben kleinere Kinderschuhe. Den Farben nach zu schließen gehörten diese einem Mädchen.
    Axel wollte die Eingangstür öffnen, doch es gelang ihm nicht. Da entdeckte Dominik auf einer Ablage mehrere Schlüssel. Er sperrte vier verschiedene Schlösser auf und drückte die Klinke nieder.
    Die Tür
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