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Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
Autoren: Thomas Brezina
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krachte, und die Maschine unter der Motorhaube jaulte gequält auf. Wer auch immer am Steuer saß, trat das Gaspedal beinhart durch. Der Jeep zischte mit durchdrehenden Rädern wie eine Rakete los und direkt auf die Rinder zu. Er wurde in letzter Sekunde herumgerissen, bevor er mit den Tieren zusammenkrachte. Die Kühe, die beinahe überfahren worden waren, galoppierten los und drängten gegen den Rest der Herde. Wie eine Welle setzte sich die Bewegung fort. Das Vieh stürmte direkt auf die Knickerbocker-Bande zu.
    “Weg ... wir müssen weg!” brüllte Lieselotte.
    Der Jeep schien völlig außer Kontrolle geraten zu sein, schien sich nicht mehr bremsen zu lassen. Die Herde wurde dadurch noch wilder. Wie eine Kampfmaschine tobte die schwarz-weiße Masse, die die Ausmaße von sechs Schwimmbecken hatte, auf die vier Freunde los. Axel, Lilo, Poppi und Dominik rannten, was das Zeug hielt. Es war ihnen klar, daß sie zu Brei zertreten werden würden, sobald die Rinder sie einmal zu Boden gerissen hatten. Ihre Hufe bestanden aus hartem Horn, das durch die rauhe Erde oft scharf geschliffene Kanten hatte.
    “Die ... die bringen uns um!” schrie Lieselotte verzweifelt.
    Das Donnern der Herde schwoll an, die trampelnden Hufe rückten näher. Axel, der ein ausgezeichneter Läufer war, hatte sich als einziger ziemlich weit absetzen können, Dominik und Poppi stolperten hinter dem Superhirn drein.
    Plötzlich, und ohne genauer darüber nachzudenken, drehte sich Lilo um, hob die Arme, fuchtelte heftig durch die Luft und brüllte aus Leibeskräften: “Verschwindet ... haut aaaaab! Weg! Verschwindet!”
    Die Rinder ließen sich jedoch von diesen Rufen nicht aufhalten. Blindlings rasten sie weiter, auf der Flucht vor der drohenden Gefahr. Lilo starrte entsetzt in die dunklen Kuhaugen, die sie anglotzten und dennoch durch sie hindurchsahen, als wäre sie Luft. Sie atmete durch und schrie weiter. Dominik und Poppi waren bei ihr angelangt und hielten sie für völlig übergeschnappt. Sie packten sie und wollten sie wegzerren. Die Rinder waren nur mehr fünfzehn Meter entfernt. Aber Lieselotte folgte ihren Kumpels nicht, sondern strebte nach links, in Richtung Flugzeug.
    “Nein ... du ...!” protestierten die beiden jüngeren Mitglieder der Bande. Aber Lilo hörte nicht auf sie. Sie riß sich los und stürmte davon. Poppi und Dominik hatten nur die Möglichkeit, hinter ihr herzutorkeln oder das Ende abzuwarten.

Ein Horrorverdacht
     
     
    Die Ohren von Dominik und Poppi waren voll vom Dröhnen der Hufe. Staub und Erde verklebten ihnen die Augen. Zwischen ihren Zähnen knirschte der Sand, und unter ihren Schuhen schien sich der Boden selbständig zu machen. Plötzlich aber bemerkten sie, daß Lieselotte stehengeblieben war. Ihnen war klar, daß sich etwas ereignet hatte. Sie wischten sich über die Gesichter und drehten sich ängstlich um.
    Da war es wieder, das Trampeln der Tiere, der Lärm und die Wolken aus feinster Erde. Aber ... aber es war wie ein Wunder! Die Rinder hatten einen anderen Weg eingeschlagen und bewegten sich nun in einem Bogen von ihnen weg. Obwohl es im ersten Augenblick völlig sinnlos gewirkt hatte, war Lilos Geschrei und Gefuchtel sehr wohl zu etwas nütze gewesen. Es hatte die Herde ein wenig von ihrem Kurs abgebracht. Deshalb war Lieselotte auch weiter nach links abgewichen.
    Axel kam zu seinen Freunden gelaufen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Die Hagmans spinnen wohl!” keuchte er. “Wollten die ... wollten die uns ... umbringen ... oder was?”
    “Kinder, um Himmels willen!” Dr. Gordon hatte die vier Freunde erreicht und legte mütterlich ihre Arme um sie. “Alles okay?” erkundigte sie sich.
    “Bei uns schon ... bei denen dort aber nicht!” sagte Lieselotte leise.
    Die Knickerbocker beobachteten stumm, wie sich die Herde langsam wieder beruhigte. Der Jeep war endlich stehengeblieben, und die Türen flogen auf. Auf der Beifahrerseite tauchte Tante Margaret auf. Hinter dem Steuer war Onkel Arthur gesessen. Der Mann schien außer sich zu sein, hantierte hektisch am Sitz herum und warf danach fassungslos die Arme in die Luft. Seine Frau winkte Dr. Gordon zu und schrie: “Ist... ist den Kindern etwas passiert?”
    Margaret Hagman ging um die Herde herum und auf die Knickerbocker zu. “Es ... es war schrecklich!” stieß sie hervor.
    “Glaubst du, uns hat das Spaß gemacht? Wieso erschreckt Onkel Arthur das Vieh?” knurrte Lieselotte.
    Tante Margaret hörte den Unterton in Lilos
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