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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)
Autoren: Zoë Archer
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dieser Dreckskerl, war tot. Joseph Edgeworth würde London nie mehr bedrohen. Und diese Gewissheit reichte ihm.
    »Ich werde keine schulterfreien Kleider mehr tragen können.« Sie lächelte bedauernd.
    Bennett küsste zärtlich ihre Narbe. »Das solltest du aber. Lass die Welt sehen, wie tapfer du bist.« Ihm war es egal, ob ihre Schönheit Narben hatte. Für ihn gewann sie dadurch nur noch an Reiz.
    Sie bebte unter seiner Berührung, und als er sie intensiver zu küssen begann, schloss sie die Augen. Er strich mit der Zunge über ihr Schlüsselbein und folgte der Neigung ihres Halses. Ihre Haut schmeckte nach Salz und nach dieser unbeschreiblichen, ganz eigenen Mischung aus Süße und Würze.
    »Du scheinst dich … gut erholt zu haben«, stellte sie atemlos fest. »Bist du auch in den Genuss von Athenes Zauberkraft gekommen?«
    »Hmhm. Aber reden wir jetzt nicht von ihr.« Seine Lippen näherten sich ihrem Mund. Er sank vor ihr auf die Knie. »Ich will dich.«
    »Ist das die Lust nach einem überstandenen Abenteuer?«, fragte sie zwischen zwei Küssen.
    »Du, Liebes. Dubewirkst das.«
    Sie umschlangen einander. Mit ihren leidenschaftlichen Küssen und so, wie sie ihren Körper gegen seinen drängte, vertrieb sie die Dunkelheit des Tages und umarmte das Leben, die Liebe und ihre Zukunft. Er würde bei ihr sein und sie auf Schritt und Tritt begleiten.
    »Ich werde nie genug von dir bekommen«, seufzte sie an seinen Lippen.
    »Gut«, knurrte er. »Denn ich werde dich nie mehr gehen lassen.«
    »Nie mehr?« Sie hob eine Braue.
    »Nie mehr«, erklärte er mit fester Stimme, während er in ihre dunklen Augen mit den goldenen Tupfen sah. Diese beiden Worte drückten genau das aus, was er für sie empfand. Er hatte nie Schwierigkeiten gehabt, sich auszudrücken, aber jetzt ging es um mehr. Sie sollte verstehen, was er meinte. Was er ihr anbot. Er spürte einen ängstlichen Stich, dass sie sein Angebot ablehnen könnte. Ihr stand die ganze Welt offen. Sie konnte tun, was ihr gefiel. Und er wollte ihr so sehr gefallen, dass es ihn verrückt machte.
    »Gut. Nie mehr.« Sie lächelte an seinen Lippen.
    Die übliche überschwängliche Freude nach der Vollendung einer Mission wirkte wie ein schwaches Flackern im Vergleich zu den euphorischen Flammen, die nun in ihm loderten. Er zog sie fest an sich. Ihren weichen, kräftigen, weiblichen Körper. Ihr Herz. Ihre ganze außergewöhnliche, bewundernswerte Persönlichkeit.
    Er wollte sie gerade auf das Deck legen, als sich neben ihnen jemand räusperte.
    »Vielleicht kann die Liebe noch ein bisschen warten«, meinte Athene trocken.
    Bennett setzte sich grummelnd auf und sah, dass die Hexe und der Kapitän Hand in Hand vor ihnen standen. Die mächtige Magie, die Athene vorhin noch erfüllt hatte, war jetzt verschwunden. Sie schien wieder ganz sie selbst zu sein. Wenn auch ein wenig vom Wind zerzaust. Und irgendwie selbstbewusster. Nicht ihre aristokratische Abstammung schenkte ihr Selbstvertrauen, sondern das Gefühl, dass sie über sich selbst und unerschlossene magische Quellen bestimmte.
    Und vielleicht hatte auch die Anwesenheit des starken, treu ergebenen Mannes an ihrer Seite etwas mit Athenes neuer Selbstsicherheit zu tun.
    Darüber wollte Bennett jetzt allerdings nicht nachdenken. Er begehrte London, wollte nur an sie denken und so lange wie möglich ein Teil von ihr sein. Vielleicht für immer.
    Trotzdem …
    Er war eine Klinge. Das bedeutete, dass er hin und wieder Opfer bringen musste. Und dazu gehörte eben auch, sein Liebesspiel mit London auf später zu verschieben.
    »Wir müssen das Auge in Sicherheit bringen«, sagte er. »Der Koloss hat uns beauftragt, das Licht der Sonne an einen Ort auf dem Meeresgrund zu bringen, der die Sonne noch nie gesehen hat.«
    »Dort sollen wir das Auge ruhen lassen«, ergänzte London.
    »Habt ihr noch die zweite Schuppe?«, fragte Athene.
    »Wir sind nicht dazu gekommen, sie zu benutzen«, sagte London. »Aber wie sollen wir Sonnenlicht auf den dunklen Meeresgrund bringen?«
    Die Hexe und der Kapitän tauschten ein verschwörerisches Lächeln, wie zwei Menschen, die einander genauso gut kannten wie sich selbst. Bennett musste schmunzeln. Eine adelige Hexe und ein Kapitän aus einfachen Verhältnissen. Irgendwie passte das ja. Und genauso passte die Verbindung zwischen Bennett und der Tochter seines Feindes und der Witwe eines Mannes, den er getötet hatte. Was für eine grausame wundervolle Welt!
    »Überlasst die Sonne nur mir«,
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