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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige
Autoren: Thomas Brezina
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schwenkte auf, und sie standen - im nächsten Gang. Er war gemauert und befand sich über der Erde. Die Knickerbocker durchquerten ihn mit schnellen Schritten und betraten einen Raum, der sie an die Halle eines Hotels erinnerte. Er lag im Halbdunkel.
    Dominik drehte sich erschrocken um, als er hinter sich Geigentöne vernahm. Auch die anderen waren stehengeblieben. Die Juniordetektive machten kehrt und eilten zur Wohnung zurück. Die Musik kam aus einem der Zimmer.
    Der Teufelsgeiger!
    Da Dominik das beste Gehör besaß, wurde er vorgeschickt, um herauszufinden, aus welchem Raum die Musik kam. Er war beinahe am Ende des Ganges angelangt, als er auf eine Tür zeigte.
    Seine beiden Kumpel kamen nach und entdeckten, daß die Tür einen Spaltbreit offenstand. Sie spähten in den Raum und sahen eine Wand, an der eine Geige neben der anderen hing. Es waren Geigen in allen Größen, aus hellem Holz und aus dunklem Holz. Es befand sich auch eine silberne und eine goldene Geige darunter, und in einer Reihe hingen Geigen in grellen Regenbogenfarben: eine violette, eine blaue, eine grüne, eine rote und eine orangefarbene. Ein Platz war leer: der Platz der giftgelben Geige.
    Die Musik riß nicht ab. Der Geiger trat jedoch einen Schritt zur Seite, und die Knickerbocker konnten ihn von hinten sehen. Er trug eine Husarenuniform und . und . Poppi wußte plötzlich, wen sie vor sich hatten.

 
     
Die Hände der kleinen Künstlerin
    Aus dem Mund des Taxifahrers kam ein zufriedenes Grunzen, als Lilos Kopf zur Seite kippte und das Mädchen einschlief. Sein Boss würde über die zusätzliche Niere hocherfreut sein.
    Er gab dem Arzt ein Zeichen zu beginnen. Der Mediziner hatte vor Jahren einen Kunstfehler begangen und war seither vom Teufelsgeiger erpreßt worden. Der Unbekannte unter der seltsamen Gummimaske hatte den Arzt schon mehrmals zwingen wollen, jemandem ein Organ zu entfernen, doch glücklicherweise war nie etwas daraus geworden: Einmal war das Opfer verschwunden, ein anderes Mal hatte ihn der Chirurg überzeugen können, daß die Organe nicht zu verwenden seien.
    Der Operationssaal war aus einem ganz anderen Grund eingerichtet worden: Der Teufelsgeiger war von dem Gedanken besessen, aus seiner Tochter die beste Geigerin der Welt zu machen. Ihm selbst war diese Karriere versagt geblieben, obwohl er ein Kinderstar gewesen war.
    Der Taxifahrer hatte dem Arzt die Geschichte einmal erzählt. Der Teufelsgeiger war als kleiner Junge von einem Volksfest zum nächsten gereicht worden, und bald hatten große Geigenvirtuosen sein überragendes Talent erkannt. Er war von den besten Lehrern unterrichtet worden und bald in Konzerten aufgetreten.
    Doch dann war es geschehen: Ein anderes Wunderkind hatte ihn eine Treppe hinuntergestoßen. Der Junge hatte sich beide Arme gebrochen. Sein Konkurrent hatte ihm mit einem Stein schließlich noch drei Finger zertrümmert, um das Ende der Karriere seines Widersachers zu besiegeln.
    Auch nach zahlreichen Operationen waren die Finger verkrüppelt geblieben. Es war dem Mann nie mehr gelungen, auch nur annähernd an sein einstiges Können heranzukommen.
    Seit jener Zeit hatte er es sich in den Kopf gesetzt, alle Wunderkinder ins Unglück zu stürzen. Er benutzte sie für seine verbrecherischen Unternehmungen und beutete sie aus. Geld sahen sie niemals. Wurden sie aufsässig, verschwanden sie spurlos.
    Der Mann hatte eine Tochter: ein unscheinbares und stilles Kind, das schon als Kleinstkind zu einer Virtuosin gemacht werden sollte. Doch alle Bemühungen waren fehlgeschlagen. Das Mädchen hatte das Geigenspiel gehaßt und war nicht weitergekommen.
    Ihr Vater gab ihren Fingern die Schuld und war von einem einzigen Gedanken besessen: Er wollte seiner Tochter die Hände der kleinen Wundergeigerin Susanna schenken. Er ließ sich nicht von der Idee abbringen und bestand darauf, daß diese Transplantation möglich sein mußte. Er wollte Susanna zerstören und sein Kind zum Star machen.
    Der Chirurg schüttelte den Kopf und streifte die Gummihandschuhe über. Jede seiner Bewegungen wurde von dem Taxilenker beobachtet, der nun herantrat und ihm half, Lieselotte auf den Tisch zu legen.
    Gemeinsam packten sie das Knickerbocker-Mädchen an Armen und Beinen und hoben es vom Boden hoch.
    Auf diesen Augenblick hatte das Superhirn gewartet. Es hatte die betäubenden Dämpfe nicht eingeatmet, sondern die Luft angehalten.
    Nun aber schnellten Lilos Beine mit voller Wucht gegen die Brust des überraschten Fahrers. Er
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