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Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch
Autoren: Thomas Brezina
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Stadt Rust schlenderte. Die alten Winzerhäuser waren renoviert und bunt gestrichen. Ruhig und verträumt lag der Ort in der Sonne, die nun zwischen den Wolken hervorkam und ziemlich heiß vom Himmel strahlte.
    „Sie klappern wirklich!“ staunte Axel, der fasziniert zu einem Schornstein hinauf starrte.
    Auf dem Rauchfang hatte ein Storchenpärchen sein radförmiges Nest gebaut. Ein Elternteil war gerade elegant über die Dächer gesegelt und unter heftigem Flügelschlagen gelandet.
    Aus dem Nest streckten ihm drei graue kleine Vogel ihre weit aufgerissenen schwarzen Schnäbel entgegen.
    „Stellt euch vor! Die Störche legen jedes Jahr 9000 Kilometer zurück, um aus ihrem Winterquartier in Afrika hierher zu kommen“, berichtete Poppi, die sich bei Tieren sehr gut auskannte. „Die schwarz-weißen Vögel sind übrigens das Wahrzeichen von Rust!“
    Die vier Freunde bummelten zum See. Auf einer schmalen Zufahrtsstraße durchquerten sie den breiten Schilfgürtel, der sich am Ufer des Neusiedler Sees erstreckt.
    So gelangten sie zum Strandbad von Rust, wo sie sich erst einmal im Seerestaurant stärkten. Die Schrecken des Vormittags saßen ihnen in den Gliedern und drückten ihre Ferienstimmung.
    „Ich möchte über alles ein bißchen nachdenken“, verkündete Lieselotte. „Das kann ich am besten auf einem Tretboot. In einer Stunde bin ich zurück!“
    „Darf ich mitkommen?“ fragte Dominik.
    „Klar!“ rief Lilo.
    Axel und Poppi blieben an Land zurück.
    Lieselotte knetete ihre Nasenspitze - ein Zeichen dafür, daß sie angestrengt nachdachte.
    Die beiden Knickerbocker traten heftig in die Pedale und lenkten das blau-weiße Tretboot hinaus auf den See. Links und rechts von ihnen wiegten sich die langen Schilfhalme im Wind.
    Dazwischen tauchten immer wieder kleine Holzhütten mit Badestegen auf.
    „Worum könnte es sich bei diesem Millionenstorch nur handeln?“ fragte Lilo. „Es muß auf jeden Fall ein winziges Gerät sein, denn sonst hätte es niemals im Schuh des Professors Platz.“
    „Vielleicht ein Mikrochip“, warf Dominik ein.
    Lilo blickte ihn nachdenklich an. „Und warum muß man einen Mikrochip in einem Ballon testen?“
    Darauf wußte Dominik keine Antwort.
    „Für mich ist dieser Mann mit dem schiefen Gesicht der Hauptverdächtige. Ich habe da so ein Gefühl, das ich nicht loswerde“, sagte das Superhirn. „Sowohl Klara als auch Professor Sixtus geben vor, diesen Mann nicht zu kennen. Aber ich glaube ihnen nicht. Sie verschweigen uns etwas, aber warum?“
    Die beiden Juniordetektive hatten die Bucht hinter sich gelassen und hörten zu treten auf. Mitten auf dem See wehte der Wind schon etwas kräftiger, und einige Windsurfer nützten die günstige Gelegenheit und sausten dahin.
    Weder Dominik noch Lieselotte fiel das ungefähr einen Meter lange, schwarze Band auf, das sich lautlos über die Wasseroberfläche schlängelte. Die Schlange steuerte direkt auf das Tretboot zu und kroch an Bord.
    Dominik, der sich eben umdrehte, weil er einen Blick zum Ufer werfen wollte, entdeckte sie als erster. Und wenn es etwas gab, wovor er höllische Angst hatte, dann waren es Schlangen. „Li. Lilo!“ keuchte er und erhob sich. Er fuchtelte wild mit den Armen, und das Boot begann gefährlich zu schwanken.
    „Was machst du da, du Dumpfgummi?“ rief seine Freundin. „Setz dich hin und reg dich ab!“
    Doch nun entdeckte auch sie den blinden Passagier, der sich auf dem flachen, warmen Deck zusammengerollt hatte.
    „Dominik, nur keine Panik, das ist ...!“ Weiter kam sie mit ihrer Erklärung nicht. Ihr Kumpel war samt Kleidern in den See gesprungen.
    Als sein Kopf zwischen den Wellen auftauchte, spuckte er und japste: „Hilfe ... Meine Klamotten ... sie ziehen mich hinunter. Die sind so schwer!“
    „Dann klettere wieder ins Boot! Das geht ganz einfach!“
    Für einen Moment war Dominik unter der Wasseroberfläche verschwunden.
    „Niemals ...“, prustete er, „das ist vielleicht eine Giftschlange!“
    „Das ist eine harmlose Ringelnatter, die sich ausruht!“ versuchte ihn Lilo zu beruhigen, doch er hörte nicht auf sie.
    Das Mädchen verzog wütend den Mund und streckte den Arm aus, um Dominik aus dem See zu zerren.
    Doch der Junge war völlig durcheinander und zog kräftig an. Darauf war aber Lilo nicht gefaßt. Sie verlor das Gleichgewicht, und mit einem lauten Platschen landete sie im Wasser.
    Ein Windsurfer sauste in diesem Moment in einem eleganten Bogen vorbei. Ein junger Mann in
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