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Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
Autoren: Thomas Brezina
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und Axel begannen mit dem Abstieg und landeten schließlich auf dem Boden. Nur das leise Säuseln des Windes war zu hören. Aus der Scheune drang kein Laut. Es herrschte Totenstille, die einem Furcht einflößte. “Kommt... wir gehen näher hin!” forderte Lieselotte ihre Freunde auf.
    Aber die drei anderen blieben wie festgewachsen stehen. Was war das? Wieso begann sich in ihnen plötzlich ein schauriges Gefühl breitzumachen? Es war eine Mischung aus Angst und Bedrohung, die ihren ganzen Körper erfüllte. Dominik hatte den Eindruck, daß er sich nur noch in Zeitlupe bewegen konnte. Er schien auf und nieder zu schweben. Poppi spürte, wie sich ihre Arme und Beine in eine weiche, schlabbrige Gummimasse verwandelten. Axel und Lieselotte kniffen immer wieder die Augen zusammen und versuchten, klare Gedanken zu fassen. Aber es gelang ihnen nicht. Ihre Köpfe waren wie leergepustet.
    Als Dominik den Mund öffnete, brachte er kaum ein Wort heraus. Er lallte, und seine Zunge schien völlig unbeweglich zu sein. “Waaaa ... is ... as?” war das einzige, was über seine Lippen kam. Der Junge drehte sich verzweifelt zu seinen Freunden um und riß vor Entsetzen die Augen weit auf.
    Einen Steinwurf von ihm entfernt stand Poppi. Sie hielt ein langes, scharfes, spitzes Fleischhauermesser in ihren Händen und hob es über den Kopf, als wollte sie zustoßen. Dazu brüllte und schrie sie. Dominik wollte flüchten und drehte sich in die andere Richtung. Dort stand Axel. Auch er war plötzlich bewaffnet und hatte eine Pistole auf ihn gerichtet. Dominik hob die Arme zum Zeichen, daß er sich ergab, und winkte abwehrend. Wieder versuchte er, etwas zu sagen, aber es war unmöglich.
    Die Schrecken nahmen kein Ende. Lieselotte starrte fassungslos auf Dominik, der plötzlich zwei Säbel in den Händen hielt und damit drohend klirrte. Er schien auf Axel losgehen zu wollen. Wie Betrunkene torkelten sie durch die Gegend und gingen schreiend aufeinander los. Ihre Freunde waren zu ihren gefährlichsten Feinden geworden, die vor nichts zurückzuschrecken schienen.
    Hinter ihnen barst das Holz der Scheune, und ein tonnenschwerer Panzer donnerte heraus. Der Koloß rollte unaufhaltsam und alles niederwalzend auf sie zu. Flüchten war unmöglich, denn die Höllenmaschine wurde von Sekunde zu Sekunde breiter und breiter und streifte bald links und rechts den Zaun. Die Knickerbocker-Bande sollte überfahren werden, weil sie sich auf verbotenes Gebiet gewagt hatte.

Unsichtbare Kräfte?
     
     
    Die Welt drehte sich für die Knickerbocker nur noch mit halber Geschwindigkeit. Das Säuseln des Windes war ein tiefes Brummen geworden. Der Panzer klirrte und donnerte nicht, sondern dröhnte wie in einem Film, der zu langsam abgespielt wurde. Staubwolken quollen auf, Trümmer flogen durch die Luft - alles wie in Zeitlupe.
    Die Köpfe der Juniordetektive schienen nicht mehr richtig zu arbeiten. Die Gedanken standen still. Trotzdem meldeten sich ihre inneren Warnsysteme und gaben den Armen und Beinen Befehle, was zu tun war. “Umdrehen und flüchten! Zurückklettern über den Zaun!” lautete das Kommando. Axel, Lilo, Poppi und Dominik bewegten sich auf das Maschengitter zu, kletterten daran empor, zerkratzten sich die Haut an den spitzen Dornen des Stacheldrahts und plumpsten außerhalb des abgesperrten Geländes unsanft auf die harte Erde.
    Aus! Der Alptraum war vorbei. Alles war wie zwei Minuten zuvor. Es dauerte eine Weile, bis die vier Freunde sich gesammelt hatten. Zuerst hielten sie nach dem Panzer Ausschau. Die Scheune stand noch immer unversehrt am selben Platz. Danach blickten die vier einander an und erinnerten sich an die entsetzlichen Augenblicke, die sie gerade durchlebt hatten. “Wieso ... hast du plötzlich ein Messer in der Hand gehabt, Poppi?” fragte Dominik als erster. Das Mädchen wußte von nichts. “Du hast zwei Säbel geschwungen, Dominik”, entgegnete Lilo ihrem Kumpel. “Und ein Panzer ... ein riesiger Panzer ist auf uns zugefahren!” rief Axel und fügte gleich darauf hinzu: “Das heißt ... also ich ... ich habe mir das wohl nur eingebildet ... Aber ich weiß nicht, warum?”
    Lieselotte war ausnahmsweise auch einmal ratlos. “Hinter dem Zaun hat uns ein Alptraum überwältigt. Aber es war nur ein Traum, den man mit offenen Augen träumt. Nichts von dem, was wir erlebt haben, war wahr. Wie gibt es das?”
    Allgemeines Schulterzucken. Dominik meinte: “Wir müssen unbekannten unsichtbaren Kräften zum Opfer gefallen
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