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Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch
Autoren: Thomas Brezina
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aufgeteilt. Dominik und Poppi blieben auf der Dschunke und schnarchten für vier, damit Klara Luster nicht bemerkte, daß Lilo und Axel unterwegs waren.
    Die beiden bestiegen kurz nach elf Uhr ein Schlauchboot, das ganz in der Nähe der Dschunke vor Anker lag. Lutz hatte bereits auf sie gewartet. Gemeinsam paddelten sie los.
    „Ich setze mich ganz vorne hin und biege das Schilf zur Seite, damit wir besser vorankommen“, flüsterte Lilo den anderen zu, als sie sich der dunklen Wand näherten. Immer wieder strich ein leichter Wind über die hohen Halme und erzeugte ein geheimnisvolles Rascheln und Knistern.
    Es war zum Glück eine laue Sommernacht, und über den Köpfen der drei Abenteurer spannte sich ein dunkelblauer Sternenhimmel. Doch leider war Neumond, und so waren sie ganz auf ihre Taschenlampen angewiesen.
    Drei Lichtkreise tasteten über den Schilfgürtelrand, der ungefähr zehn Meter vom Bug der Dschunke entfernt war.
    Wo war der schmale Pfad, den jemand in das Schilf geschlagen hatte? Axel drehte sich um und blickte in Richtung Storchstatue. Nun sagte er Lutz, wie er das Boot lenken mußte, und dirigierte ihn durch leise Befehle so lange am Schilf entlang, bis sie sich genau vor dem Punkt befanden, auf den der Storch mit dem Schnabel zeigte.
    „Ich habe die Schneise gefunden ... hier geht es hinein“, zischte Lilo.
    „Pssst!“ machte Axel. „Da ist jemand bei der Dschunke!“
    Die drei erstarrten zu Salzsäulen und lauschten mit angehaltenem Atem. Doch der Junge schien sich getäuscht zu haben.
    Also paddelte Lutz weiter. Über ihnen neigten sich die Schilfhalme von beiden Seiten zueinander und bildeten eine Art Dach. Wiederholt blieb das Schlauchboot zwischen den harten Wurzelstöcken hängen, und die drei mußten ins Wasser greifen und es vorsichtig lösen.
    Der Kanal führte tief in den Schilfgürtel hinein. Lilo leuchtete das Wasser und die Pflanzen ab, doch nichts deutete auf ein geheimes Versteck hin.
    Einige Male sprang vor ihnen ein aufgeschreckter Frosch in den See. Ein anderes Mal flatterte ein Vogel auf.
    Axel hob plötzlich die Hand und deutete Lutz, mit dem Rudern aufzuhören. Wieder lauschte er in die Nacht.
    „Da ist etwas . ich habe das Gefühl, jemand verfolgt uns“, flüsterte der Junge.
    „Was sollen wir tun?“ fragte Lilo. „Wir können weder ausweichen noch uns verstecken. Es geht nur voran. Am besten . am besten tun wir so, als würden wir nichts bemerken“, war ihr Vorschlag.
    Furcht machte sich in allen dreien breit. Zu viel Schreckliches war in den letzten Tagen geschehen. Axel und Lieselotte wünschten sich nach Hause - in ihre Schlafsäcke.
    Lutz versuchte Ruhe auszustrahlen, doch auch ihm merkte man die Angst an.
    „Wir suchen nach einem Versteck“, sagte er sehr leise zu seinen Freunden. „Dort bleiben wir und warten ab, was geschieht.“
    Nur ein kleines Stück weiter spürte er mit dem Ruder eine Nische im Schilf. Lutz deutete Lilo, die Halme zur Seite zu drücken. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen dann auch, ihr Boot in die kleine Lichtung zu manövrieren. Wie ein Vorhang schlossen sich die Schilfhalme hinter ihnen und verdeckten die Sicht zum Kanal.
    Nun hieß es warten. Würde jemand kommen?
    Eine Minute verstrich. Doch es blieb völlig ruhig.
    Eine zweite Minute verging.
    Insgesamt warteten Axel, Lilo und Lutz zehn Minuten, bevor sie weiterzupaddeln beschlossen. Wahrscheinlich hatten ihnen ihre überstrapazierten Nerven einen Streich gespielt.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als plötzlich ein harter Gegenstand gegen das Boot prallte. Die drei beugten sich über den dicken Gummirand und blickten suchend über die Wasseroberfläche.
    „Da! Bei mir!“ flüsterte Axel. „Es ist ... eine Boje!“
    Lutz griff nach unten. Er tastete den runden Schwimmkörper ab. „Es hängen mehrere Seile an der Boje“, berichtete er und begann langsam an einem zu ziehen. Lilo und Axel hielten ihn am Gürtel fest, damit er nicht das Gleichgewicht verlor.
    „Da ist etwas Schweres!“ stieß Lutz zwischen den Zähnen hervor und zerrte weiter.
    „Die Platinbarren!“ flüsterte Axel. „Das sind sie! Der Professor hat sie hier im See versenkt!“
    Mit einem angestrengten Stöhnen hob der junge Mann ein kleines Paket ins Boot. Es handelte sich um einen länglichen Sack, der dick mit Plastikfolie umwickelt und mit Draht verschnürt war. Schlamm tropfte auf den Boden des Schlauchboots.
    „Mach das Päckchen auf!“ drängte Lieselotte.
    Lutz wollte gerade beginnen, die
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