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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)
Autoren: Zoë Archer
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meinte Athene.
    * * *
    Und wieder einmal waren sie nackt.
    »Du findest immer einen Weg, mich meiner Kleider zu entledigen«, neckte London ihn. Sie schwammen auf der Stelle und warteten darauf, dass Athene ihre Vorbereitungen beendete. Bennett hatte das Auge des Kolosses mit Seilen auf seinem Rücken befestigt. Sie waren direkt vor die Bucht der Insel gesegelt, wo es Korallenriffe und Felsen en masse gab.
    »Du ziehst dich aber auch sehr bereitwillig aus«, erwiderte er. Sein Grinsen war frech, anzüglich und voll sinnlicher Verheißung.
    Einer Verheißung, von der sie erwartete, dass Bennett sie sorgfältig erfüllte. Später jedoch. Erst einmal mussten sie sich um andere dringende Angelegenheiten kümmern.
    Kallas trat an die Reling des Kaiks und beschirmte seine Augen sorgsam vor Londons Nacktheit. »Taucht gerade nach unten und dann in Richtung Osten. Dort müsstet ihr einen geeigneten Ort finden.«
    »Woher weißt du das?«, fragte London.
    Der Kapitän drehte sich um und lächelte sie großspurig an, wandte sich jedoch sogleich errötend ab, als Bennett ihn warnend anknurrte. »Ich kenne mich mit dem Meer genauso gut aus wie du mit fremden Sprachen. Ich kann in ihm lesen.«
    »Alles bereit.« Athene trat neben Kallas. Unbewusst näherten sie sich einander so weit, dass ihre Schultern sich berührten. Die Hexe hielt die letzte Schuppe in der Hand. »Ich gebe euch zehn Minuten, dann kommt mein Part. Der Schutz der Göttin sei mit euch.«
    »Und mit euch«, sagte Bennett. »Also, dann lasst uns die Sache zu Ende bringen, damit London und ich endlich dort weitermachen können, wo ihr uns unterbrochen habt.«
    Athene blickte finster drein, wenn auch nicht sehr überzeugend. Kopfschüttelnd ließ sie die Schuppe ins Wasser fallen. Sie leuchtete, wurde größer und formte sich zu einem schlanken Fisch. Das Tier schwamm sofort in Richtung Meeresgrund. Bennett und London drückten einander die Hand, dann tauchten sie dem Fisch hinterher.
    London wusste nicht, woran sie sich mehr erfreute – an der märchenhaften Welt aus Korallenriffen und bunt schillernden Fischen im türkisfarbenem Wasser oder an Bennett, der nackt neben ihr herschwamm. Beides war eine Augenweide, doch Bennett zog sie stärker an. Nicht nur mit seinem herrlichen Körper, den breiten Schultern, der schmalen Taille und den Muskeln an Rücken und Beinen, sondern auch durch die Vertrautheit, die zwischen ihnen herrschte. Gerade jetzt spürte sie dieses Gefühl wieder, als er ihren Blick auffing. Sie waren auf schönste Weise miteinander verbunden.
    London ging die Luft aus, und sie ließ Meerwasser in ihren Mund fließen. Es fühlte sich noch immer seltsam an, durch das Wasser zu atmen, doch sie verdrängte ihr Unbehagen und konzentrierte sich auf die Aufgabe. Kallas’ Anweisungen folgend schwammen sie gerade nach unten und passierten glitzernde Fischschwärme sowie zwei Schildkröten, jene faltigen alten Männer des Meeres. Große goldfarbene Felsformationen bildeten Höhlen und Labyrinthe auf dem Meeresgrund. Hoffentlich entstanden im Rumpf des gesunkenen Dampfers eines Tages auch Korallen und Leben, etwas Schönes, das aus Hässlichkeit geboren wurde und sie vergessen machte.
    Der leuchtende Fisch schwamm gen Osten. London und Bennett schlängelten sich zwischen den Felsen hindurch und folgten ihm. Er führte sie durch schmale Spalten, in denen Meeresalgen sanft in der Strömung wogten. Unterwasserkreaturen, die vermutlich noch nie einen Menschen gesehen hatten, stoben aus ihren Höhlen, silbern und rosig funkelnd. Als der magische Fisch durch eine dunkle Öffnung in einem Felsen verschwand, blieb London und Bennett nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Sie fanden sich in einer Höhle wieder, in der bis auf den leuchtenden Fisch vollkommene Dunkelheit herrschte. Er schwamm im Kreis um Bennett und London herum und gewährte ihnen den nötigen Atem. Hier unten lebten seltsame, sich windende Wesen ohne Augen, farblos und scheu.
    Bennett löste das Auge des Kolosses von seinem Rücken und setzte es vorsichtig auf dem Boden ab. Kleine Sandwolken wirbelten auf. Sonst geschah nichts.
    Obwohl sie unter Wasser nicht sprechen konnten, fragte London ihren Begleiter mittels Gesten, was sie als Nächstes tun sollten. Er bedeutete ihr, noch etwas zu warten. Es waren fast zehn Minuten vergangen, jetzt musste Athene ihren Part erfüllen.
    Und das tat sie. Licht strömte in die Höhle und durchschnitt das dunkle Wasser. Der Strahl bestand aus konzentriertem
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