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Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch
Autoren: Thomas Brezina
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einem gemusterten braunen Umhang. Der mit Chloroform getränkte Lappen lag zu ihren Füßen.
    „Vor zwanzig Minuten hat mich der Professor im Hotel angerufen und gewarnt“, berichtete Lutz. „Er hat es schon lange gewußt und alles darangesetzt, sie in die Irre zu führen.“
    Lilo verstand nicht, was Lutz meinte.
    „Klara ist niemand anderer als die Schwester von Lothar Angler. Sie hat es geschafft, den ehemaligen Komplizen ihres Bruders ausfindig zu machen, und wollte nun das Platin an sich bringen. Deshalb hat sie sich bei ihm als Haushälterin eingeschlichen. So war es doch?“
    Klara Luster biß die Zähne zusammen und warf ihm einen wütenden Blick zu.
    „Seit wann ist sie hier?“ wollte Lilo wissen.
    „Seit vier Wochen“, antwortete Lutz für Frau Luster.
    „Dann wette ich, daß sie selbst an unserem Ankunftstag die Werkstatt aufzubrechen versucht hat. Als es ihr nicht gelungen ist, hat sie sich in den Kasten gesetzt und behauptet, sie wäre überfallen worden. Schließlich brauchte sie eine Erklärung für die Kratzer am Türstock.“
    Die Haushälterin schwieg beharrlich.
    Doch wie hatte sie sich selbst einsperren können? Ein Blick auf den Kasten gab Lilo die Antwort. Man konnte den Schlüssel auch von innen umdrehen.
    „Ich glaube, wir brauchen heute die Polizei noch einmal“, meinte Lutz.
    Lieselotte nickte und griff zum Telefon.
    Vom Lärm geweckt, kamen nun auch ihre Freunde aus dem Nebenzimmer und erkundigten sich verschlafen, was geschehen war.
    Eine Stunde später war wieder Ruhe im Hausboot eingekehrt. Lutz hatte den Kriminalbeamten erklärt, daß er auf die vier Knickerbocker aufpassen und den Rest der Nacht auf der Dschunke verbringen würde.
    „So, aber jetzt will ich es endlich wissen“, sagte er, als die Polizisten mit Klara Luster gegangen waren. „Wo ist das Platin?“
    Lieselotte grinste listig und führte ihn und ihre Kumpel auf das Hinterdeck.
    „Der Professor hat doch bei dem Ritterturnier gesagt: Kümmert euch um den Millionenstorch! Er hält, was er nicht verspricht.“
    „Jajaja“, stöhnte Lutz ungeduldig. „Aber wo ist dieser Millionenstorch?“
    Lieselotte steigerte die Spannung ins Unerträgliche. „Wir haben uns in einem nicht getäuscht“, verkündete sie. „Die Storchstatue ist tatsächlich der Millionenstorch. Doch mit dem Zusatz ,Er zeigt euch den Weg!‘ hat der Professor uns und die Platinjäger in die Irre geführt. Deshalb sein Rat: ,Laßt euch nicht in die Irre führen!‘“
    Poppi und Dominik blickten das Superhirn sauer an. Wann würde es endlich die Katze aus dem Sack lassen?
    „Was verspricht der Storch von seinem Äußeren her?“ fragte Lieselotte.
    „Nichts! Gar nichts!“ tobte Axel.
    „Eben“, lachte das Mädchen. Es bat Axel um sein Taschenmesser und kratzte damit vorsichtig an der schwarzen Farbe, mit der die Storchenstatue gestrichen war.
    „Na und?“ lautete Axels Kommentar, als er mit der Taschenlampe hinleuchtete und das silbrige Metall sah, das zum
    Vorschein kam.
    „Es sieht zwar aus wie Stahl, ist aber Platin!“ verkündete Lilo.
    „Der Professor hat das Platin zu dieser Storchenfigur gegossen, und das ist ja wohl das beste Versteck. Wer hätte es hier vermutet? Es gibt doch so viele Statuen auf der Dschunke. Lutz, bitte: dein Millionenstorch!“
    Der junge Mann war fassungslos. Nachdem er sich gefangen hatte, umarmte er Lieselotte und tanzte mit ihr über das Deck, bis sie stolperten und in einem der Stühle landeten.
    „Du bist Spitze!“ sagte er. „Ihr alle seid eine Wucht! Wie kann ich mich nur revanchieren?“
    „Ganz einfach“, meinte Axel. „Indem du uns zu zwei Wochen Ferien im Seehotel einlädst. Wir brauchen dringend Erholung!“
    „Ja“, jubelte Poppi. „Außerdem möchte ich die Storchenmutter im Burgenland besuchen. Das ist eine Frau, bei der über 100 Störche leben, die einmal krank oder verletzt waren. Sie hat sie gerettet und pflegt auch noch andere Tiere!“
    „Ich will nach Stoob, dort gibt es Hobbytöpfer-Kurse!“ meinte Dominik.
    „Und ich wünsche mir, daß du mir das Surfen beibringst“, sagte Axel zu Lutz.
    Der junge Mann grinste. „Also, Abenteuer habt ihr auf jeden Fall für die nächsten drei Jahre genug erlebt!“ fand er.
    Damit löste er schallendes Gelächter aus.
    Bestimmt erwartete die vier Freunde bald ein neuer Fall ...
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