Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
standen wie angewurzelt da. Der Bumerang wirbelte direkt auf die beiden Juniordetektive zu. Er drehte sich dabei so schnell, daß er nur als grauer Punkt zu erkennen war. Dominik öffnete den Mund, um zu schreien, aber alles ging so schnell, daß er gar nicht dazu kam.
    Es knirschte, das Wurfholz landete einen Meter vor den Sportschuhen des Jungen auf der ausgetrockneten Erde. Der Bumerang schlitterte noch ein Stück weiter, bis er gegen Dominiks Schuhspitzen stieß. Axel und Lieselotte rappelten sich auf und liefen zu ihrem Freund. “Alles in Ordnung?” erkundigten sie sich.
    “Fast ... fast ... hätte er mich getroffen!” sagte Dominik keuchend und griff sich theatralisch ans Herz.
    Im Gestrüpp raschelte es, und der Unbekannte flüchtete. “Ich schnapp' ihn mir!” rief Axel.
    Aber Lilo hielt ihn zurück. “Nicht, das ... das ist zu gefährlich! Außerdem holst selbst du den Kerl nicht mehr ein!”
    Axel war ein großartiger Läufer, aber der Eingeborene war bestimmt schneller. Er schien beim Rennen fast zu fliegen, so schnell und federleicht schwebten seine Beine über den Boden. Viel hatte die Bande von ihm nicht erkennen können. Lilo hatte nur gesehen, daß es sich um einen Mann mit zerschlissenen Jeans handelte.
    Dominik bückte sich und hob den Bumerang auf. Er war gelb gefärbt und mit schwarzen Symbolen verziert. Die einfachen Zeichnungen stellten Fratzen, angreifende Tiere und spitze, waffenähnliche Gegenstände dar. “Ob uns ... der . .. treffen wollte?” fragte Poppi zaghaft.
    Lieselotte glaubte es nicht. “Jedenfalls nicht so, daß wir sehr verletzt worden wären. Der Kerl hat den Bumerang sehr tief geworfen. Allerdings wollte er uns abschrecken, das steht fest!”
    Die vier hatten genug. Es reichte ihnen. Ihre Knie waren weich, und erst jetzt bemerkten sie, daß sie alle noch immer am ganzen Körper zitterten. Erleichtert atmeten sie auf, als sie hinter sich das Gatter schlossen, das die Farm zur Weide hin abgrenzte. Innerhalb dieses Zaunes waren sie sicher.
    Als sie auf das Farmhaus zugingen, trat Sara aus der Tür. “Wo wart ihr? Was habt ihr gemacht? Wieso seid ihr so dreckig? Warum kommt ihr so spät?” quasselte sie los.
    “Was ist das? Ein Verhör?” schnauzte Axel sie an.
    Sara zuckte zurück. “Ich werde Mum und Dad alles erzählen!” schnatterte sie.
    “Ja, dann geh schon petzen! Lauf, sonst vergißt du noch etwas!” knurrte Lilo. “Tempo! Los!”
    Das Mädchen ließ den Mund aufklappen und starrte das Oberhaupt der Bande fassungslos an. “Aber ... aber ihr werdet Hausarrest bekommen und nicht mehr weggehen dürfen!”
    “Hau ab!” zischte Dominik. “Sonst bekommen wir noch Ohrenschmerzen von deinem Gequatsche!”
    Die vier schoben das Mädchen zur Seite und betraten das Haus. Der Wohnraum besaß eine Klimaanlage und war angenehm kühl. Dorthin zogen sich die Knickerbocker zurück und schlürften eine Cola.
    Nachdenklich betrachtete Lieselotte den geheimnisvollen Bumerang. “Ich kapiere überhaupt nichts mehr!” gab sie zu.
    “Hallo, Kinder!” ertönte hinter ihnen eine tiefe Stimme. Sie gehörte Onkel Arthur, dem Besitzer der Farm. Er war ein eigenartiger Mensch. Er hatte schwarzes Haar, harte Gesichtszüge, einen Schnauzbart, dessen Enden tief nach unten hingen, und Augen, die aussahen, als wären sie aus Glas.
    “Daddy, die vier waren den ganzen Nachmittag fort. Bestimmt haben sie etwas Verbotenes gemacht!” leierte Sara drauflos.
    Arthur musterte die Knickerbocker-Bande. “Was habt ihr denn getrieben?” wollte er wissen.
    Lieselotte entschloß sich für die Wahrheit. “Wir waren bei der Scheune”, gestand sie.
    Augenblicklich verdüsterte sich das Gesicht des Farmers. “Das dürft ihr nicht!” schimpfte er. “Ich habe es euch mehrere Male gesagt.”
    “Warum dürfen wir das nicht?” wollte Axel wissen.
    “Und dann ... dann, auf dem Heimweg ... da hat uns ein Ureinwohner diesen Bumerang nachgeworfen!” rief Poppi, die ein wenig ablenken wollte.
    Onkel Arthur ging zum Tisch, auf dem das Wurfholz lag, und nahm es in die Hände. Seine Mundwinkel zuckten, und er schien etwas sagen zu wollen. Aber er tat es nicht. “Ab morgen bleibt ihr ausschließlich innerhalb des Farmgeländes. Ihr werdet eure verdammten Füße nicht mehr nach draußen setzen!” sagte der Australier streng. “Verstanden?” Er blickte von einem Juniordetektiv zum anderen, und seine Augen schienen die vier durchbohren zu wollen.
    Axel wollte protestieren, aber er kam nicht dazu.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher