Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Titel: Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
Fisch keine Spur. Er wollte sich schon wieder aufrichten, als er eine seltsame Beobachtung machte. Poppis Tasche bewegte sich. Er verharrte einen Moment ganz ruhig, ließ die blau-gelbe Kunststofftasche dabei aber nicht aus den Augen. Nun blieb es in ihr völlig still. Vorsichtig streckte er seine Hand danach aus. Der Reißverschluss war ein Stück offen. Dominik ließ seine Finger hineingleiten.
    »Autsch!« schrie er und sauste in die Höhe. Dabei knallte er mit dem Kopf an die Tischkante.
    Als er auftauchte, lutschte er an seinem rechten Zeigefinger und rieb sich mit der linken Hand den Hinterkopf.
    Nun konnte sich auch Tilly nicht länger zurückhalten. »Was treibst du denn da unten?« prustete sie.
    »Angelst du vielleicht nach ganzen Forellen?« spottete Axel.
    Dominik betrachtete verwundert den kleinen Schnitt auf seinem Daumen. Er blutete nicht stark, aber doch ein bisschen. Er hatte in der Tasche plötzlich auf etwas sehr Scharfes gegriffen. Aber worauf? Sollte Poppi vielleicht ein Messer bei sich tragen? Dominik wusste, dass jedes weitere Wort nur einen neuen Lachkrampf seiner Freunde auslösen würde. Deshalb schwieg er und widmete sich lieber genüsslich dem Essen.

Schnee- und andere Monster
     
    Nach dem Dessert lud Tilly die Knickerbocker-Bande noch in das gemütliche »Jagdzimmer« ein. Seinen Namen hatte dieser Raum von den zahlreichen Jagdtrophäen, die dort an den Wänden hingen. Sogar die ausgestopften Köpfe eines Hirsches und eines Wildschweines waren da zu sehen.
    »Lebendige Tiere sind mir lieber!« brummte Poppi.
    Das knisternde Feuer im offenen Kamin war dann aber doch zu verlockend. Die vier ließen sich in die ausladenden, weich gepolsterten Lehnsessel fallen, die davor standen, und starrten in die Flammen. Ein Kellner brachte jedem ein hohes Glas mit einem rotgrün-gelben Getränk. Unten war es ganz rot, in der Mitte grün und oben gelb.
    Lilo betrachtete ihr Glas misstrauisch.
    »Das ist ein Pistenflitzer-Cocktail!« erklärte Tilly. »Besteht aus Himbeersirup, Pfefferminz-Sirup und Orangensaft. Ihr könnt ihn Schicht für Schicht oder aber vermischt trinken. Auf jeden Fall gibt er Kraft für unseren morgigen Skitag!«
    »Was macht eigentlich Möpschen?« erkundigte sich Dominik.
    »Möpschen?« Tilly verstand nicht ganz.
    »Er meint Herrn Dr. Grassus!« sagte Lilo schnell.
    Tilly lachte laut. »Der Spitzname passt wirklich zu ihm. Warum er mir nie eingefallen ist? Also ›Möpschen‹ ist nicht mehr in der Firma ›Geier-Wally‹! Er hat gekündigt. Drei Tage nach der Preisverleihung.
    Ich wollte ja auch gehen, aber der Chef hat es nicht zugelassen. Und nun leite ich selbst die Werbeabteilung.«
    »Bravo!« Die Knickerbocker-Bande spendierte Tilly einen donnernden Applaus. Die junge, blonde Frau bedankte sich dafür mit einer Verbeugung.
    »Gespannt bin ich ja, ob wir morgen auch dem Schneemonster begegnen!« platzte Dominik plötzlich heraus.
    »Schneemonster? Hast du das vielleicht auch schon gespielt? Im Theater oder in einem Film?« machte sich Axel lustig.
    Dominik hörte gar nicht hin. »He, Lilo, du musst doch mehr darüber wissen. Die Geschichte mit dem Schneemonster ist sogar in der Zeitung gestanden.«
    Lilo nickte. »Diese komische Amerikanerin hat sich eingebildet, in einem Schneesturm ein weißes, weiches Ungeheuer gesehen zu haben. Es hat sie angeblich überfallen. Aber zuerst hat ihr das niemand geglaubt. Diese Gurke hat auch behauptet, Ski fahren zu können. Dabei hat sie nicht einmal den Schneepflug beherrscht.«
    »Was heißt zuerst hat ihr niemand geglaubt?« bohrte Axel, der neugierig geworden war.
    »Naja, das Schneemonster ist danach noch zweimal gesichtet worden. Einmal vom Direktor des Hotels auf dem Hahnenkamm, und das zweite Mal von einer angeheiterten Urlauberin. Diese wollte in der Nacht unbedingt im Schnee spazieren und ist hinausgelaufen. Sie hat eine Windlaterne mitgehabt, und plötzlich soll vor ihr ein schneeweißes Wesen mit einer faltigen, schrumpeligen Haut aufgetaucht sein. Es hat geröchelt und gekeucht. Mit seinen kräftigen Pranken hat es der Urlauberin gedeutet zu verschwinden. Aber die Frau war starr vor Schreck. Da hat sich das Monster gebückt und ihr eine Ladung Schnee ins Gesicht geschleudert. Die Frau ist daraufhin kreischend zum Hotel zurückgerannt!«
    Ein feuchtes Holzstück krachte im Kamin. Poppi schrie auf.
    »Keine Angst, untertags ist das Monster noch nie aufgetaucht. Und ins Tal zum Babyhang wagt es sich ohnehin nicht«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher